Hämorrhoiden veröden: Was genau macht der Arzt?
Wann Hämorrhoiden veröden?
Hämorrhoiden lassen sich in einem frühen Stadium gut veröden. Die Verödungstherapie ist ein Therapieverfahren, das vor allem bei Hämorrhoiden des 1. und 2. Grades Anwendung findet. Je früher Hämorrhoiden behandelt werden, desto unkomplizierter gestaltet sich die Behandlung. Die Hämorrhoiden-Verödung ist eine häufig eingesetzte Therapie, um Betroffene von Beschwerden wie Brennen, Juckreiz, Blutungen, Nässen und Druckgefühle zu befreien.
Hämorrhoiden veröden: Welcher Arzt ist der richtige?
Meist behandeln Proktologen (Fachärzte für den Enddarm) die vergrößerten Hämorrhoiden. Aber auch Koloproktologen (Fachärzte für den End- und Dickdarm) sowie Gastroenterologen (Fachärzte für den Darm im Allgemeinen) können vergrößerte Hämorrhoiden veröden.
Wie verödet der Arzt Hämorrhoiden?
Bei der Hämorrhoiden-Verödung, Sklerosierung genannt, führt der Arzt ein Proktoskop – ein kurzes Rohr mit einer Lichtquelle – über den After in den Enddarm ein. Dann spritzt er in den Bereich der vergrößerten Hämorrhoiden den Verödungswirkstoff in den Bereich um die Gefäßpolster. Die Wirkstoffe erzeugen eine kleine Entzündung, die das Gewebe zerstört. Es bildet sich eine Vernarbung. In Folge sind die Hämorrhoiden schlechter durchblutet und schrumpfen. Die Behandlung erfolgt meist in mehreren Sitzungen über mehrere Wochen hinweg – bis alle vergrößerten Hämorrhoiden behandelt sind.
Wie lange dauert die Hämorrhoiden-Verödung?
Die Hämorrhoiden verödet der Arzt rasch. Die Sklerosierung dauert nur wenige Minuten. Dann hat der Patient den Eingriff überstanden.
Ist Hämorrhoiden veröden schmerzhaft?
Die Verödung der Hämorrhoiden wird ambulant durchgeführt. Schmerzhaft ist die Hämorrhoiden-Verödung in der Regel nicht. Häufig berichten Patienten von einem Druckgefühl. Dieses entsteht zum einen beim Einführen des Proktoskops und zum anderen bei der Injektion des Verödungsmittels.
Verhalten nach Hämorrhoiden-Verödung: wann Besserung in Sicht?
Das Druck- beziehungsweise Fremdkörpergefühl kann noch ein bis zwei Tage nach der Sklerosierung anhalten. Blutungen sind möglich und dauern in seltenen Fällen mehrere Tage. Die Blutungen treten meist im Zuge der Darmentleerung auf.
Hämorrhoiden veröden: Nebenwirkungen
In den Tagen nach der Sklerosierung ist nicht auszuschließen, dass leichte Blutungen auftreten – meist beim Stuhlgang. Manchmal halten die Blutungen länger an. Das Risiko für Blutungen ist vor allem bei Patienten erhöht, die blutverdünnende Medikamente einnehmen. In seltenen Fällen entwickeln sich nach dem Veröden der Hämorrhoiden Schwellungen oder Infektionen. Möglich ist auch, dass ein schmerzhaftes Blutgerinnsel im Bereich des Afters entsteht. Mediziner sprechen von einer Analthrombose. Der Thrombus muss entfernt werden, was oft über einen kleinen Schnitt geschieht.
Quellen:
Aufklärungsbogen des Medizinischen Versorgungszentrums Offenburg, St. Josefsklinik