ausgefallene haare in bürste
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Haarausfall: Welche Rolle spielt Stress?

Anhaltender Stress kann Haarausfall begünstigen. In Zusammenhang mit Stress zeigt sich vor allem diffuser Haarausfall. Dabei betrifft der vermehrte Haarverlust relativ gleichmäßig den gesamten Kopf – die Haare werden lichter. Was Stress mit den Haarwurzeln macht und wie Sie am besten vorbeugen können.

Warum Haarausfall bei Stress?

„Was macht Stress mit meinen Haaren?“, fragen sich viele Frauen und Männer, die in und nach stressigen Phasen einen verstärkten Haarverlust bei sich bemerken. Die Ursache für Haarausfall bei Stress ist die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen, darunter Cortisol und Adrenalin. Wird das Netzwerk aus Nervenfasern, welches jeden Haarfollikel umgibt, ständig mit Botenstoffen des Nervensystems „beschossen“, sind auch Kopfhaut und Haare gestresst.

Zu viele Stresshormone im Körper bringen den Haarzyklus durcheinander, Haarwurzeln und Haarfollikel werden in ihrer Funktion gestört: Das Haarwachstum wird gehemmt und Entzündungsreaktionen an den Haarwurzeln gefördert – was die Wachstumsphase des Haares verkürzt. Das Haar geht früher in die Ruhephase über und fällt nach etwa drei Monaten aus. Wer unter Stress Haare verliert, leidet meist unter dem sogenannten diffusen Haarausfall, auch Effluvium diffusum genannt. Dabei fallen die Haare über den gesamten Kopf verteilt vermehrt aus.

Wann Haarausfall bei Stress?

Nicht jeder, der unter Stress leidet, muss mit Haarausfall rechnen. Meist ist der Körper gut in der Lage, Stress eine ganze Weile auszugleichen. Anhaltender, sehr belastender Stress kann die Haarwurzeln allerdings schwächen. Dabei fallen die Kopfhaare nicht sofort aus. Oft dauert es bis zu drei Monaten, bis sich der Haarverlust zeigt. Das liegt daran, dass zwischen dem verfrühten Stopp der Wachstumsphase, der Ruhephase des Haares und dem Ausfallen entsprechend Zeit vergeht. Es kann also sein, dass sich der Haarausfall dann zeigt, wenn eine stressige Phase bereits überstanden ist.

Haarausfall: Stress als Haarwurzelkiller?

Auch wenn es passieren kann, dass in stressigen Lebensphasen vermehrt Kopfhaare ausgehen – die gute Nachricht ist: Stressbedingter Haarausfall ist reversibel. Das heißt: Wird der Alltag wieder ruhiger, wachsen auch die Haare wieder nach. Das kann allerdings bis zu einem halben Jahr und länger dauern. Haarausfall einfach auf Stress zurückzuführen, sollte man allerdings nicht. Es gibt viele mögliche Ursachen für Haarausfall. Ein Besuch bei einem Hautarzt oder einer Hautärztin ist daher in jedem Fall empfehlenswert.

Der Arzt kann mit Hilfe verschiedener Untersuchungen herausfinden, ob tatsächlich Stress der Auslöser bei Mann oder Frau ist – oder ob doch eine andere Ursache dahintersteckt. Denkbar ist beispielsweise ein Nährstoffmangel, etwa Eisen und Zink. Gerade in stressigen Zeiten gerät eine gesunde und ausgewogene Ernährung oft in den Hintergrund. Eine Mangelversorgung bekommen irgendwann die Haarwurzeln zu spüren. Auch eine Störung der Schilddrüse oder die Einnahme bestimmter Medikamente kann für diffusen Haarausfall ursächlich sein.

Haarausfall-Formen bei Stress

Unter Stress zeigt sich meist der diffuse Haarausfall. Doch auch bei Trichotillomanie kommt es zu Haarverlust. Bei dieser komplexen zwanghaften Störung reißen sich die Betroffenen selbst die Haare aus – was in der Regel unter Anspannung, Stress und in Angstsituationen geschieht.

Haarausfall bei Stress als wertvolles Warnzeichen

Was für die Betroffenen von stressbedingtem Haarausfall als belastend empfunden wird, ist vom Körper ein Weg zu zeigen: Es ist zu viel. Das Warnzeichen Haarausfall sollte daher aufmerksam machen. Schauen Sie sich ihr Stresslevel und Ihren Alltag an: Wo ist es besonders stressig? Und wo können Sie Stress reduzieren? Möglicherweise tun Ihnen mehrere kleine Pausen zwischendurch gut, ein Spaziergang in der Mittagspause, Sport nach Feierabend oder eine Meditation? Welche Maßnahmen zum Stressabbau am besten geeignet sind, muss jeder für sich herausfinden. Nicht jeder empfindet Stillsitzen während einer Meditation als angenehm. Manche bevorzugen Bewegung, um Stresshormone abzubauen.

Wer merkt, dass die tägliche Belastung zu groß wird und die Psyche beginnt, zu leiden, sollte sich zudem nicht scheuen, professionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin zu suchen. In emotional sehr herausfordernden Situationen, etwa bei Jobverlust, Scheidung, Krankheit oder dem Verlust eines nahestehenden Menschen, kann psychologische Betreuung eine wertvolle Unterstützung sein.

Helfen Medikamente gegen Haarausfall bei Stress?

Bei Stress als Haarausfall-Ursache ist nicht zwingend eine medikamentöse Behandlung erforderlich. Lässt die stressige Lebensphase nach, wachsen in der Regel auch die Kopfhaare wieder. Ein Medikament, das möglicherweise helfen kann, diffusen Haarausfall zu lindern, ist der Wirkstoff Minoxidil. Allerdings braucht es etwas Geduld. Bis die Wirkung eintritt, können bis zu sechs Monate vergehen. Betroffene sollten mit ihrem behandelnden Arzt die Vorteile sowie die möglichen Risiken einer Anwendung besprechen. Allein auf das Medikament sollte man nicht setzen, sondern den Stress bestmöglich reduzieren.

Die Ursache für Haarausfall bei Stress ist die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen, darunter Cortisol und Adrenalin. Zu viele Stresshormone im Körper bringen den Haarzyklus durcheinander. Das Haarwachstum wird gehemmt und Entzündungsreaktionen an den Haarwurzeln gefördert. Das Haar geht rascher in die Ruhephase über und fällt nach etwa zwei bis vier Monaten aus. Wer unter Stress Haare verliert, leidet meist unter dem sogenannten diffusen Haarausfall, auch Effluvium diffusum genannt. Dabei betrifft der Haarverlust nicht einzelne Stellen, sondern die Haare fallen relativ gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt aus.
Bei Stress fallen die Haare nicht sofort aus. Es braucht einige Zeit, bis sich das Ungleichgewicht in Wachstumsphase, Ruhephase und Verlust des Haares bemerkbar macht. Meist beträgt dieser Zeitraum etwa drei Monate. Das heißt: Wer Haarausfall hat, sollte immer auch einige Monate zurückdenken und schauen, ob in dieser Lebensphase besondere psychische Belastungen vorlagen. Generell aber gilt: Wer Haarausfall bei sich bemerkt, sollte einen Dermatologen oder einen Trichologen aufsuchen und der Ursache auf den Grund gehen. Der Arzt oder die Ärztin kann bei Bedarf an weitere Fachärzte zur Abklärung überweisen, etwa an einen Endokrinologen, um eine mögliche Schilddrüsenerkrankung abzuklären.
Nicht nur Stress kann diffusen Haarausfall verursachen. Diffuser Haarausfall zeigt sich häufig auch in Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt, Diäten, akuten Infektionen, Nährstoffmangel, Stoffwechselstörungen oder durch die Einnahme von Medikamenten. Auch eine Funktionsstörung der Schilddrüse kann mit diffusem Haarausfall in Verbindung stehen.

Quellen:

Pharmazeutische Zeitung

Gesundheitskasse AOK

Deutsche Apothekerzeitung

Gesundheitsinformation.de

Deutsches Endokrinologisches Versorgungszentrum (DEVZ)

Bundesverband der Zweithaarspezialisten e. V.

MSD Manuals

Haarausfall. Online-Information der Stiftung Warentest. (Stand: 15. Mai 2021)

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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