Was bedeutet Nachhaltigkeit?
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Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Im Zuge der Maßnahmen gegen die Klimakrise erfährt der Begriff „Nachhaltigkeit“ auch im Alltagsleben vieler Menschen eine höhere Relevanz. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit? Lesen Sie hier alles Wichtige dazu.

Nachhaltigkeit: Was bedeutet das?

Das Konzept der „Nachhaltigkeit“ ist zwar hochaktuell, aber nicht neu. Bereits im 18. Jahrhundert prägte Hans Carl von Carlowitz (1674-1715) erstmals den Begriff der Nachhaltigkeit mit dem Verständnis der Schaffung eines stabilen Gleichgewichts.

Im alltäglichen Gebrauch wird der Begriff „Nachhaltigkeit“ häufig mit einer nachhaltigen Lebensführung assoziiert. Für eine nachhaltige Lebensführung können Sie unterschiedliche Maßnahmen im Alltag ergreifen, beispielsweise die Mehrfachnutzung von Einkaufstüten (anstatt neue zu kaufen), Wassersparen und die Nutzung von ÖPNV anstatt dem Auto.

Quelle: Dgq.de: Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit: „Brundtland-Report“ und „Agenda 2030“

Internationale Aufmerksamkeit ereilte den Begriff Nachhaltigkeit 1987 mit Erscheinen des sogenannten „Brundtland-Reports“. Die 1983 gegründete Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (World Commission on Environment and Development) veröffentlichte 1987 einen Bericht unter dem Namen „Our common future“. Benannt wurde er nach der Kommissionsvorsitzenden Gro Harem Brundtland. Die Kommission konstatierte in ihrem Bericht die Problematik, dass die Umweltprobleme des globalen Südens auf die große Armut im Süden und die entsprechenden Konsum- und Produktionsmuster des globalen Nordens zurückzuführen sind. Auf Basis dessen formulierten die Verfasser eine notwendige Zusammenführung von Umwelt und Entwicklung. Der Brundtland-Bericht stellt mitunter die Basis für das heutige Verständnis von Nachhaltigkeit dar.

Quelle: Are.Admin.ch: Brundtland-Report

Die von der UN formulierten Nachhaltigkeitsziele werden unter dem Begriff „Agenda 2030“ gefasst. Diese Agenda bezieht sich dabei auf folgende Ziele:

Keine Armut, kein Hunger, Gesundheit und Wohlergehen, hochwertige Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, bezahlbare und saubere Energie, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, Industrie, Innovation und Infrastruktur, weniger Ungleichheiten, nachhaltige Städte und Gemeinden, nachhaltiger Konsum und Produktion, Maßnahmen zum Klimaschutz, Leben unter Wasser, Leben an Land, Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen, Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Quelle: Bundesregierung.de: Die UN-Nachhaltigkeitsziele

Nachhaltigkeitsbegriff: Was bedeutet Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung?

Die Begriffsdefinition des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung lautet wie folgt:

„Nachhaltigkeit oder nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Dabei ist es wichtig, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – wirtschaftlich effizient, sozial gerecht, ökologisch tragfähig – gleichberechtigt zu betrachten. Um die globalen Ressourcen langfristig zu erhalten, sollte Nachhaltigkeit die Grundlage aller politischen Entscheidungen sein.“

Quelle: BMZ.de: Nachhaltige Entwicklung

Im Nachhaltigkeitsdreieck werden die drei wichtigsten Dimensionen der Nachhaltigkeit aufgeführt.

Nachhaltigkeit und ökologischer Fußabdruck

Die Entwicklung der Nachhaltigkeit liegt aber nicht nur in den Händen der UN und der Politiker. Auch Sie selbst können in ihrem Alltag großen Einfluss darauf nehmen. Denn jeder Einzelne von uns hinterlässt seine Spur – den ökologischen Fußabdruck.

Die Idee für des ökologischen Fußabdrucks stammt von den Wissenschaftlern Mathis Wackernagel und William Rees. Sie berechneten, wie viel Fläche an Wäldern, Feldern, Seen, Meeren, Wüsten, Weiden, Steppen, Straßen und Städte die Erde besitzt und wie hoch die jeweilige biologische Produktivität dieser Flächen ist. Kurz gesagt, wie viel Natur wir haben.

Alles, was wir Menschen produzieren und erwirtschaften verbraucht Fläche bzw. Ressourcen – Bauland, Viehzucht, Abfall oder auch Abgase muss die Umwelt verarbeiten. Jeder Mensch benötigt je nach Lebensstil eine unterschiedliche Ressourcenmenge und hinterlässt dadurch seinen ganz persönlichen ökologischen Fußabdruck. Wie hoch dieser ist, können Sie hier ermitteln. Dabei beantworten Sie Fragen zu vier verschiedenen Lebensbereichen (Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum). „Wie oft im Jahr fliegen Sie?“, „Werfen Sie Lebensmittel weg?“ – probieren Sie es einfach mal aus. Das Ergebnis überrascht Sie bestimmt.

Quelle: Welthungerhilfe.de: Was ist der ökologische Fußabdruck?

Nachhaltigkeit und ökologischer Handabdruck

Nachdem Sie nun wissen, wie hoch Ihre persönliche Fußspur in der Natur ist, stellt sich eine weitere Frage: Wie können die Menschen ihren Ressourcenverbrauch verringern? Und wie viel tun Sie persönlich bereits dafür? Der ökologische Handabdruck beschreibt den individuellen Beitrag zum langfristigen Klimawandel.
Mittlerweile wissen viele, wie Sie theoretisch ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren und den ökologischen Handabdruck vergrößern können. Sie wollen regionale und ökologische Lebensmittel kaufen, nachhaltigere Verkehrsmittel benutzen und Energie einsparen. Doch im Alltag stoßen sie dabei schnell auf Grenzen. In den folgenden Artikel finden Sie einige Anregungen, die sich leicht in Ihrem Leben integrieren lassen, um für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen.

Tipp: Sie möchten sich auch gesellschaftlich engagieren? Unter https://www.handabdruck.eu/

Weitere Quellen:

Dgq.de: Was bedeutet Nachhaltigkeit? 

Regenwald-schuetzen.org: Was bedeutet Nachhaltigkeit?

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