Paracetamol: Wirkung, Anwendung und Dosierung des Schmerzmittels
Paracetamol-Anwendung: Wie wirkt Paracetamol?
Der Wirkstoff Paracetamol entfaltet seine schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung vor allem im Rückenmark und im Gehirn. Dort hemmt es das Enzym Cyclooxygenase (COX) und somit die Bildung sogenannter Prostaglandine. Prostaglandine sind Gewebehormone, die an Schmerz- und Fieberreaktionen des Körpers beteiligt sind. Vermutlich greift Paracetamol auch in andere schmerzverursachende Bodenstoffsysteme ein. Anders als bei den NSAR-Schmerzmitteln Ibuprofen, ASS, Diclofenac und Naproxen blockiert Paracetamol nicht die COX-Enzyme außerhalb des Gehirns.
Das hat den Vorteil, dass Paracetamol Magen- und Darmschleimhaut weniger schädigt und das Risiko für Magen-Darm-Blutungen und Magen-Darm-Geschwüre geringer ist. Das ist besonders bei einer längerfristigen Einnahme und bei höherer Dosierung, wie sie bei chronischen Erkrankungen oft nötig sind, von Bedeutung. Paracetamol ist rezeptfrei in der Apotheke bis zu einer Dosierung von bis zu 1000 Milligramm pro Tablette erhältlich.
Paracetamol: bei welchen Schmerzen?
Geschätzt 50 Millionen Verpackungen Paracetamol werden pro Jahr in Deutschland verkauft. Paracetamol zählt nicht zu den nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie etwa Ibuprofen, ASS und Diclofenac. Paracetamol besitzt keine entzündungshemmende Wirkung. Bei welchen Schmerzen Paracetamol einnehmen? Paracetamol findet vor allem Anwendung bei:
- Kopfschmerzen
- Regelschmerzen
- Zahnschmerzen
- grippalen Infekten
- Fieber
Bei welchen Schmerzen Paracetamol nicht wirkt
Zur Behandlung entzündlich bedingter Schmerzen ist Paracetamol nicht geeignet. Dazu gehören beispielsweise entzündlich bedingte Schmerzen wie Gelenk- und Rückenschmerzen oder Sportverletzungen. Auch bei Muskelverspannungen wie Nackenverspannungen hilft Paracetamol nicht, da das Schmerzmittel keine muskelentspannende Wirkung hat. Bei alkoholbedingten Kopfschmerzen (Katerkopfschmerzen) sollte Paracetamol nicht eingenommen werden, um eine zusätzliche Belastung der Leber zu vermeiden. Leberschädigungen bis hin zu Leberversagen gehören zu den möglichen Nebenwirkungen von Paracetamol. Das Risiko steigt mit zunehmender Dosierung. Daher ist es wichtig, die Dosierempfehlung nicht zu überschreiten.
Paracetamol-Überdosierung: Schneller als man denkt
Zu einer Überdosierung kann es rascher kommen, als viele denken. Wer gegen Kopfschmerzen eine Tablette mit Paracetamol einnimmt und vielleicht noch ein Grippemittel gegen Erkältungsbeschwerden sowie ein Medikament, um besser schlafen zu können, übersteigt leicht die tägliche Höchstdosis. Vor allem bei der Einnahme verschiedener Kombipräparate ist das Risiko einer Überdosierung erhöht.
Paracetamol: Überdosierung des Schmerzmittels vermeiden
Um eine Paracetamol-Überdosierung beziehungsweise eine Paracetamol-Vergiftung zu vermeiden, ist es wichtig, dass Sie das Schmerzmittel der Packungsbeilage entsprechend einzunehmen beziehungsweise die Dosierungsempfehlung des Arztes zu beachten. Für gesunde Erwachsene beträgt die tägliche Höchstdosis (24-Stunden-Dosierung) von Paracetamol 4000 Milligramm. Pro Einnahme dürfen 1000 Milligramm nicht überschritten werden. Die Standarddosierung für Erwachsene liegt bei 500 Milligramm pro Einnahme. Paracetamol kann – sofern nötig – alle sechs Stunden eingenommen werden. Eine häufigere Einnahme verbessert die Wirksamkeit nicht. Die Wirksamkeit von Paracetamol setzt nach etwa 30 bis 60 Minuten ein. Nehmen Sie Paracetamol nie länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als zehn Mal im Monat ohne ärztlichen Rat ein.