PCOS-Therapie: Welche PCOS-Behandlung betroffenen Frauen hilft
PCOS-Therapie: Wo setzt die PCOS-Behandlung an?
Die Behandlung des Polyzystischen Ovarialsyndroms ist individuell verschieden. Die PCOS-Therapie ist von den Hauptbeschwerden der betroffenen Frauen abhängig, ebenso vom Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand. Häufige Behandlungsschwerpunkte des PCO-Syndroms liegen auf:
- der Normalisierung des Zyklus und der Förderung des Eisprungs
- der Behandlung übermäßiger Körperbehaarung
- der Behandlung von Haarausfall auf dem Kopf
- der Behandlung von Akne
- der Behandlung von Übergewicht (bis zu 70 Prozent der Patientinnen haben Übergewicht)
- der Behandlung einer Insulinresistenz (mindestens 60 Prozent der PCOS-Betroffenen sind insulinresistent)
- der Behandlung von Unfruchtbarkeit
- der Behandlung einer möglicherweise vorliegenden Schilddrüsenunterfunktion
- der Behandlung einer möglicherweise vorliegenden Depression
PCOS-Therapie: orale Medikamente
Für die PCOS-Behandlung kommen verschiedene Medikamente in Frage, um die Symptome zu lindern. Wichtige oral einzunehmende Präparate der medikamentösen PCOS-Therapie sind:
Antibabypille
Ist geeignet für PCOS-Betroffene ohne Kinderwunsch. Die „Pille“ reguliert den Zyklus und fördert einen regelmäßigen Eisprung und somit eine regelmäßige Monatsblutung; vermindert die Bildung männlicher Hormone; kann das Hautbild verbessern; kann den Haarwuchs regulieren und hat zudem eine verhütende Wirkung. Welche Pille für die Behandlung geeignet ist, weiß der Arzt. Möglich ist, eine reine Gestagen-Pille oder eine Kombinationspille mit Östrogen und Gestagen einzunehmen. Zu den eingesetzten Gestagenen gehören unter anderem Cyproteronacetat, Dienogest und Drospirenon.
Metformin
Das Medikament zur Behandlung von Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ 2) wird gegen die bei PCOS-Patientinnen häufige Insulinresistenz eingesetzt. Es macht die Zellen wieder empfindlicher gegenüber Insulin; hemmt auf verschiedenen Wegen die Ausschüttung männlicher Hormone; hilft beim Abnehmen; unterstützt den Eisprung.
Clomifen
Das Medikament ist bei Kinderwunsch das Standardmedikament zur Herbeiführung einer Eizellreifung. Das Fruchtbarkeitsmedikament stimuliert den Eisprung und wird eingesetzt, wenn die Frau schwanger werden möchte. Zeigt dieses Medikament keine Wirkung, kann die betroffene Frau andere Präparate einnehmen, welche die Fruchtbarkeit fördern, darunter das follikelstimulierende Hormon (FSH). Der behandelnde Arzt bespricht die verschiedenen Wirkstoffe mit seiner Patientin.
Glitazon
Ist ebenfalls ein Medikament, das hauptsächlich zur Diabetes-Behandlung eingesetzt wird. Es erhöht die Insulinempfindlichkeit im Fettgewebe sowie in den Muskeln und hemmt die Zuckerbildung in der Leber.
Dexamethason
Hemmt die vermehrte Produktion männlicher Hormone in der Nebennierenrinde.
Lokal anwendbare Medikamente zur PCOS-Behandlung
Zu den lokal anwendbaren Medikamenten zur PCOS-Behandlung gehören beispielsweise:
Eflornithin-Creme
Wird äußerlich angewendet und zur Behandlung unerwünschter Gesichtsbehaarung eingesetzt.
Benzoylperoxid
Wird auf die Haut aufgetragen und wirkt gegen unreine Haut.
Operative PCOS-Behandlung: Ovarialstichelung
Bei der Ovarialstichelung, auch laparoskopisches ovarielles Drilling (LOD) genannt, führt der behandelnde Arzt im Rahmen einer Bauchspiegelung eine dünne Nadel zu den Eierstöcken. Mit dieser sticht er 15 bis 20 „Löcher“ in den äußeren Bereich des Eierstocks sowie in die den Eierstöcken anhaftenden unreifen Eibläschen.
Arbeitet der Arzt mit Strom oder einem Laser, werden kleine Teile des Eierstocks verödet und sterben ab. In Folge bildet der Eierstock weniger männliche Hormone und es besteht die Möglichkeit, dass sich die Funktion der Eierstöcke in Teilen normalisiert. Da der Eingriff die Eierstöcke schädigen kann, sollten vor einer Behandlung Chancen und Risiken gründlich abgewogen werden.
Quellen:
PCOS Selbsthilfe Deutschland e. V.