Reisedurchfall: Das hilft gegen Magen-Darm-Grippe im Urlaub
Reisedurchfall: Symptome des unangenehmen Reisebegleiters
Reisedurchfall tritt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei etwa einem Drittel der Urlauber auf, die in subtropische und tropische Regionen reisen. Meist verlaufen die Durchfallerkrankungen harmlos und die Patienten erholen sich ohne ärztliche Behandlung nach drei bis fünf Tagen wieder. Dennoch: Das Reiseerlebnis ist beeinträchtigt und die Reiselust getrübt.
Typische Reisedurchfall-Symptome sind:
- täglich mehrmals auftretende Stuhlentleerungen
- Übelkeit
- Bauchkrämpfe
- häufig Erbrechen
- oftmals Fieber
- Schwindel
Art der Reise beeinflusst Reisedurchfall-Risiko
Das Erkrankungsrisiko für Reisedurchfall ist unter anderem abhängig von dem Reiseziel und der Art der Reise. Untersuchungen haben gezeigt, dass beispielsweise bei Reisen in die Länder Indien und Kenia das Reisedurchfall-Risiko bei über 50 Prozent liegt; bei Reisen nach Jamaika und Brasilien bei zwölf beziehungsweise fünf Prozent. Auch Rucksackreisen bringen ein höheres Durchfall-Risiko mit sich. Die Erreger, darunter Viren, Bakterien und Parasiten, werden auf fäkal-oralem Weg in den meisten Fällen über Nahrungsmittel und Getränke aufgenommen.
Reisedurchfall wird meist von Bakterien ausgelöst
Laut dem RKI sind bei 60 bis 80 Prozent der Reisdurchfälle Bakterien der Auslöser. Vor allem folgende Bakterien führen häufig zu Reisedurchfall:
- Escherichia coli
- Salmonellen
- Shigellen
- Campylobacter
- Cholera
Bei anhaltenden Beschwerden über mehrere Wochen hinweg sind oft Parasiten der Auslöser. Wie das RKI mitteilt, werden etwa bei einem Drittel der in den Tropeninstituten untersuchten Durchfall-Patienten Lamblien – das sind Dünndarm-Parasiten – nachgewiesen.
Kochen, schälen, Hände waschen: Reisedurchfall vorbeugen
Um das Risiko für Reisedurchfall zu senken, gilt es, ein paar Regeln im Umgang mit Nahrungsmitteln zu beachten. Die wichtigste Regel lautet: Koche es, schäle es oder vergiss es. Speisen sollten immer gut durchgegart sein. Obst sollten Sie selbst schälen und gründlich mit abgepacktem Wasser waschen. Außerdem sollten Sie kein Leitungswasser trinken und auf Eiswürfel besser verzichten. Zum Zähneputzen ist, wie zum Trinken auch, abgepacktes Wasser am besten geeignet. Auch Salate sowie Speisen aus Straßenküchen bergen ein Durchfall-Risiko.
Regelmäßiges Händewaschen ist ebenfalls eine wichtige Vorbeugemaßnahme: Durchfall-Erreger gelangen auch über verunreinigte Gegenstände an die Hände. Tipp: Mit ungewaschenen Händen möglichst nicht ins Gesicht fassen. Vor einer Fernreise sollten Sie sich zudem informieren, welche Impfungen empfohlen werden. Bei Reisen in gefährdete Regionen raten Ärzte oftmals zu einer Cholera-Impfung.
Reisedurchfall behandeln: Das gehört in die Reiseapotheke
Die wichtigste Maßnahme bei Reisedurchfall ist, ausreichend zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen und dem Körper Salze und Zucker zuzuführen. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke versorgen den Körper mit wichtigen Mineralstoffen. Sie sind für die Reiseapotheke geeignet. Alternativ eignet sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes ein Getränk aus folgenden Zutaten:
- ein Liter abgekochtes Wasser
- fünf Esslöffel Zucker
- eineinhalb gestrichenen Esslöffel Kochsalz
- ein Glas abgepackter Orangensaft
Kohletabletten und spezielle Hefepräparate aus der Apotheke können möglicherweise helfen, den Stuhl zu verdicken. Zwieback und Haferflocken belasten den Magen nicht und werden bei Durchfall in der Regel gut vertragen. Auch sie ergänzen die Reiseapotheke.
Wann Sie mit Reisedurchfall zum Arzt müssen
Reisedurchfall ist in den meisten Fällen harmlos und der Magen-Darm-Trakt erholt sich nach wenigen Tagen von selbst wieder. Eine ärztliche Behandlung ist dann notwendig, wenn es aufgrund von starkem Flüssigkeitsverlust zur Austrocknung des Körpers kommt. Dann kann es lebensbedrohlich werden. Neben der Gabe von Antibiotika sind bei starken Durchfällen Elektrolyt- und Flüssigkeitsinfusionen notwendig.
Bei diesen Durchfall-Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen:
- schlechter Allgemeinzustand
- Blut- und/oder Schleimbeimengungen im Stuhl
- hohes Fieber
- häufiges Erbrechen
- starke Schmerzen
- Kreislaufprobleme
- beschleunigte Atmung und Herzschlag (zeigt starken Wasserverlust an)
- Muskelkrämpfe
- Benommenheit
- anhaltender Durchfall über 48 Stunden – vor allem bei Kindern und älteren Menschen