Flugangst überwinden: 4 Tipps gegen Angst im Flugzeug
So zeigt sich Flugangst
Werden Menschen mit Flugangst gefragt, warum sie Angst vorm Fliegen haben, nennen sie am häufigsten die Angst vor dem Ausgeliefertsein, die Angst vor einem Absturz sowie die Angst vor Turbulenzen. Auch die Gewissheit, nicht aussteigen zu können, wenn etwas passiert, bereitet vielen Sorgen. Die Höhe selbst macht ebenfalls oft Angst. Viele fühlen sich gefangen. Zu den Symptomen von Flugangst gehören:
- Übelkeit
- Schweißausbrüche
- Flache Atmung
- Trockener Mund
- Herzrasen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Magen-Darm-Beschwerden wie zum Beispiel Durchfall
- Schlaflosigkeit vor dem Flug
- Unwohlsein Wochen vor der Reise
- In schweren Fällen sogar Panikattacken
Mit der Flugangst leben muss niemand. Es gibt Möglichkeiten, wie man lernen kann, gut mit ihr umzugehen. Je nachdem wie stark die Flugangst ausgeprägt ist, gibt es verschiedene Techniken.
1. Mit Entspannungstechniken Flugangst überwinden
Wenn Sie eine leichte Flugangst überwinden wollen, helfen bestimmte Entspannungstechniken. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson etwa erweist sich oft als hilfreich. Dabei lernen Sie, sich sowohl körperlich als auch psychisch zu entspannen und werden allgemein gelassener und ausgeglichener. Auch bestimmte Atemübungen können diesen Effekt haben und langfristig sowie im Akutfall die Anspannung lindern, die durch die Aviophobie ausgelöst wird.
2. Notfalltipps für den Flug gegen die Angst
Doch was tun, wenn ein Flug ansteht und die Angst aufkommt? In diesem Fall können Sie zum einen die Übungen anwenden, die Sie durch die Entspannungstechniken gelernt haben. Teils verschafft es bereits Linderung, wenn Sie ruhig und tief durchatmen. Planen Sie Ihre Flugreise außerdem möglichst frühzeitig und räumen Sie sich am Tag der Reise selbst großzügig Zeit ein, damit Sie alle nötigen Schritte ohne Stress und Hektik erledigen können.
Nehmen Sie sich gerne auch Musik mit. Entspannende Klänge können ebenso wohltuend sein wie Lieder, die Energie geben und mit positiven Gefühlen verbunden sind. Auch ein Buch zur Ablenkung kann möglicherweise helfen. Versuchen Sie, den Flug so angenehm wie möglich zu gestalten – trotz Flugangst.
Im Flugzeug selbst ist ein Platz am Gang zu empfehlen, dann können Sie zwischendurch immer wieder kurz aufstehen, sich ein wenig die Beine vertreten, und fühlen sich weniger eingesperrt und ausgeliefert. Treten Angstgedanken auf, lassen Sie sie zu, aber erinnern Sie sich daran, dass die Gefahren nicht real sind.
3. Flugangst-Seminar besuchen und Phobie überwinden
Viele Fluggesellschaften bieten sogenannte Flugangst-Seminare an. Diese Gruppenseminare helfen Menschen, die eine leichte bis mittlere Flugangst überwinden wollen. Zusammen mit anderen Betroffenen erfahren Sie dort einerseits alle wichtigen Informationen zur Technik des Fliegens sowie über die physischen und psychischen Auswirkungen von Angst. Darüber hinaus erlernen Sie Entspannungsübungen und betreten zusammen mit den anderen Teilnehmern und den Seminarleitern ein Flugzeug und unternehmen einen Abschlussflug.
4. Kognitive Verhaltenstherapie gegen Aviophobie
In schweren Fällen genügt ein solches Gruppenseminar eventuell nicht, um die Flugangst zu überwinden. Dann empfiehlt sich eine kognitive Verhaltenstherapie, die inhaltlich ähnlich abläuft wie das Seminar, aber in Einzelsitzungen stattfindet. Auf diese Weise kann der Therapeut noch intensiver und individueller auf seinen Patienten eingehen. Nur im Extremfall, wenn es anders nicht geht, können zu Beginn der Therapie begleitend Medikamente gegeben werden. Allerdings machen Beruhigungsmittel oft abhängig, daher wird der Therapeut zunächst versuchen, ohne sie zu behandeln.