Schädlinge im Gemüsebeet: Was tun gegen Schnecken und Co.?
Am Anfang den "richtigen" Schädling finden
Welcher Schädling ist schuld am nur zögerlich wachsenden Gemüse - oder hat sich sogar schon an den Jungpflanzen zu schaffen gemacht? Das ist wichtig, herauszufinden, um eine effektive Gegenmaßnahme einzuleiten. Welches Gemüse betroffen ist, ist weniger ausschlaggebend bei der Wahl des Schutzmittels.
Um beispielsweise einen Befall durch flug- oder sprungfähige Schädlinge, zum Beispiel im Gewächshaus, zu überprüfen, können Sie so genannte Gelbtafeln anbringen. Diese locken Schädlinge an und sorgen dafür, dass sie auf einer speziellen Klebefläche haften bleiben. Das erleichtert Ihnen den Überblick darüber, wer sich an Ihren Pflanzen zu schaffen macht. Auch sollten Sie Ihre Gemüsearten regelmäßig hinsichtlich einer Eiablage an den Blättern oder Fraßspuren überprüfen.
Typische Gemüseschädlinge und ihre schonende Bekämpfung
Der wohl typischste Gartenschädling ist die Schnecke. Gerade Nacktschnecken fressen bevorzugt an Jungpflanzen oder süßen Früchten, sorgen für Wachstumshemmungen des Gemüses oder berauben den Gemüsegärtner seiner mühsam herangezüchteten Ernte. Wenn Sie Schneckenschäden an Ihren Pflanzen entdecken, sollten Sie sich entweder spät abends oder früh morgens zum Beet begeben und alle vorhandenen Tiere absammeln. Um die Suche nach den Schädlingen zu erleichtern, hilft ein vorheriges Auslegen von Brettern und Säcken.
Auch Weiße Fliegen sind häufen an Pflanzen zu finden, vorwiegend besiedeln sie Gemüsepflanzen wie Gurken und Tomaten. Durch das Absaugen von Pflanzensaft wird das Gemüse geschwächt, außerdem schadet der von Weißen Fliegen gebildete Honigtau dem Gewächs. Weitere Schädlingsangriffe sind bei schwachen Pflanzen wahrscheinlicher. Daher sollten Sie Weiße Fliegen schnellstmöglich bekämpfen. Das gelingt am besten mit Nützlingen wie den Schlupfwespen. Diese bohren Fliegenlarven an, injizieren den Nachwuchs und zerstören den Schädling so von innen heraus. Die Schlupfwespen sind keine Schädlinge und zerfallen nach einiger Zeit von selbst.
Ein dritter Schädling, den Sie beispielsweise bei Ihren Kartoffeln vorfinden werden, ist der Kartoffelkäfer. Das schwarz-weiß gestreifte Insekt frisst an den Pflanzen und springt dabei nicht selten auch auf benachbarte Gewächse über. Sie sollten die Schädlinge bei überschaubarer Beetgröße ebenfalls absammeln. Denken Sie dabei auch an die möglicherweise schon abgelegten, gelben Eier. Alternativ hat sich ein Hausmittel bewährt: Getrockneter Kaffeesatz! Dieser schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Morgens auf den taubesetzten Blättern der Kartoffelpflanze ausgebracht, vertreibt er den Kartoffelkäfer und dient gleichzeitig als praktisches Düngemittel für Ihr Gemüse.
Vorbeugung gegen Pflanzenschädlinge: So kommt es gar nicht zum Befall
Vor fliegenden Schädlingen schützen Kulturnetze, die besonders bei empfindlichen Gemüsesorten essentiell sein sollten. Schnecken hingegen können durch einen guten Schneckenzaun fern gehalten werden, der das gesamte Beet einfassen sollte. Eine Mischkultur gilt ebenfalls als effektive Möglichkeit, die Pflanzen vor einem Schädlingsbefall zu bewahren. In einer raffiniert ausgesäten Mischkultur gelingt es den Pflanzenpartnern, sich gegenseitig gegen Schädlinge zu wappnen. So profitiert beispielsweise die Kohlpflanze von stark duftendem Sellerie als Beetpartner - dieser lenkt die Schädlinge durch den Geruch ab und vermeidet so einen Befall. Ähnlich funktioniert es, wenn Sie einzelne, stark riechende Kräuterpflanzen wie Kresse als Schutzpflanze einsetzen. Achten Sie dabei aber auf zueinander passende Sorten!
Abschlusstipps für das gesunde Gemüsebeet
Wählen Sie allgemein einen windgeschützten und nährstoffreichen Ort, um kräftige Pflanzen heranzuziehen. Gießen und pflegen Sie diese regelmäßig, befreien Sie sie von Unkraut und abgefallenen Früchten. Besonders empfindliche Sorten wie Kohl benötigen noch etwas mehr Aufmerksamkeit: Sie sollten diese stickstoffhaltig düngen, um sie bestmöglich zu kräftigen. Denken Sie immer daran: Gesunde Gemüsepflanzen können sich stärker gegen mögliche Schädlinge behaupten.