Hämorrhoiden-Ursache: Woher kommen Hämorrhoiden?
Warum Verstopfung als Hämorrhoiden-Ursache?
Jeder Mensch hat Hämorrhoiden (auch Hämorriden). Doch kaum jemand ist sich der Existenz der meist drei Blutpolster im Inneren des Enddarms bewusst. Erst wenn sich die gut durchbluteten Gefäßpolster, welche den After zusammen mit dem Afterschließmuskel abdichten, dauerhaft erweitern, verursachen sie Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Nässen, Blutungen und Schmerzen. Mediziner sprechen dann von einem Hämorrhoidal-Leiden.
Die bedeutendste Hämorrhoiden-Ursache ist Druck im Darmbereich. Die häufigste Ursache für zu viel Druck im Enddarm ist Verstopfung - bedingt durch harten Stuhlgang oder eine träge Darmmotorik. Drücken und Pressen auf der Toilette verstärkt die Durchblutung und erweitert die Gefäße der Hämorrhoiden. Durch die immer wiederkehrende Dehnung "leiern" die Schwellkörper im Po irgendwann aus. Das Gewebe kann sich nicht mehr zusammenziehen und die Hämorrhoiden bleiben dauerhaft vergrößert.
Schwangere leiden häufig unter Hämorrhoiden.
Schwangerschaft begünstigt Hämorrhoiden
Eine Schwangerschaft ist ebenfalls häufig die Hämorrhoiden-Ursache. Mit zunehmendem Gewicht des Kindes steigt der Druck auf das Gewebe im Enddarm. Hinzu kommt, dass sich aufgrund der hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft Bindegewebe und Muskeln lockern. Zudem haben Schwangere oftmals mit Verstopfung zu kämpfen – was den Druck auf die Hämorrhoiden zusätzlich erhöht. Hinzu kommt, dass während der Schwangerschaft die Durchblutung verstärkt ist und mehr Blut im Kreislauf zirkuliert. Auch das fordert die Hämorrhoiden. Es ist daher nicht ungewöhnlich, wenn Schwangere ein Hämorrhoidal-Leiden entwickeln.
Hämorrhoiden-Ursache Durchfall: Flüssiger Stuhl überfordert den Po
Eine weitere Hämorrhoiden-Ursache ist häufiger Durchfall, wie er bei chronischen Darmerkrankungen, etwa Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, auftreten kann. Auch Intoleranzen wie Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz und Glutenintoleranz (Zöliakie) sind mit häufigen Durchfällen verbunden. Durchfall begünstigt ein Hämorrhoidal-Leiden, da sich die Schwellkörper stärker mit Blut füllen und aufpolstern müssen, um den flüssigen Stuhl zurückhalten zu können. Für das Gewebe der Polster ist das eine Dauerbelastung. Es kann sich mit der Zeit dauerhaft dehnen.
Vorsicht Übergewicht
Übergewicht begünstigt die Bildung von vergrößerten Hämorrhoiden. Nicht nur, weil durch die zusätzlichen Kilos der Druck auf das Gewebe im Enddarm zunimmt. Übergewicht beeinträchtigt zudem den Abstrom des Blutes aus den Gefäßpolstern. Der Druck und das Plus an Blut belasten das Gewebe der Hämorrhoiden.
Weniger sitzen, weniger Hämorrhoiden
Langes Sitzen gehört ebenfalls zu den Ursachen eines Hämorrhoidal-Leidens. Bei Vielsitzern ist der Abstrom des Blutes aus den Hämorrhoiden erschwert und der Druck auf das weiche Gewebe nimmt zu.
Neigung zu Hämorrhoiden liegt in den Genen
Des Weiteren gehen Darmexperten von einer genetischen Veranlagung aus. Die Neigung zu vergrößerten Hämorrhoiden tritt in manchen Familien gehäufter auf.
Zu den weiteren möglichen Hämorrhoiden-Ursachen gehören:
- intensives Krafttraining (starker Druck auf die Gefäßpolster)
- chronischer Husten (starker Druck auf die Gefäßpolster)
- schwächeres Bindegewebe im Alter
Hämorrhoiden vorbeugen: Diese Risikofaktoren meiden
Möchten Sie vergrößerten Hämorrhoiden vorbeugen, sollten Sie Hämorrhoiden-Ursachen weitestgehend vermeiden. Das bedeutet:
- Regelmäßige Bewegung statt viel sitzen
- Normalgewicht statt Übergewicht
- Eine ballaststoffreiche Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Getreide, um einer Verstopfung entgegenzuwirken
- Ausreichend trinken – 1,5 bis zwei Liter ungesüßte Getränke pro Tag, um den Stuhl weich zu halten und den Darm zu aktivieren.
Verstopfung und Hämorrhoiden: Abführmittel nur kurz anwenden
Abführmittel helfen kurzfristig gegen Verstopfung. Als Dauerlösung sind sie aber nicht geeignet. Experten warnen, dass die regelmäßige Einnahme bestimmter Abführmittel zu einer Gewöhnung des Darms führen kann – was die Darmmotorik negativ beeinflusst und Verstopfung begünstigt. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten.
Darm-Tipp: Versuchen Sie es mit gemahlenen Flohsamenschalen. Diese verbessern die Gleitfähigkeit des Stuhls und sind für die Daueranwendung geeignet. Wichtig ist, dass Sie ausreichend trinken, damit die Samen gut quellen können.
Quellen:
Berufsverband Deutscher Internisten e. V.
