weißer sarg mit roten blumen obendrauf vor roter wand
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Beerdigung: So planen Sie eine Bestattung

Verstirbt ein geliebter Mensch, sind Angehörige nicht nur mit dieser dieser emotionalen Ausnahmesituation konfrontiert. Sie müssen auch innerhalb weniger Tage die Beerdigung planen. Doch worauf sollten Sie achten? Welche Behördengänge stehen nun an? Wir begleiten Sie in dieser schwierigen Zeit und klären Sie detailliert auf, was für die Planung einer Beisetzung wichtig ist.

Beerdigung: Bestattung planen Schritt für Schritt

Unmittelbar nach dem Versterben des Angehörigen müssen Sie ein Bestattungsunternehmen beauftragen. Der:die Bestatter:in kann Sie auch darüber aufklären, welche Behörden, Ämter, Versicherungen und Vertragspartner sie informieren sollten. Gemeinsam mit dem:der Bestatter.in planen Sie die Beisetzung des:der Verstorbenen.

Gehen Sie bei der Planung einer Bestattung Schritt für Schritt vor:

  1. Bestattungsinstitut kontaktieren – wenn nicht bereits geschehen: Kontaktieren Sie ein Bestattungsunternehmen – der:die zuständige Bestatter:in hilft Ihnen in allen Angelegenheiten rund um die Beisetzung und spendet Ihnen Trost in dieser schweren Zeit. Gemeinsam besprechen Sie die Bestattungsart, etwa ob es eine Feuerbestattung oder eine Erdbestattung sein soll.
  2. Dokumente sammeln: Für die Beerdigung einer Person werden einige persönliche Dokumente benötigt. In einer Dokumentenmappe sollten Sie PersonalausweisKrankenversicherungskarteRentenversicherungsnummerVorsorgeverträgeGeburtsurkundeHeiratsurkunde und Versicherungspolicen des:der Verstorbenen sammeln. 
  3. Friedhof aussuchen: Angehörige können anschließend entscheiden, auf welchem Friedhof die verstorbene Person beigesetzt werden soll. Achtung: Einige Friedhöfe haben Einschränkungen, wie etwa dass nur Verstorbene mit bestimmter Religionszugehörigkeit beigesetzt werden. 
  4. Trauerfeier planen: Nun sollten Sie einen Termin für die Trauerfeier festlegen. Beachten Sie, dass Beisetzungen laut Deutschem Bestattungsgesetz frühestens 48 Stunden nach dem Tod erfolgen dürfen. Im Zuge dessen wird auch ein Sarg oder eine Urnegekauft. Gemeinsam mit einem Bestattungsunternehmen werden DekorationBlumengesteckeLieder und die Trauerrede für die Zeremonie geplant. Auch die Kleidung des Verstorebenen wählen Sie aus und geben diese dem:der Bestatter:in.  
  5. Leichenschmaus/Trauerkaffee organisieren: Nach Beisetzungen wird häufig ein sogenannter Leichenschmaus bzw. ein Trauerkaffee veranstaltet. Meist werden die bei der Beisetzung anwesenden Trauergäste in ein Restaurant oder auch einen Privatraum eingeladen. Hier gibt es dann ein kleines Mittagessen, belegte Brötchen o.ä. Am besten findet der Leichenschmaus in der Nähe des Friedhofs statt, auf welchem der:die Verstorbene beigesetzt wurde. Ob Sie einen Leichenschmaus bzw. Trauerkaffee abhalten möchten, liegt aber in Ihrer persönlichen Entscheidung. Hören Sie auf sich und ihre Familie, was Ihnen gut tut.
  6. Sonderurlaub beantragen: Angehörige von Verstorbenen dürfen Sonderurlaub bei ihrem Arbeitgeber beantragen. Denn nach § 616 BGB darf der Arbeitgeber die Lohnfortzahlung nicht einstellen, wenn der:die Arbeitnehmer:in „durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden an der Dienstleistung verhindert wird“. Verstirbt eine nahstehende Person, können Angehörige also einen oder mehrere Tage Sonderurlaub nehmen – wie lange genau, hängt vom jeweiligen Arbeitgeber und den Vertragsbedingungen ab. 
  7. Kleidung auswählen: Im letzten Schritt können Sie die Kleidung für die Trauerfeier auswählen. In westlichen Kulturkreisen wird auf Beerdigungen häufig gedeckte, schwarze Kleidung getragen. Anders ist es beispielsweise im Hinduismus: Hier gilt schwarze Kleidung auf Beerdigungen als unangemessen. Stattdessen tragen die Trauergäste weiß.     

Hier finden Sie eine Checkliste für die schrittweise Planung einer Beerdigung zum Download.

Bestattungsart: Diese Formen der Beisetzung gibt es

Es gibt verschiedene Bestattungsarten– in christlich geprägten Kulturkreisen sind Feuerbestattungen und Erdbestattungen üblich. Diese können je nach Religionsgemeinschaft in Form und Art variieren:

  • Feuerbestattung: Hier wird die Asche der verstorbenen Person in einer Urne entweder in der Erde vergraben oder in einer speziellen Urnenwand auf dem Friedhof platziert.
  • Erdbestattung: Bei der Erdbestattung wird der Leichnam der verstorbenen Person bei der Trauerfeier in einem Sarg aufgebahrt (verschlossen oder offen) und anschließend vergraben. 
  • Seebestattung: Die Seebestattung ist auch immer eine Feuerbestattung, bei der die Asche des:der Verstorbenen in einer Urne beispielsweise im Meer versenkt wird. 
  • Naturbestattung/Baumbestattung: Bei einer Naturbestattung bzw. Baumbestattung wird die Asche der verstorbenen Person in einer Urne an einem Baum beigesetzt.     

Bestattungen in unterschiedlichen Kulturkreisen

  • Islamisches Begräbnis: In muslimischen Kulturkreisen ist eine Feuerbestattung oder Erdbestattung im Sarg unüblich. Hier wird der Leichnam innerhalb von 48 Stunden in einem Leichentuch, statt in einem Sarg, vergraben.
  • Jüdische Beisetzung: Auch bei einer jüdischen Beisetzung sind Feuerbestattungen nicht vorgesehen. Zudem wird, wie bei islamischen Riten, auf einen Sarg verzichtet. Die Beisetzung des Leichnams erfolgt ebenfalls in einem Leichentuch in der Erde.
  • Hinduistische Bestattung: Im Hinduismus wird der Leichnam des:der Verstorbenen in der Regel verbrannt. Die Asche allerdings wird weder in einer Urne noch auf einem Friedhof beigesetzt, sondern auf See. 
  • Buddhistische Beisetzung: Bei buddhistischen Beisetzungsriten sind Erd- oder Feuerbestattungen üblich. In buddhistisch geprägten Ländern wird die Asche des:der Verstorbenen oft 49 Tage in einem Tempel aufbewahrt, bevor sie vergraben wird.

Es gibt auch Angehörige, die sich für eine sogenannte anonyme Beerdigung entscheiden. Was das genau ist, welche Gründe es gibt und mit welchen Vor- und Nachteilen das verbunden ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

 Bestatter:in bei der Beerdigung: Das sind die Aufgaben

Zur Beisetzung von Verstorbenen sowie die Organisation der Trauerfeierlichkeiten sind in der Regel Bestatter:innen zentrale Ansprechpartner:innen. Zu den wesentlichen Aufgaben eines Bestatters oder einer Bestatterin gehören:

  • die Organisation der Trauerfeier,
  •  die Trauerrede,
  • die Übernahme von Formalitäten rund um die Beerdigung
  • Gestaltung der Trauerdrucke (z.B. Traueranzeigen)
  • die Erstellung individuell gewünschter Erinnerungen
  • die Beschaffung von Särgen/Urnen für die Bestattung
  • die Organisation von Überführungen
  • Betreuung und Beratung der Angehörigen zu allen Fragen rund um die Beerdigung  
  • die hygienische und kosmetische Versorgung des:der Verstorbenen  
  • Seelsorge und Trost für die Hinterbliebenen  

Ablauf einer Beerdigung: So verläuft eine Bestattung

Wie eine Beerdigung abläuft, hängt selbstverständlich von der Bestattungsart sowie der Religionsgemeinschaft ab. So sind beispielsweise Meditation und Gebete elementarer Bestandteil vieler buddhistischer Bestattungsriten, während der:die Tote in vielen islamischen Beerdigungen rechtsseitig in der Gebetsrichtung gen Mekka abgelegt wird. Hier sind muslimische Gebete ein wesentlicher Bestandteil. In christlichen Bestattungsritualen wiederum findet meist ein Trauergottesdienst statt.

In westlichen Kulturkreisen läuft eine Beerdigung häufig wie folgt ab:

  1. Trauergottesdienst /Trauerfeier: Hier wird die Urne bzw. der Sarg in einer Trauerhalle aufgebahrt. Anschließend wird üblicherweiseeine Trauerrede gehalten, um gemeinsam dem:der Verstorbenen zu gedenken.
  2.  Transport der Urne/des Sargs zur Grabstelle: Nach der Trauerrede wird die Urne bzw. der Sarg zur Grabstelle getragen. Die Trauergäste versammeln sich an der Grabstelle und haben die Möglichkeit, Blumen oder persönliche Erinnerungsstücke mit in das Grab zu geben. Zudem wird den nahen Angehörigen noch einmal das Beileid und tröstende Worte ausgesprochen. Anschließend wird die Grabstelle mit Erde bedeckt.
  3. Leichenschmaus/Trauerkaffee: Nach der Zeremonie versammelt sich die Trauergemeinschaft häufig entweder in einem angemieteten oder privaten Raum und nimmt gemeinsam ein kleines Essen ein. Hier können die Hinterbliebenen nochmals gemeinsam dem:der Toten gedenken und sich gegenseitig Trost spenden.    

Quellen:

Quellen:

NDR.de: Checkliste für den Todesfall

Bestatter.de: Beerdigung planen

Bestatter.de: Bestatter Beruf

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