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Hämorrhoiden-Schmerzen: Wann tun Hämorrhoiden weh?

Hämorrhoiden schmerzen vor allem im fortgeschrittenen Stadium. Je größer die Gefäßpolster sind, desto mehr Reizen sind sie ausgesetzt und desto schmerzempfindlicher werden sie. Wann Hämorrhoiden weh tun und was gegen Hämorrhoiden-Schmerzen hilft.

Hämorrhoiden-Schmerzen: Warum tun Hämorrhoiden weh?

Juckreiz und Brennen im Afterbereich sowie Spuren von hellrotem Blut auf dem Toilettenpapier deuten auf ein Hämorrhoidal-Leiden hin. Viele Betroffene mit vergrößerten Hämorrhoiden (auch Hämorriden) leiden zudem unter Schmerzen. Warum Hämorrhoiden schmerzen, hat verschiedene Ursachen:

  • Hämorrhoiden sind, sowie die gesamte Analschleimhaut, von zahlreichen Nervenfasern durchzogen und daher sehr empfindlich.
  • Je stärker die Hämorrhoiden vergrößert sind, desto praller und stärker durchblutet sind sie. Das macht sie schmerzempfindlicher.
  • Vergrößerte Hämorrhoiden können beim Kontakt mit hartem Stuhl einreißen.
  • Vergrößerte Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium drücken sich zeitweise oder dauerhaft aus den Analkanal heraus und sind dort schutzlos Reibung durch Toilettenpapier oder Unterwäsche ausgesetzt.
  • Äußere Hämorrhoiden sind druckempfindlich. Sitzen ist daher oft schmerzhaft.
  • Häufig kommen aufgrund der beeinträchtigten Feinabdichtung des Darms zusätzliche Reizungen durch kleine Stuhl- und Schleimabsonderungen hinzu.
  • Entstehen Entzündungen in der Darmschleimhaut oder entzündet sich die zarte Haut um den After, ist auch dies schmerzhaft.
  • Bildet sich aufgrund der Reizung ein Analekzem, kann das ebenfalls Schmerzen hervorrufen.

Wann schmerzen Hämorrhoiden?

Je ausgeprägter das Hämorrhoidal-Leiden ist, desto schmerzhafter sind die vergrößerten Gefäßpolster. Die Haut ist gespannt und prall, weil die Polster stärker durchblutet und der Blutabfluss zugleich beeinträchtigt ist. Es kommt neben Hämorrhoiden-Schmerzen häufig auch zu wiederkehrenden Blutungen.

Mediziner unterscheiden vier Schweregrade vergrößerter Hämorrhoiden:

  • Grad 1: Die Hämorrhoiden sind im Enddarm leicht vergrößert, von außen aber nicht sichtbar. Meist verursachen sie keine Beschwerden. Blutungen und Schmerzen treten nur sehr selten auf.
  • Grad 2: Die Hämorrhoiden sind bereits stärker vergrößert. Sie können sich beim Stuhlgang, etwa bei stärkerem Pressen, kurzzeitig aus dem After herausstülpen. Sie ziehen sich von selbst wieder zurück. Schmerzen beim Stuhlgang oder beim Abputzen sind keine Seltenheit. Durch den verstärkten Druck werden die Hämorrhoidalpolster schmerzempfindlicher.
  • Grad 3: Die Hämorrhoiden sind deutlich vergrößert und treten bei jedem Stuhlgang oder körperlicher Anstrengung, etwa Heben, aus dem After heraus. Sie ziehen sich nicht von selbst wieder zurück, können von den Betroffenen aber mit den Fingern zurückgeschoben werden. Das Schmerzempfinden ist in diesem Stadium meist bereits deutlich ausgeprägt. Auch Symptome wie Juckreiz, Brennen und Blutungen treten vermehrt auf.
  • Grad 4: Die Hämorrhoiden ragen dauerhaft aus dem After und können nicht wieder zurückgeschoben werden. Drückt sich zudem ein Teil der Analschleimhaut aus dem After heraus, sprechen Mediziner von einem Hämorrhoidal-Prolaps. Dauerhaft aus dem After ragende Hämorrhoiden können sehr starke Schmerzen verursachen – nicht nur beim Stuhlgang oder generell auf der Toilette, sondern auch im Alltag, etwa beim Sitzen und Laufen.

Was tun bei schmerzhaften Hämorrhoiden?

Auch wenn die Scham oft groß ist: Gehen Sie mit vergrößerten Hämorrhoiden zum Arzt – am besten in einem frühen Stadium. Dann ist die Behandlung einfacher und Komplikationen wie starken Schmerzen kann vorgebeugt werden.

Wie lange Schmerzen bei Hämorrhoiden?

Wie lange die Schmerzen bei einem Hämorrhoidal-Leiden anhalten, kann nicht pauschal beantwortet werden und ist immer abhängig vom Erkrankungsstadium. Während die Schmerzen anfangs oft beim Stuhlgang auftreten und nach der Entleerung wieder nachlassen, können Hämorrhoiden im fortgeschrittenen Stadium dauerhaft Schmerzen bereiten. Vor allem äußere Hämorrhoiden sind häufig mit ausgeprägten Schmerzen verbunden.

Hämorrhoiden schmerzen nachts stärker – warum?

Es kann verschiedene Ursachen haben, wenn Hämorrhoiden nachts stärker schmerzen als tagsüber:

  • Unter der Decke ist es oft warm und Schwitzen wird begünstigt.
  • Fehlen die Ablenkungen des Alltags konzentriert man sich mehr auf die Beschwerden der Hämorrhoiden.
  • Die Produktion schmerzhemmender Botenstoffe ist nachts etwas geringer.
  • Der After ist entspannter und es kann leichter passieren, das geringste Mengen Stuhl und Schleim austreten und die Analregion reizen.
Sind Hämorrhoiden die Folge von fehlender Hygiene?

Ein Hämorrhoidal-Leiden ist nicht auf Unsauberkeit oder unzureichende Hygiene zurückzuführen. Die größten Risikofaktoren für Hämorrhoiden sind Veranlagung, Verstopfung, Übergewicht, Bewegungsmangel und langes Sitzen. Allerdings müssen Betroffene mit einem Hämorrhoidal-Leiden besonders auf eine gute Hygiene achten, da es zu Stuhl- und Schleimabsonderungen kommen kann – die die empfindliche Analregion reizen und Juckreiz und Brennen im Afterbereich verursachen.

Hämorrhoiden-Schmerzen im Sitzen: Hämorrhoiden-Kissen kann helfen

Besonders schmerzhaft können stärker vergrößerte Hämorrhoiden im Sitzen sein. Vor allem Hämorrhoiden, die dauerhaft aus dem After ragen, machen beim Sitzen Probleme. Im Sitzen ist der Druck auf die Gefäßpolster besonders groß und der Blutabfluss zugleich erschwert. Aus diesem Grund gilt langes und häufiges Sitzen als Risikofaktor für die Entstehung von Hämorrhoiden.

Linderung können sogenannte Hämorrhoiden-Kissen bringen. Sie erinnern optisch an einen Schwimmreifen. Das Hämorrhoiden-Kissen kann mit Stoff oder Gel gefüllt sein oder aufgeblasen werden. Beim Sitzen wird der Analbereich entlastet und der Druck auf die Hämorrhoiden verringert - was die Schmerzen lindert. Bei äußeren Hämorrhoiden muss der Betroffene zudem nicht direkt auf den herausragenden Gefäßpolstern sitzen, sondern hat etwas Raum zwischen Hintern und Sitzfläche.

Wann zum Arzt mit schmerzenden Hämorrhoiden?

Viele fragen sich, wann sie mit schmerzenden Hämorrhoiden zum Arzt gehen sollen. Die einfache Antwort: So rasch wie möglich. Zum einen sollte sich niemand unnötig mit Hämorrhoiden-Schmerzen quälen. Zum anderen kann nur durch einen Arztbesuch geklärt werden, ob es tatsächlich vergrößerte Hämorrhoiden sind, die den Schmerz auslösen. Auch andere Erkrankungen in der Analregion können schmerzhaft sein – und einer Behandlung bedürfen. Dazu gehören beispielsweise Analfissuren, ein Analekzem, eine Analfistel oder ein Analabszess. Auch Tumoren können Analschmerzen verursachen.

Schmerzende Hämorrhoiden – welcher Arzt ist der richtige?

Mit schmerzenden Hämorrhoiden oder generell Schmerzen im Darm- und Afterbereich sollten Sie sich immer an einen Arzt wenden. Das kann ein Proktologe (Facharzt für den Enddarm), ein Koloproktologe (Facharzt für den End- und Dickdarm) oder ein Gastroenterologe (Facharzt für den Darm im Allgemeinen) sein. Auch wenn Hämorrhoiden ein Tabu-Thema sind: Scheuen Sie sich nicht, bei Hämorrhoiden-Schmerzen einen Arzt aufzusuchen. So können Sie Komplikationen vorbeugen.

Wahr ist, dass Abführmittel kurzfristig gegen Verstopfung und harten Stuhl helfen und ein weicher Stuhl schmerzhaftem Stuhlgang bei Hämorrhoiden vorbeugen helfen kann. Allerdings raten Experten davon ab, dauerhaft Abführmittel einzunehmen, da einige Präparate die natürliche Darmfunktion ungünstig beeinflussen und der Darm in Folge immer öfter Unterstützung aus der Apotheke braucht. Besser ist es, die Ernährung dahingehend umzustellen, dass Verstopfung gelindert wird.
Viele Betroffene mit schmerzhaften Hämorrhoiden versuchen zuerst mit Hausmitteln, die Schmerzen zu lindern. Doch Fettcremes, Öle oder andere vermeintliche Helfer sind keine Dauerlösung. Sie lindern zwar kurzfristig die Beschwerden, doch die Ursache beseitigen sie nicht. Im schlimmsten Fall reizen Hämorrhoiden-Hausmittel zusätzlich. Das begünstigt nicht nur weitere Schmerzen, sondern auch Entzündungen und Ekzeme. Deswegen: Gehen Sie mit schmerzenden Hämorrhoiden zum Arzt. Und wenn Sie zur kurzfristigen Linderung eine Hämorrhoiden-Salbe oder Hämorrhoiden-Zäpfchen suchen, lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten.
Viele Betroffene mit schmerzhaften Hämorrhoiden versuchen zuerst mit Hausmitteln, die Schmerzen zu lindern. Doch Fettcremes, Öle oder andere vermeintliche Helfer sind keine Dauerlösung. Sie lindern zwar kurzfristig die Beschwerden, doch die Ursache beseitigen sie nicht. Im schlimmsten Fall reizen Hämorrhoiden-Hausmittel zusätzlich. Das begünstigt nicht nur weitere Schmerzen, sondern auch Entzündungen und Ekzeme. Deswegen: Gehen Sie mit schmerzenden Hämorrhoiden zum Arzt. Und wenn Sie zur kurzfristigen Linderung eine Hämorrhoiden-Salbe oder Hämorrhoiden-Zäpfchen suchen, lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten.
Wirklich wohl fühlt sich vermutlich niemand, wenn eine Untersuchung des Darms bevorsteht. Doch schmerzhaft ist diese in den wenigsten Fällen. Die Untersuchten berichten meist von einem Dehnungs- oder Druckgefühl. Das Risiko für Schmerzen während der Untersuchung kann allerdings bei zunehmendem Schweregrad des Hämorrhoidalleidens größer sein. Daher gilt auch hier: Gehen Sie frühzeitig zum Arzt. Dann ist alles meist nicht so schlimm, wie befürchtet.
Wahr ist, dass Abführmittel kurzfristig gegen Verstopfung und harten Stuhl helfen und ein weicher Stuhl schmerzhaftem Stuhlgang bei Hämorrhoiden vorbeugen hilft. Allerdings raten Experten davon ab, bei Hämorrhoiden dauerhaft Abführmittel einzunehmen, da einige Präparate die natürliche Darmmotorik schwächen können und der Darm in Folge immer öfter Unterstützung aus der Apotheke braucht. Besser ist es, die Ernährung dahingehend umzustellen, dass Verstopfung gelindert wird.

Quellen:

gesundheitsinformation.de

MSD Manual

Berufsverband Deutscher Internisten e. V.

Stiftung Deutsche Krebshilfe

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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