Scheidenpilz - Was ist das?
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Scheidenpilz - Was ist das?

Der Scheidenpilz ist lästig und äußerst unangenehm, da er zu intensivem Jucken und Brennen im Intimbereich führt. Die Pilzinfektion kann jede Frau treffen. Sie ist weder ein Anzeichen mangelnder Hygiene noch eine klassische Geschlechtskrankheit. Viele Frauen kennen diese Symptome, denn immerhin drei von vier Frauen mussten bereits ihre Erfahrungen mit dem Scheidenpilz machen. Unter normalen Umständen ist die Pilzinfektion nicht gefährlich. Dennoch sollte schnell eine gezielte Behandlung zur Beseitigung der Pilzinfektion erfolgen, um nicht nur das unangenehme Gefühl loszuwerden, sondern auch Entzündungen im durch den Scheidenpilz gereizten Intimbereich zu vermeiden. 

Candida: Harmloser Hefepilz mit unangenehmen Folgen

Die Infektion mit einem Scheidenpilz erfolgt zumeist durch einen harmlosen Hefepilz. Besonders verbreitet ist der Erreger Candida albicans neben Arten der Hefepilzfamilie wie Candida glabrata und Candida tropicalis. Die Infektion mit dem Hefepilz im Intimbereich wird im medizinischen Sprachgebrauch auch als "Vulvovaginalcandidose" bezeichnet. Hintergrund für die Namensgebung ist der zumeist betroffene Bereich zwischen den äußeren Genitalien der Frau (lat. Vulva) und der Scheide (lat. Vagina), während der Namensteil "Candidose" auf eine Überbesiedlung hinweist.

Die Candida-Pilze besiedeln den Körper auf der Haut und den Schleimhäuten vielfältig und gehören auch bei einem gesunden Organismus zum natürlichen Gemisch der gesunden Haut-Flora. Das gute Immunsystem verhindert die Ausbreitung, weshalb die meisten Menschen nicht viel von den Candida-Erregern auf Haut und Schleimhäuten mitbekommen. 

Wärme und Feuchtigkeit sind optimale Umstände für den Scheidenpilz 

Wird jedoch das Immunsystem gestört, kann sich der Candida-Erreger durch die guten Wachstumsbedingungen auf der menschlichen Schleimhaut ungehindert ausbreiten. Wie alle Pilze profitiert auch der Candida-Pilz von der Mischung aus Wärme und Feuchtigkeit in sauerstoffarmer Umgebung. Diese Voraussetzungen sind im Intimbereich durch die normale Körpertemperatur von ca. 37° C gegeben, während die Sauerstoffzufuhr (z.B. durch die Kleidung) gemindert und die Feuchtigkeit durch die natürliche Funktionsweise der Schleimhäute vorhanden ist.

Scheidenpilz-Infektion durch die Störung des Immunsystems

Bei einer Störung des Immunsystems kann die natürliche Bekämpfung der Pilzsporen gemindert sein. Die Pilzsporen beginnen sich somit zu vermehren. Die übermäßige Besiedlung der Haut oder der Schleimhäute lassen aus medizinischer Sicht die Pilzinfektion entstehen, die sich ohne das gut funktionierende Immunsystem immer weiter ausbreitet.

Geschieht dies im Intimbereich der Frau, beispielsweise, weil die natürlichen Milchsäurebakterien in der Scheidenflora nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind, kann der Scheidenpilz dennoch eine Zeit lang unbemerkt bleiben. Doch meist zeigt sich die Pilzinfektion recht bald durch Rötungen, Reizungen und Juckreiz oder gar Brennen in der Vagina oder im äußeren Schambereich. 

Auch Männer können von Pilzinfektion betroffen sein

Auch Männer können von einer solchen Pilzinfektion betroffen werden. Betroffen sind beim Mann zumeist die Eichel und die Vorhaut, die ebenfalls juckt, sich rötet und nicht nur beim Wasserlassen ein Brennen hervorrufen kann. Wenngleich die Scheidenpilz-Infektion harmlos und leicht zu behandeln ist, ist sie dennoch ansteckend und kann beispielsweise beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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