Listerien: Infektion kann Blutvergiftung und Hirnhautentzündung auslösen
Listerien: Was ist das?
Listerien sind Bakterien der Gattung Listeria. Das Bakterium ist vor allem bei Tieren zu finden, überlebt aber auch außerhalb und kann sich dort sich vermehren – auch bei Kühlschranktemperaturen. Vor allem für ältere Menschen, Schwangere sowie Menschen mit einem schwachen Immunsystem kann eine Infektion Risiken bergen. Laut dem Robert Koch-Institut sind Männer häufiger betroffen (65 Prozent) als Frauen. Eine Infektion mit Listerien ist meldepflichtig.
Listerien: Wie werden die Bakterien übertragen?
Listerien sind weltweit verbreitet. Sie kommen in der Umwelt vor – in der Erde, auf Pflanzen, in Abwässern. Eine Listeriose hat ihren Ursprung in den meisten Fällen im Kontakt mit tierischen Lebensmitteln wie Geflügel, Fleisch, Fisch, Wurst, Milch und Milchprodukte, vor allem Käse. Vor allem rohe Produkte wie Rohmilchkäse, Rohwurst oder Hackfleisch bergen ein erhöhtes Listerien-Risiko. Wenn auch eher selten: Listerien können auf Salaten und anderen pflanzlichen Lebensmitteln zu finden sein.
Listerien: Was sind die Symptome einer Infektion?
Haben Listerien den Weg in den Körper gefunden und ist das Immunsystem nicht stark genug, diese zu bekämpfen, dauert es in der Regel zwischen wenigen Stunden bis zwei Tage, bis sich erste Symptome der Listeriose zeigen, die zuerst an eine Grippe erinnern:
- Fieber
- Muskelschmerzen
- unter Umständen Durchfall
- unter Umständen Magenkrämpfe
- unter Umständen Erbrechen
Eine Listeriose kann eine Blutvergiftung (Sepsis) sowie eine Hirnhautentzündung (Meningitis) auslösen. Rufen Sie bei Verdacht auf eine Lebensmittelinfektion Ihren Hausarzt an und schildern Sie ihm Ihre Symptome. Er kennt Ihre gesundheitliche Gesamtsituation und weiß, ob Sie zur Risikogruppe gehören und ob möglicherweise ein Krankenhausaufenthalt notwendig wird. Rat können Sie sich auch bei einem Darmexperten, einem Gastroenterologen holen.
Listerien: Wie wird die Magen-Darm-Erkrankung behandelt?
Hochdosierte Antibiotika gelten als das Medikament der Wahl bei einer Lebensmittelinfektion mit Listerien. Meist werden Amoxicillin oder Ampicillin kombiniert mit einem Aminoglykosid oder Cotrimoxazol. Die Listerien-Behandlung dauert mindestens drei Wochen, um möglichst sicher zu gehen, dass alle Erreger abgetötet werden. In schweren Fällen kann eine Medikamentengabe von bis zu sechs Wochen notwendig sein, etwa wenn sich ein Hirnabszess oder eine Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) ausgebildet hat. Die Betroffenen können nach einer überstandenen Infektion die Erreger noch über mehrere Monate hinweg über den Stuhl ausscheiden.
Listerien vorbeugen: Das können Sie tun
Um einer Lebensmittelinfektion mit Listerien vorzubeugen, gibt es verschiedene Hygienemaßnahmen, die helfen, das Risiko zu senken:
- Tierprodukte ausreichend erhitzen und durchgaren.
- Vakuumverpackte Lebensmittel sollten nach dem Kauf möglichst rasch verzehrt werden. Laut dem RKI schützen Vakuumverpackung und Kühlschrank nicht vor einer Vermehrung der Erreger.
- Risikogruppen (Schwangere, Menschen mit schweren Erkrankungen und einem geschwächten Immunsystem) sollten auf den Verzehr von rohem Fleisch, rohem Fisch, Geräuchertem, vorgeschnittenen und verpackten Blattsalaten sowie Rohmilchweichkäse verzichten.
- Pflanzliche Lebensmittel vor dem Verzehr gut waschen.
- Nach dem Toilettengang immer gründlich Hände waschen.
- Küchenhygiene einhalten und alle Utensilien nach der Benutzung gut reinigen.