Die Aufgaben und Funktion der Leber
Aufbau der Leber
Die Leber ist ein großes und schweres Organ. Sie wiegt etwa 1,2 bis 1,8 Kilogramm und liegt im rechten Oberbauch, direkt unterhalb des Zwerchfells. Eine Art Band aus Bindegewebe teilt die Leber in einen rechten und einen linken Lappen. Innerhalb dieser Lappen arbeiten einzelne Segmente weitgehend unabhängig voneinander. Daher ist es möglich, Teile der Leber zu entfernen, ohne dass die Funktion des Organs leidet.
Aufgabe 1: Speichern und Umbau von Nährstoffen
Nährstoffe, die aus dem Darm aufgenommen werden, gelangen nicht direkt in die Blutbahn. Über die Pfortader werden sie zunächst in die Leber transportiert. Dort speichert das Organ unter anderem Fette und Kohlenhydrate, die ins Blut abgegeben werden können, wenn der Körper Energie benötigt. Je nach Bedarf können die Leberzellen auch Zucker in Fett oder Eiweiß in Zucker umbauen.
Aufgabe 2: Produktion von Gallenflüssigkeit
Was viele nicht wissen: Die Leber ist die größte Drüse des Menschen. Pro Tag produziert sie etwa 700 Milliliter Gallenflüssigkeit. Das Sekret, auch Galle genannt, wird in der Gallenblase gespeichert, eingedickt und gelangt zur Fettverdauung in den Dünndarm.
Aufgabe 3: Produktion weiterer Stoffe
Neben der Gallenflüssigkeit produziert die Leber noch viele weitere wichtige Stoffe, unter anderem Cholesterin, Gerinnungsfaktoren fürs Blut sowie verschiedene Transporteiweiße. Da die Leber so viele verschiedene Aufgaben hat, ist es nicht möglich, sie - wie beispielsweise die Niere - durch einen Apparat zu ersetzen.
Aufgabe 4: Entgiftung von Alkohol und Schadstoffen
Eine weitere wichtige Aufgabe der Leber ist den meisten bekannt: Das Organ ist in der Lage, Alkohol, Medikamente und verschiedene Schadstoffe abzubauen und so unschädlich zu machen. Allerdings sind die Möglichkeiten begrenzt: Sowohl zu viel Alkohol als auch manche Medikamente können die Leber auf Dauer zerstören.
Was der Leber schadet
Übermäßiger Konsum von Alkohol kann zunächst zur Fettleber und schließlich zur Leberzirrhose führen. Doch auch viele Medikamente belasten das Organ. Dazu zählen auch frei verkäufliche Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Eine ungesunde und kalorienreiche Ernährung kann der Leber ebenfalls schaden. Es entsteht die sogenannte nicht-alkoholische Fettleber.
Eine weitere Gefahr für die Leber ist eine Infektion mit Hepatitis-Viren. Während Hepatitis A vor allem bei Reisen in exotische Länder eine Rolle spielt, ist der Kontakt mit Hepatitis B und Hepatitis C auch hierzulande möglich. Informieren Sie sich, ob Sie zur Risikogruppe gehören und lassen Sie sich gegebenenfalls impfen.
Leberwerte regelmäßig bestimmen lassen
Eine kranke Leber zeigt häufig keine Symptome. Insbesondere eine Fettleber bereitet zunächst kaum oder nur sehr unspezifische Beschwerden wie Druck im Oberbauch oder Völlegefühl. Umso wichtiger ist es, die wichtigsten Leberwerte regelmäßig bestimmen zu lassen. Lebererkrankungen lassen sich so frühzeitig erkennen und behandeln.