Das richtige E-Bike und Pedelec finden
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Das richtige E-Bike und Pedelec finden

Elektrofahrräder wie E-Bike, Pedelec und S-Pedelec erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Die Gründe hierfür sich vielfältig. Besonders überzeugen sie durch zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten und einem kostengünstigen Unterhalt. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie das für Ihre Anforderungen passende Elektrofahrrad finden und welche gesetzlichen Vorgaben zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr zu beachten sind.

Damit überzeugen Pedelec und E-Bike

Das Elektrofahrrad bietet eine Vielzahl an Vorteilen und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten. Nicht nur als Freizeitgerät sind E-Bike und Pedelec attraktiv: Sie eignen sich auch für tägliche Erledigungen und die Fahrt zur Arbeitsstelle. Nicht umsonst ermöglichen immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitenden einen kostengünstigen Zugriff auf Elektrofahrräder. Bei einigen Dienstleistern wie beispielsweise Lieferanten haben sie sich bereits als wirkungsvolles Arbeitsgerät etabliert. Hervorzuheben sind unter anderem folgende bauartbedingte Eigenschaften:

  • Die Lärmemission eines Pedelecs ist deutlich geringer als beispielsweise von einem gleichschnellen Mofa mit Verbrennungsmotor.
  • Ebenso emittieren Pedelecs und E-Bike - zumindest lokal betrachtet - keine klimarelevanten beziehungsweise gesundheitsschädlichen Emissionen, was sie wiederum als nachhaltigen idealen Begleiter insbesondere für den städtischen Verkehr auszeichnet. 
  • Je nach Bauart und Modell ist kein Führerschein erforderlich. 
  • Zumindest für den urbanen Verkehrsalltag sind die fahrbaren Geschwindigkeiten mit denen von Mofas, Kleinkrafträdern und sogar Autos vergleichbar – zumindest benötigen Sie im dichten Stadtverkehr unter anderem auch aufgrund der Radwegnutzung nicht viel mehr an Zeit für die gleiche Strecke.      
  • Je nach Akkukapazität, Streckenprofil und Fahrverhalten sind Reichweiten erzielbar, die auch einen längeren Tagesausflug ermöglichen. Strecken in der Größenordnung von 100 Kilometern sind nicht selten mit einer Akkuladung zu erzielen. Besonders weit und energieeffizient kommen Sie voran, wenn das Elektrofahrrad über einen Rekuperator verfügt.  

E-Bike und Pedelec – Das sind die Unterschiede

Im Alltag meist synonym verwendet, gibt es auch rechtlich keine klare begriffliche Abtrennung zwischen einem „Pedelec“ und einem „E-Bike“. Grundsätzlich zeichnet sich ein Pedelec durch seinen primär Tretkraft-unterstützenden Charakter aus. Als Hybrid zwischen Muskelkraft und Elektroantrieb ist es das Ziel, die körpereigenen Anstrengungen zur Erzielung der angestrebten Geschwindigkeit zu reduzieren. Fahrbetrieblich kann das Verhältnis von Muskelkraft zu Motorunterstützung eingestellt werden, was es Ihnen erlaubt, den Grad des Körpereinsatzes flexibel an Ihre Bedürfnisse anzupassen. Der Marktanteil von Pedelecs liegt bei circa 95 Prozent. Ein E-Bike hingegen kann ausschließlich vom Motor angetrieben werden.

Beachten Sie diese Geschwindigkeitsbereiche

Der Gesetzgeber hat verschiedene Geschwindigkeitsbereiche als Grundlage für die jeweiligen rechtlichen Voraussetzungen zur Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr festgelegt.

Diese Regelungen gelten für Pedelecs:

  •   Bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 25 Kilometer pro Stunde sind Pedelecs herkömmlichen Fahrrädern ohne zusätzlichen Antrieb gleichgestellt. Ferner ist die elektrische Leistung auf 250 Watt begrenzt und muss sich degressiv mit zunehmender Geschwindigkeit reduzieren. Der E-Motor schaltet sich ab, wenn die Höchstgeschwindigkeit erreicht wurde, beziehungsweise, wenn der Fahrende keine körperliche Tretunterstützung einbringt. Ähnlich wie beim klassischen Fahrrad benötigen Sie keinen Führerschein und es besteht keine Vorgabe zur Haftpflichtversicherung. Ebenso gibt es kein Mindestalter und keine Helmpflicht. Branchenexperten weisen in diesem Zusammenhang jedoch auf die Sinnhaftigkeit des Tragens eines kompatiblen Fahrradhelms hin [1]. Auch sollten Sie einschätzen, ob und inwiefern Kinder ein Pedelec sicher fahren können – empfohlen ist ein Mindestalter von 14 Jahren. Fahrbetrieblich sind Fahrradwege zu benutzen, ansonsten gelten die Regeln wie für Fahrräder.  
Private Haftpflichtversicherung für Pedelecs

Eine gesetzliche Versicherungspflicht für Pedelecs besteht nicht. Ratsam ist es jedoch, das Gefährt durch eine private Haftpflicht gegenüber Schäden an Dritten (Personen, Sachwerte) abzusichern. Informieren Sie sich bei Ihrem Versicherer, ob und inwiefern die Integration des Pedelecs in Ihre Haftpflichtversicherung möglich ist und klären Sie den Leistungsumfang ab.

  •   Schneller fahrende S-Pedelecs (Speed-Pedelecs) erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 45 Kilometer pro Stunde. Damit gelten Sie offiziell als Kraftfahrzeug. Ein Fahren ist grundsätzlich nur mit einer entsprechenden Fahrerlaubnis (Führerschein mindestens Klasse AM) sowie mit einem Versicherungskennzeichnen zulässig. Es sind stets Straßen als Fahrbahn zu benutzen. Beachten Sie außerdem das Mindestalter sowie die Helmpflicht.  

Diese Regelungen gelten für ein E-Bike:

E-Motor und Antrieb: Varianten im Überblick

Zentrales Element der Antriebseinheit ist der Elektromotor. Vielzählige Modellvarianten bilden das gesamte zulässige Leistungsspektrum ab. Herstellerspezifisch ergeben sich ferner Unterschiede in der Verarbeitungsqualität und Anfälligkeit gegenüber Umgebungseinflüssen wie Witterung und Stoßbelastungen beim Fahren. Dies beinhaltet auch das Gewicht des Motors, welches meist zwischen 3 Kilogramm und 5 Kilogramm einzuordnen ist.

Grundsätzlich kann der Elektromotor im Bereich des Tretlagers oder den Naben der Räder angeordnet sein. Mehrheitlich durchgesetzt hat sich der zentral verbaute Mittelmotor, wobei insbesondere hochwertige und Fahrräder für eher sportliche Anwendungsbereiche unter Umständen auch mit einem Heckantrieb versehen sind. Weitere einbauspezifische Eigenschaften und Vorteile sind:

  • Frontmotor: Am Vorderrad montierte Motoren ermöglicht einen flexibleren Einbau der Schaltung. Meist bietet er auch Kostenvorteile. Als nachteilig kann der Einfluss des Gewichts auf die Fahrdynamik empfunden werden.
  • Mittelmotor: Zentral im Tretlager angeordnet bietet der Mittelmotor einen niedrigen Gesamtschwerpunkt des Fahrrads und eine ausgeglichenere Gewichtsverteilung insgesamt. Beides erhöht die Fahrstabilität. Die meist direkte Übertragung der Antriebsleistung ist mit Blick auf den Wirkungsgrad und die Belastung der peripheren Antriebskomponenten als günstig einzuordnen.    
  • Heckmotor: Ein am Hinterrad positionierter Elektromotor ermöglicht eine flexiblere Gestaltung und Übersetzungsvielfalt der Kettenblätter. Ferner wirkt sich der direktere Radantrieb belastungs- und verschleißminierend aus. Unter Umständen lässt sich sogar ein Rekuperator integrieren, welcher den energetischen Wirkungsgrad und damit auch die Reichweite erhöht.  

Weiterführende Informationen und eine individuelle Beratung des für Ihre Anforderungen passenden Antriebs und Akkus erhalten Sie unter anderem im Fachhandel. Kompetente Ansprechpartner und Fachbetriebe finden Sie auf den Gelben Seiten.

Wartung und Reparatur: Wann zum Fachbetrieb?

Zur Erhaltung der Straßenverkehrssicherheit sollten Sie in den vom Hersteller empfohlenen Abständen Inspektionen für Ihr E-Bike und Pedelec einplanen. Wie beim herkömmlichen Fahrrad ohne elektrischen Antrieb auch, sind unter anderem die Beleuchtungseinrichtung zu überprüfen, Verschleißteile wie Bremsbeläge oder Seilzüge zu erneuern und etwaige Unwuchten in den Reifen zu entfernen. Neben dem Sicherheitsaspekt ist dies dem Fahrkomfort und der Werterhaltung Ihres Fahrrads insgesamt zuträglich.

Elektrofahrräder verfügen darüber hinaus über elektrische Antriebselemente, wobei der Elektromotor und der Akku als maßgebliche und eher kostenintensive Komponenten hervorzuheben sind. Die Preise liegen rasch im mittleren dreistelligen Eurobereich. Hierzu zählen auch die Steuerung sowie das Eingabegerät (Display). In der Regel ist es ratsam, für Wartungs- und Reparaturmaßnahmen an den elektrischen Komponenten einen professionellen Fachbetrieb aufzusuchen. Ähnlich wie beim Auto auch, kann dieser zunächst die Ursache des Defekts über ein Diagnosegerät lokalisieren und dann gezielt eine Reparatur durchführen. Kompetente Branchenpartner finden Sie unter anderem auf den Gelben Seiten.

Davon abgesehen sollten Sie Ihr Elektrofahrrad fortlaufend reinigen und gegebenenfalls schmieren. Fahrradspezifische Besonderheiten sind den Herstellerangaben zu entnehmen. Oftmals können Sie durch eine kontinuierliche Pflege und Instandhaltung den Wartungsaufwand und die daraus resultierenden Folgekosten für Ersatzteile wie Kette und Ritzel reduzieren.

Schonender Umgang mit dem Akku lohnt sich

Maßgeblich für die Reichweite ist zunächst die Kapazität des Akkus. Daneben hängt die erzielbare Reichweite und Haltbarkeit auch von Umgebungstemperaturen ab. Insbesondere winterliche Verhältnisse können zu einer deutlichen Reichweitenreduzierung führen. Daneben verliert der Akku mit zunehmendem Alter ebenfalls an nutzbarer Kapazität. In diesem Zusammenhang sind auch die Ladezyklen zu nennen. Bei modernen Lithiumionen-Batterien sind Zyklen im mittleren dreistelligen Bereich ohne spürbaren Leistungsverlust möglich. Zwar entfällt der bei älteren Technologien noch problematische sogenannte Memory-Effekt; dennoch sollten Sie den Akku stets gemäß der Herstellervorgaben laden.

Den Akku richtig laden

Ein Verzicht auf regelmäßiges Vollladen dankt die Batterie mit einer längeren Haltbarkeit. Branchenexperten beziffern einen Höchstladestand von 90 Prozent der Maximalkapazität als Richtwert. Gleiches betrifft im Übrigen auch eine Tiefenentladung – beispielsweise beim Einlagern des E-Bikes im Winterhalbjahr. Eine Entladung des Akkus unterhalb 30 Prozent der Akkukapazität sollten Sie nach Möglichkeit vermeiden. Smarte Ladesysteme unterstützen beim Laden mit Blick auf den jeweils optimalen Ladezustand. Hierzu zählt auch eine batteriegerechte Einlagerung bei moderaten Temperaturen und Luftfeuchten. Empfehlenswert sind Garage und Kellerräume.

Tipps fürs Fahren und Akkupflege

Auch Ihr Fahrverhalten hat einen Einfluss auf die Reichweite und Haltbarkeit des Akkus. Ein vorausschauendes Fahren und die Minimierung von Peak-Belastungen durch eine degressive Fahrweise können die Reichweite begünstigen und schonen Ihren Akku. Auch die Auswahl des Geländeprofils und der Fahrbahnbeschaffenheit sind in diesem Zusammenhang zu nennen

Beitragen können Sie auch bei der Akkupflege: Achten Sie auf eine regelmäßige und stets behutsame Reinigung. Vermeiden Sie insbesondere einen übermäßigen Wassereintrag. Kompetente Fachbetriebe unterstützen Sie hierbei gerne.

Fazit: E-Bike und Co.: So erhalten Sie die Fahrfreude

  • Elektrofahrrad auswählen: Grundsätzlich unterschieden werden Pedelecs von E-Bikes. Maßgeblich ist dabei das Verhältnis von elektrischem Antrieb zur Muskelkraft. Je nach Geschwindigkeit gelten unterschiedliche Vorgaben zur Teilnahme am Straßenverkehr.
  • Richtige Wartung: Mit Blick auf die Fahrsicherheit und den Werterhalt Ihres Elektrofahrrads sollten Sie regelmäßige Wartungsarbeiten durchführen. Insbesondere für die elektrischen Bauteile ist die Konsultierung eines professionellen Fachbetriebs ratsam. 
  • Schonender Umgang: Die Reichweite und Haltbarkeit Ihres Akkus können Sie durch vorausschauendes Fahren günstig beeinflussen. Besonders wichtig ist ein Laden gemäß den Vorgaben des Herstellers. Extreme Ladezustände sind zu vermeiden.     

Quellenverzeichnis

[1] https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/zweirad/fahrrad-ebike-pedelec/vorschriften-verhalten/pedelec-ebike/

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Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Autor/-in
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz ist hauptberuflich im Themenfeld der erneuerbaren Energieträger und alternativen Antriebssysteme unterwegs. Nicht nur seine Fachcommunity hält der Maschinenbauingenieur und teamverantwortliche Projektmanager mit zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und anwendungsnahen Fachpublikationen auf dem neuesten Stand. Als freier Autor informiert der Hobby-Handwerker auch auf ganz praktischer Ebene seinen Leserkreis über Neuigkeiten aus dem Bereich Heimwerk & Technik. Er ist überzeugt: „Die Ziele fest im Blick behalten - und alles ist machbar!“
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
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