Scheidenpilz: Das sind die Ursachen
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Scheidenpilz: Das sind die Ursachen

Pilzsporen sind überall in der Luft sowie auf jeglichen Oberflächen. Sie sind somit als natürlicher Teil der Haut- und Schleimhautflora auch auf und im Körper zu finden. Pilzerkrankungen im Intimbereich entstehen erst durch eine Überbesiedlung mit Hefepilzen aus der Candida-Familie. Die Pilzsporen sind äußerst widerstandsfähig und haben die Eigenschaft, in einer feuchten und warmen Umgebung und unter geringer Sauerstoffzufuhr gut zu gedeihen, sofern sie nicht durch geeignete Gegenspieler daran gehindert werden.

Störung im Scheidenmilieu: Warum sich Pilzsporen plötzlich vermehren

Das Milieu im Intimbereich bietet den verbreiteten Pilzen wie Candida albicas und verwandten Hefepilzen die passenden Eigenschaften für das Wachstum. Im gesunden Körper werden sie jedoch durch das Immunsystem, im Intimbereich durch die in der Scheidenflora natürlich angesiedelten Milchsäurebakterien an der übermäßigen Ausbreitung gehindert. Milchsäurebakterien sorgen dafür, dass die Scheidenflora einen pH-Wert von unter 4,5 beibehalten. Die saure Umgebung hemmt das Wachstum der Pilzsporen, während das Immunsystem den Schadorganismus bekämpfen. Jedoch gibt es zahlreiche Faktoren, die das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen können. Geschieht dies, kann sich der Hefepilz ausbreiten und die Pilzinfektion beginnt mit ihren unangenehmen Symptomen. 

Die häufigsten Scheidenpilz-Ursachen

Schwächung des Immunsystems durch Erkrankungen und StörungenWird das Immunsystem durch eine Erkrankung oder einen Infekt geschwächt, kann die natürliche Abwehr der Pilze als Schadorganismen auch im Intimbereich unzureichend werden. Stoffwechselstörungen die Diabetes mellitus, Hashimoto sowie chronische Erkrankungen (z.B. Asthma Bronchiale, Rheuma u.a.) können ebenfalls das Immunsystem schwächen und somit das Sporenwachstum von Pilzen begünstigen. 

Hormonelle Veränderungen führen zu Störungen der Scheidenflora

Der weibliche Körper unterliegt im Laufe des Lebens zahlreichen Veränderungen im Hormonhaushalt, die auch im Bereich der Scheidenflora zu Störungen führen können. Neben gravierenden Einflüssen auf den Hormonhaushalt wie Schwangerschaften oder den Eintritt in die Wechseljahre können auch Stress, ungesunde Lebensgewohnheiten oder Erkrankungen wie Depressionen mit hormonellen Veränderungen einhergehen. Wird der Hormonhaushalt durcheinandergebracht, kann die Scheidenflora gestört und das Wachstum von Scheidenpilzen gefördert werden.

Arzneimittel begünstigen übermäßiges Wachstum von Scheidenpilzsporen

Entsprechend den zuvor genannten Erkrankungen und körperlichen Ursachen können auch zahlreiche Arzneimittel das übermäßige Wachstum von Scheidenpilzsporen begünstigen. Hierzu zählen beispielsweise Hormonpräparate wie die Pille als Verhütungsmittel, hormonelle Präparate für Beschwerden in den Wechseljahren. Einen besonderen Stellenwert nehmen Antibiotika ein, die bei einem Infekt nicht nur schädliche Bakterien bekämpfen, sondern auch die natürliche Haut- und Schleimhautflora mit hilfreichen Bakterien angreifen.

Übermäßige Hygiene und falsche Kleidung reizen die Scheidenflora

Die meisten Frauen lieben es, sich gut zu pflegen und hübsch anzuziehen. Übermäßige Pflege und zu häufige, intensive Hygienemaßnahmen im Intimbereich, beispielsweise mit aggressiven Seifen und Cremes, können dabei ebenso schädlich sein wie zu enge Kleidung, insbesondere wenn diese aus synthetischen Materialien (Wärmestau durch Reibung, Feuchtigkeit durch Schwitzen) besteht. Hierdurch entsteht ein Milieu, das die Haut und die Schleimhäute im Genitalbereich reizen und die Scheidenflora irritieren kann, wodurch der Scheidenpilz sich leichter ausbreitet. Tatsächlich gehören übermäßige Hygiene und falsche Kleidung zu den häufigen Scheidenpilz-Ursachen bei regelmäßig wiederkehrender Infektion.

Geschlechtsverkehr sorgen für Übertragung der Pilzsporen 

Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr können sich neben Krankheitserregern auch Pilzsporen von einem Partner auf die/den andere/n übertragen. Eine starke Belastung der Schleimhaut/Haut mit Pilzerregern kann entsprechend zu einer Ansteckung mit der Scheidenpilz-Infektion führen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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