Was ist Syphilis?
Infektionskrankheit Syphilis
Die Syphilis (Lues oder Lues venera) ist eine Geschlechtskrankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum hervorgerufen wird. In der Regel wird das Bakterium beim Geschlechtsverkehr übertragen. Der Krankheitserreger dringt durch kleinste Risse der Haut oder der Schleimhäute - meist im Genitalbereich - in den Körper ein. Nur sehr selten erfolgt eine indirekte Übertragung über direkten Kontakt mit infektiösem Blut. Dies kann bei der Verwendung von verunreinigten Spritzen oder Blutkonserven geschehen. Besonders im Anfangsstadium der Erkrankung ist die Ansteckungsgefahr sehr hoch. Im weiteren Verlauf kommt es dagegen nur noch selten zur Weitergabe des Erregers durch die Absonderungen von Haut- oder Schleimhautwunden auf Kontaktpersonen.
Man kann sich immer wieder mit Syphilis anstecken, da im Körper keine dauerhaften Abwehrkräfte gegen das Bakterium gebildet werden. Eine einmal durchgemachte Syphilis-Erkrankung schützt also nicht vor einer erneuten Infektion.
Unterschiedlichsten Symptome
Die Syphilis kann sich mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Symptomen bemerkbar machen. Das Erscheinungsbild der Erkrankung ist äußerst vielschichtig und ist meist von Fall zu Fall unterschiedlich. Die Erkrankung verläuft in drei Stadien, welche durch mehr oder minder lange Zeiträume voneinander getrennt sind. Das erste Stadium (primäre Syphilis) beginnt meist etwa drei Wochen nach Ansteckung.
Ungefähr neun Wochen nach der Übertragung des Krankheitserregers beginnt das zweite Stadium (sekundäre Syphilis). Das dritte Stadium (tertiäre Syphilis) tritt in der Regel erst Jahre oder sogar Jahrzehnte nach der Ansteckung auf. Nicht jedes dieser Stadien muss zwangsläufig auftreten und manchmal sind die Symptome auch so schwach ausgeprägt, dass die Erkrankung nicht erkannt wird. Unbehandelt verläuft die Syphilis chronisch und kann schwere Folgeschäden an Organen hervorrufen. Tödliche Verläufe sind möglich. Wird die Syphilis erkannt, ist sie jedoch gut behandelbar.
Verbreitung der Syphilis
Die Syphilis ist weltweit verbreitet. In Deutschland sind die Erkrankungszahlen in den letzten Jahrzehnten zunächst stark zurückgegangen, um jetzt wieder etwas anzusteigen. Insgesamt erkranken in Deutschland jedoch nur selten Menschen an Syphilis. Die Häufigkeit der Erkrankung liegt sogar unter einer Infektion pro 100.000 Einwohnern. Bei Risikogruppen tritt die Erkrankung jedoch bis zu 10-mal häufiger auf. Zu den Risikogruppen zählen Menschen, die im Beruf mit Blut in Kontakt kommen sowie Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern. Seit mehreren Jahren tritt die Syphilis zunehmend als eine begleitende Erkrankung bei Patienten auf, die an einer AIDS-Erkrankung leiden. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen. Ihr Anteil liegt bei 85 % der Erkrankten.
Meldepflicht bei Syphilis
Die Syphilis zählt zu den meldepflichtigen Erkrankungen in Deutschland. Sie muss vom feststellenden Arzt oder Laborleiter an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden. Dabei werden nur allgemeine Angaben wie das Alter oder das Geschlecht an das Gesundheitsamt weitergegeben. Name oder Adresse sind nicht Bestandteil der Meldepflicht.