Nicht den Kopf in den Nacken: Tabletten leichter schlucken
Tabletten leichter schlucken: Neigen Sie den Kopf nach hinten
Die richtige Kopfhaltung ist die wichtigste Einflussgröße, wenn Sie Tabletten leicht schlucken möchten. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein leicht nach hinten geneigter Kopf das Schlucken von großen Tabletten deutlich erleichtert:
- Legen Sie die Tablette auf den hinteren Teil Ihrer Zunge,
- neigen Sie den Kopf ein wenig nach hinten,
- nehmen Sie einen großen Schluck Wasser.
Die schwere Tablette wird dann von dem Wasser runtergespült.
Legen Sie den Kopf nicht zu sehr in den Nacken. Dabei verengt sich die Speiseröhre und die Tablette hat weniger Platz. Das erschwert die Einnahme.
Kleine Tabletten und Kapseln: Neigen Sie den Kopf leicht nach vorne
Anders ist das bei kleinen (leichten) Tabletten und Kapseln. Diese „schwimmen“ auf dem Wasser. Hier ist es besser, den Kopf etwas nach vorne zu neigen. Dann "wandert" die Tablette in dem Schluck Wasser in Richtung Rachen.
Tabletten leichter schlucken: die Pop-Bottle-Technik
Der Studienautor Professor Walter E. Haefeli, Direktor der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie am Universitätsklinikum Heidelberg und sein Team haben zudem die Pop-Bottle-Technik entwickelt:
- eine Flasche mit Leitungswasser füllen,
- die Tablette oder Kapsel auf die Zunge legen,
- die Flasche an die geschlossenen Lippen ansetzen,
- das Wasser in den Mund laufen lassen,
- Wasser und Pille in einem Zug schlucken.
Sitzen Sie beim Tablettenschlucken aufrecht
Der wichtigste Tipp für Ihre Sicherheit ist, Tabletten immer in aufrechter Position zu schlucken. Nehmen Sie Tabletten liegend ein, laufen Sie Gefahr, dass Sie sich verschlucken oder die Tablette im Hals stecken bleibt. Dann besteht Erstickungsgefahr.
Tabletten schlucken: Trinken Sie ausreichend
Nehmen Sie die Tablette immer mit ausreichend Flüssigkeit ein. Ein großes Glas Wasser sollte es sein. Wasser spült die Tablette runter. So bleibt sie nicht in der Speiseröhre stecken. Zudem löst sich das Medikament in reichlich Wasser leichter auf und kann schneller wirken. Zudem ist die Tablette dann nicht so stark konzentriert im Magen – was Magenreizungen vorbeugen hilft. Am besten trinken Sie leicht warmes Wasser. Das ist für Speiseröhre und Magen angenehmer.
Achtung: Es gibt Medikamente, die bewusst mit wenig Wasser verabreicht werden. Das gilt beispielsweise für Einmalantibiotika in Pulverform, wie sie häufig bei Blasenentzündungen Anwendung finden. Diese werden in 150-200 Milliliter Wasser aufgelöst und getrunken. Der Hintergrund: Sie sollen möglichst lange in der Blase verbleiben. Zu viel Flüssigkeit würde den Harndrang zu früh auslösen - was für die Betroffenen sehr unangenehm sein kann.
Nehmen Sie Medikamente mit stillem Wasser
Wählen Sie am besten Wasser ohne Kohlensäure. So verhindern Sie unangenehmes Aufstoßen nach der Einnahme. Die Kohlensäure bringt den Mageninhalt zum Sprudeln und es entstehen Gase – die unangenehm nach dem Medikament schmecken können. Besser als Mineralwasser ist Leitungswasser. Viele Mineralwasser sind zudem sehr kalziumreich. Kalzium kann Wirkstoffe an sich binden und diese aus dem Körper schleusen. Die erwünschte Wirkung bleibt dann aus. Leitungswasser oder kalziumarmes stilles Mineralwasser ist die beste Wahl.