Elektromobilität – Ihr Einstieg in eine nachhaltige Zukunft
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Elektromobilität – Ihr Einstieg in eine nachhaltige Zukunft

Der Klimawandel ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Doch nicht nur auf politischer Ebene erfolgt der Diskurs: Immer mehr Bürgerinnen und Bürger engagieren sich organisiert aktiv – oder suchen auf privater Ebene nach Möglichkeiten des Umweltschutzes. Von der Solaranlage zur autarken Stromerzeugung bis hin zum Elektrofahrzeug stehen Ihnen viele technische Möglichkeiten zur Verfügung. Finden Sie in diesem Artikel heraus, wie Sie ganz persönlich zu einer ökologisch verantwortungsvollen und nachhaltigen Mobilität beitragen können – und dabei sogar finanziell profitieren.
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Die Mobilitätswende nimmt an Fahrt auf

Gesellschaftspolitischer Aspekt und Klimaschutz

Spätestens seit dem sogenannten Übereinkommen von Paris im Jahr 2015 gibt es ein zunehmendes gesellschaftspolitisches Bewusstsein auch auf staatlicher Ebene darüber, mit Nachdruck an der Umsetzung von Klimaschutzzielen zu arbeiten. Die Ergebnisse der Verhandlungen auf der diesjährigen Weltklimakonferenz bestätigen den Sachverhalt erneut. Auf europäischer Ebene werden seither entsprechende Klimaschutzstrategien und Richtlinien sowie teils konkrete Handlungsempfehlungen für die jeweiligen Mitgliedsstaaten erlassen. Als Beispiele hierfür sind der sogenannte „European Green Deal“ beziehungsweise die nationalstaatliche Realisierung in der „Klimaschutzstrategie 2050“ zu nennen. 

Der bereits etablierte Handel von Zertifikaten für Treibhausgasemissionen als eine Art begrenzende Ressource betrifft die Sektoren Energie, Landwirtschaft und Mobilität gleichermaßen. Insbesondere die Veränderungen im Verkehrssektor spüren wir als Gesellschaft unmittelbar: Der Trend hin zu einer Elektrifizierung, zumindest im Bereich privater Fahrzeugnutzung, wird nicht zuletzt durch die jüngste Bekennung zum Elektroantrieb seitens der Fahrzeugindustrie deutlich. Nahezu alle relevanten Fahrzeugproduzenten verfolgen einen straffen Ausstiegsplan aus dem Verbrennungsmotor und investieren zugleich massiv in neue Technologien und Fertigungshallen für Elektrofahrzeuge. 

Technologische Umsetzung mit E-Auto, Wasserstoff und E-Fuel

Zur Nutzung synergetischer Effekte sich komplementär ergänzender Technologien, werden sektorübergreifende Maßnahmen favorisiert. Beispielsweise bietet die Schaffung einer dezentralen Wasserstoffinfrastruktur Möglichkeiten zur effizienten Nutzung von regenerativ erzeugtem Strom und zugleich der elektrochemischen (Batterien) beziehungsweise chemischen Speicherung der Energie, beispielsweise in Form von Wasserstoff – oder als synthetischer Kraftstoff (E-Fuel). Höchste Wirkungsgrade ergeben sich bei dezentralen Konzepten: Es gilt, jeden Teilprozess so effizient wie möglich zu gestalten, insbesondere vor dem Hintergrund der Nutzung volatiler regenerativer Ressourcen wie Sonneneinstrahlung oder auch Wind. Eine zielgerichtet energetische Umsetzung soll durch Diversifizierung der Antriebssysteme erfolgen. Zum Beispiel eignet sich ein batteriebetriebener PKW für den privaten Sektor und in urbaner Gegend (aufgrund der lokalen Null-Emission), während im Bereich des Langstrecken- und Schwerlastverkehrs auch hybride Technologien mit der Brennstoffzelle und synthetischen Kraftstoffen interessant sind. 

Technische Herausforderung: Umweltverträgliche Batterien

Neben dem Elektromotor ist der Akkumulator eine Schlüsselkomponente im Elektrofahrzeug. Seine Aufgabe ist die Speicherung und Bereitstellung der elektrischen Energie für die Antriebsaggregate. Dabei soll das Laden, Speichern und die Abgabe des Stroms möglichst ohne Verluste im Sinne eines hohen Gesamtwirkungsgrads erfolgen. Neben einer stetigen Verbesserung der Batterietechnik weisen neuartige Technologien ein großes Potenzial zur nachhaltigen Umsetzung der Anforderungen auf. 

In einer rohstoffbasierten „Well-to-Wheel“-Betrachtung erweisen sich heutige Lithiumionen-Batterien alles andere als umweltverträglich. Beginnend beim Bezug der benötigten Elemente unter menschenrechtlich teils bedenklichen Förderbedingungen, gibt es bislang noch kein nachhaltiges Recyclingsystem zur Wiederverwertung (Second Use) beziehungsweise umweltgerechten Entsorgung des Akkus. Die Deutsche Bundesregierung fördert deshalb mit Nachdruck Projekte zur Verbesserung der Batterietechnologie und für einen nachhaltigen Produktlebenszyklus insgesamt. Unter anderem strebt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) eine wegweisende Rolle Deutschlands im Rahmen der Europäischen Batterieallianz [1,2] an und stellt entsprechende Fördermittel bereit. Zudem sollen der Produktionsstandort Deutschland sowie der faire Rohstoffhandel gestärkt werden. Neben der verantwortungsvollen Einhaltung gesellschaftspolitischer Aspekte zu Umwelt und Sozialstandards, sollen auch nachgelagerte Effekte bei der Produktion und Logistik zu einer Reduktion der Treibhausgasemission insgesamt beitragen. Der reduzierte Einsatz von teuren seltenen Erden erscheint darüber hinaus auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll.

Das eigene E-Auto: Ihre Vorteile im Überblick

Der Marktanteil von E-Autos hat in den vergangenen Jahren rasant an Fahrt aufgenommen. Noch vor Kurzem kritisch als Nobelkarosse und alltagsuntauglich beäugt, ist die Elektromobilität heute ein anerkanntes und zentrales Element der Mobilitätswende. Stand August 2021 gibt es mittlerweile über 70 Fabrikate von deutschen Fahrzeugherstellern – Tendenz: steigend. Gleiches betrifft auch den Ausbau der öffentlich Ladeinfrastruktur. Ein stetig flächendeckenderes Netz von derzeit circa 46.000 Ladesäulen ermöglicht ein zeitlich annehmbares und örtlich engmaschiges Laden des Fahrzeugs. Nicht zuletzt auf Basis der jüngsten Novellierung der Ladesäulenvorordnung [3] und dem sogenannten „Masterplan Infrastruktur“ [4] verbessert sich zunehmend die Verbraucherfreundlichkeit, beispielsweise beim Bezahlen. Vor allem aber ermöglichen öffentliche Investitionen den weiteren Ausbau von Ladesäulen und Forschungsaktivitäten zu technischen Fragestellungen der Elektromobilität.

Zuschüsse für Anschaffung und eigene Ladestationen

Öffentliche Förderung erhalten Sie aber auch ganz persönlich. Bereits bei der Anschaffung eines E-Autos gibt es Zuschüsse von bis zu 9.500 Euro. Diese setzen sich zusammen aus einem staatlichen Anteil und einem Herstellerbonus. Die konkrete Förderhöhe hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab. Weiterführende Informationen erhalten Sie zum Beispiel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle [5] sowie im Rategeber der Gelben Seiten. Auch finden Sie hier kompetente Ansprechpartner und Branchenexperten.

Profitieren von der hauseignen Solaranlage

Neben der Anschaffung eins neuen oder gebrauchten Elektrofahrzeugs erhalten Sie unter Umständen auch Zuschüsse zur Installation einer eigenen Schnellladestation (Wallbox). Diese ermöglich ein rasches und batteriegerechtes Laden Ihres Fahrzeugs, was vor allem mit Blick auf die Haltbarkeit, Kapazität und Fahrzeugreichweite sinnvoll ist. Sofern die Wallbox von einer hauseigenen Solarablage gespeist wird, können Sie gegebenenfalls weitere Förderansprüche geltend machen. Übrigens lohnt sich eine eigene Solaranlage in mehrfacher Hinsicht: Neben der autarken Stromversorgung und dem preisgünstigen Laden Ihres E-Fahrzeugs können Sie überschüssigen Strom zu einem festgelegten Tarif in das öffentliche Stromnetz einspeisen.

Stark im Kommen: Sharing-Konzepte E-Auto, E-Scooter und Co.

Im urbanen Raum etabliert hat sich bereits seit einigen Jahren das sogenannte Carsharing. Meist unternehmerisch oder gemeinnützig organisiert, kann gegen eine Gebühr auf ein Fahrzeug der Flotte zugegriffen werden. 

Carsharing – vor allem in Städten wirtschaftlich attraktiv und nachhaltig

Im Unterschied zur klassischen Autovermietung ist der Prozess der digitalen Buchung und Abholung bei Sharing-Anbietern vergleichsweise flexibel. Die Tarife ermöglichen oftmals ein minutenweises buchen. Auch die benötigten Fahrkilometer einschließlich Kraftstoff sind wählbar. Bei zeitlich begrenzter Nutzung – beispielsweise für den Großeinkauf mit der Familie – halten sich die Gesamtkosten in einem moderaten Rahmen. Vielfahrende können zudem von Rabatten und monatlich angebotenen Abos profitieren. Nicht zuletzt aufgrund der guten Verfügbarkeit an diversen Stationen, öffentlichen Parkplätzen und zentralen Knotenpunkten des ÖPNV wird das Konzept vor allem für städtische Einwohner zunehmend attraktiv. Schwierige Parksituationen, hohe Anschaffungs- und Betriebskosten und zusätzliche Ausgaben für Steuer und Versicherung lassen so Manchen über die Sinnhaftigkeit einer privaten PKW-Nutzung nachdenken – vor allem dann, wenn das Fahrzeug nicht beruflich und niedrig-frequent genutzt wird. Die Schwelle der Rentabilität liegt dabei in der Größenordnung von 15.000 Kilometer pro Jahr – vergleichbares Fahrzeug vorausgesetzt.

Das E-Auto als ideales Fahrzeug für Carsharing

Einige Anbieter setzten derweil sogar ausschließlich auf E-Autos. Unter Umständen gefördert von öffentlichen Subventionen [6,7] und Rabatten der Fahrzeughersteller, können auch solche Autos preisgünstig zum temporären Mieten angeboten werden. Besonderes Plus ist die gute Verfügbarkeit von öffentlichen Ladestationen im städtischen Raum und die lokalen Null-Emissionen – vorteilhaft mit Blick auf die lokale Schadstoffemission und Ihr Zeitbudget. Auch in ländlich geprägten Wohngegenden kommen solche Konzepte zunehmend zum Tragen. Vor allem dort, wo ein Ausbau der öffentlichen Nahverkehrsinfrastruktur nur begrenzt möglich ist. Fachexperten bezeichnen dabei das Carsharing als zentrales Element einer „kombinierten Mobilität“.

Praktisch: Einfache Registrierung und Buchung

Die erstmalige Registrierung erfolgt in der Regel digital beim jeweiligen Anbieter. Neben einer persönlichen Identifizierung ist der Führerschein zu belegen. Die eigentliche Buchung erfolgt in wenigen Schritten und umfasst die Auswahl des Fahrzeugs an der von Ihnen favorisierten Station, eine für meist 15 Minuten vorab mögliche Reservierung sowie die Erfassung der Fahrtzeit als Basis für die Rechnungstellung. Die Fahrzeuge sind digital mit den Anbietern vernetzt, sodass eine Zuordnung und Lokalisierung jederzeit gegeben sind. Damit einhergehend ist auch eine automatisierte und minutenweise Abrechnung möglich. Bei Bedarf stehen auch Callcenter zum Beispiel bei außergewöhnlichen Ereignissen wie Notfällen oder technischen Defekten zur Verfügung.

Buchungskonzept für E-Scooter ähnlich

Wenn es mal schnell und klimaneutral von einem Ort zum anderen gehen soll, bietet sich auch die Nutzung eines E-Scooters an. Rasch etabliert hat sich der organisierte Verleih von elektrisch angetriebenen Tretrollern; solche Elektrokleinstfahrzeuge prägen heute zunehmend das städtische Verkehrsbild. Leihvorgang und Abrechnung sind mit dem Carsharing grundsätzlich zu vergleichen, wobei es anbieterspezifische Unterschiede gibt. Unter anderem auf den Gelben Seiten finden weiterführende Infos und Kontakt zu regionalen Anbietern der Branche.

Fazit: Gestalten Sie eine nachhaltige Zukunft der Mobilität

  • Mobilitätswende: Gesellschaftspolitische Anstrengungen auf europäischer und nationaler Ebene forcieren eine ambitionierte Defossilisierung des gesamten Verkehrssektors. Ein wesentlicher Baustein bildet dabei die Elektromobilität. Massive Fördermaßnahamen sollen einen alltagsgerechten Ausbau ermöglichen. 
  • Vorteile eines E-Autos: Das eigene E-Auto bietet zahlreiche Vorteile. Nicht nur technologisch überzeugen heutige Fahrzeuge – öffentliche Förderungen bei Anschaffung und für Ladestationen machen ein E-Auto auch wirtschaftlich erschwinglich. 
  • Sharing-Konzepte: Zunehmender Beliebtheit erfreut sich das sogenannte Carsharing, insbesondere für den urbanen Verkehr. Einfache und preisgünstige Buchungskonzepte sowie die zahlreichen Stützpunkte ermöglichen eine flexible Nutzung als Alternative zum privaten PKW und dem ÖPNV  

Quellenverzeichnis

[1]     European Commission: Annex to the communication from the commission to the European Parliament, the Council, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions, Europe on the move – Sustainable Mobility for Europe: safe, connected and clean, Brussels, 2018

[2]     https://ec.europa.eu/growth/industry/strategy/industrial-alliances/european-battery-alliance_en

[3]     Bundesgesetzblatt Jahrgang 2017 Teil 1, Erste Verordnung zur Änderung der Ladesäulenverordnung, Bonn, 2017

[4]     https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/ladeinfrakstruktur-1692644

[5]     Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, https://www.bafa.de

[6]     https://carsharing.de/themen/elektromobilitat/elektromobilitat-carsharing

[7]     Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz: Förderung der Elektromobilität durch die Bundesregierung,

https://www.bmu.de/themen/luft-laerm-mobilitaet/verkehr/elektromobilitaet/foerderung

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Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Autor/-in
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz ist hauptberuflich im Themenfeld der erneuerbaren Energieträger und alternativen Antriebssysteme unterwegs. Nicht nur seine Fachcommunity hält der Maschinenbauingenieur und teamverantwortliche Projektmanager mit zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und anwendungsnahen Fachpublikationen auf dem neuesten Stand. Als freier Autor informiert der Hobby-Handwerker auch auf ganz praktischer Ebene seinen Leserkreis über Neuigkeiten aus dem Bereich Heimwerk & Technik. Er ist überzeugt: „Die Ziele fest im Blick behalten - und alles ist machbar!“
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
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