Hepatitis A: Symptome und Ansteckung
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Hepatitis A: Symptome und Ansteckung

Eine Ansteckung mit Hepatitis A wird aufgrund der unklaren Symptome oft erst spät erkannt. Teilweise bleibt die sogenannte Reisehepatitis sogar völlig unbemerkt. Erfahren Sie hier, wie Sie die Krankheit erkennen und die Infektion verhindern können.

Was ist Hepatitis A?

Hepatitis A ist eine ansteckende Leberentzündung, die auch Reisehepatitis genannt wird. Im Gegensatz zu Hepatitis B und C wird eine Hepatitis vom Typ A nicht chronisch. Auslöser ist das Hepatitis-A-Virus. Der Erreger wird über den Darm ausgeschieden und ist äußerst resistent gegen Umwelteinflüsse, Kälte und viele Desinfektionsmittel.

Die Krankheit ist vor allem in warmen Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen verbreitet. Hepatitis-A-Infektionen sind in Nordamerika und Mitteleuropa eher selten.

Weist das Labor bei einer Untersuchung eine akute Infektion mit Hepatitis A nach, erfolgt eine Meldung an das Gesundheitsamt.

Ansteckung mit Hepatitis A

Hepatitis A wird in der Regel fäkal-oral übertragen. Das heißt, das über den Darm ausgeschiedene Virus wird über den Mund aufgenommen. Eine Ansteckung durch Blut ist bei hoher Viruskonzentration zwar grundsätzlich möglich, aber sehr selten.

Die häufigsten Ursachen für eine Ansteckung sind verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel, die mit diesem Wasser zubereitet wurden. An zweiter Stelle kommen Schmierinfektionen. Mangelnde Hygiene nach dem Toilettengang kann dabei ebenso eine Ursache sein wie Intimkontakt.

Orte und Situationen mit einer hohen Ansteckungsgefahr sind zum Beispiel:

  • Kindergärten
  • Krankenhäuser und Psychiatrien
  • Kanalarbeiten
  • ungeschützter Sexualkontakt

Hepatitis-A-Patienten sind bereits ein bis zwei Wochen vor den ersten Symptomen am ansteckendsten.  Erwachsene scheiden das Virus noch etwa eine Woche nach dem Abklingen der Symptome aus, Säuglinge und Kinder manchmal noch mehrere Wochen lang.

Ansteckung auf Reisen vorbeugen

Eine Impfung ist der zuverlässigste Schutz vor Hepatitis A. Eine Impfung ist ab dem zwölften Lebensmonat möglich.Impfen lassen sollten sich insbesondere:

• Personen mit Lebererkrankungen• Reisende in Regionen mit hoher Hepatitis-Dichte• Bewohner von (psychiatrischen) Pflegeeinrichtungen• Patienten, die häufig Blutbestandteile erhalten – zum Beispiel Menschen, die unter Hämophilie leiden• Menschen mit einem Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefahr

Sechs bis zwölf Monate nach der ersten Impfung sollte ein zweites Mal geimpft werden, um den vollen Schutz zu gewähren. Doch nicht immer werden Reisen mit so viel Vorlauf geplant. Wenn Sie deshalb ohne vollständigen Impfschutz in Ländern mit hohem Hepatitisrisiko unterwegs sind, sollten Sie auf den Verzehr dieser Dinge verzichten:

  • Leitungswasser
  • Eiswürfel
  • rohes Obst und Gemüse
  • Meeresfrüchte

Desinfizieren Sie außerdem Sanitäranlagen vor und Ihre Hände nach der Benutzung. Da der Erreger gegen viele Desinfektionsmittel resistent ist, achten Sie unbedingt darauf, ein Mittel zu kaufen, das explizit auch eine Wirksamkeit gegen Hepatitis A ausweist.

Ansteckung von Mensch zu Mensch verhindern

Auch gegen die Ansteckung von Mensch zu Mensch ist die Impfung der beste Schutz. Wenn Sie in einem Haushalt mit einem Hepatitis-A-Patienten leben, sollte dieser nach Möglichkeit eine eigene Toilette benutzen. Eine Desinfektion der Hände und der benutzten Flächen ist dabei jedes Mal unbedingt notwendig.

Bei sexuellen Kontakten sollten Sie unbedingt entsprechende Schutzmaßnahmen, wie die Benutzung von Kondomen und Handschuhen, beachten, um eine Übertragung zu verhindern.

Hepatitis-A-Symptome in der Frühphase

Die Frühphase einer Hepatitis-A-Erkrankung dauert rund zwei Wochen und weist meist nur sehr unspezifische Symptome auf, wie:

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • verringerte Leistungsfähigkeit
  • leichter Temperaturanstieg (nicht mehr als 38 °C)
  • Druckschmerz im Oberbauch (auf Höhe der Leber)

Nicht immer treten alle diese Anzeichen auf, oftmals haben die Erkrankten auch gar keine wahrnehmbaren Beschwerden.

Hepatitis-A-Symptome in der Gelbsucht-Phase

In der zweiten Phase der Krankheit kann es zum Ikterus, der klassischen Gelbsucht, kommen. Auslöser dafür ist das gelbe Pigment Bilirubin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs. Aufgrund der gestörten Leberfunktion kann es nicht mehr richtig verarbeitet werden und reichert sich im Gewebe an. Während dieser Gelbsuchtphase können folgende Symptome auftreten:

  • Gelblich verfärbte Haut
  • Gelbe Verfärbung des weißen Teils der Augen
  • dunkler Urin
  • Heller, lehmiger Stuhl
  • Hautjucken
  • Rote Flecken auf der Haut
  • Lebervergrößerung
  • Milzvergrößerung

Nur ein Drittel aller Patienten weist in der späteren Phase einer Hepatitis-A-Erkrankung diese Symptome auf. Oftmals geht auch dieses Stadium der Krankheit weitestgehend unbemerkt vorüber. Die Dauer dieser Phase schwankt zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen. Nur etwa zehn Prozent der Infizierten haben mit einem langen Verlauf über mehrere Monate zu kämpfen.

Diagnose von Hepatitis A 

Aufgrund der diffusen Symptome kann eine Hepatitis (egal ob Typ A, B oder C) nicht ohne ärztliche Hilfe diagnostiziert werden. Durch die Untersuchung einer Stuhl- und Blutprobe lässt sich aber sehr genau feststellen, ob eine Infektion vorliegt und wie lange die Ansteckung zurückliegt. Wenn Sie Grund zu der Annahme haben, dass Sie sich mit Hepatitis infiziert haben könnten, suchen Sie einen Arzt auf.

Zahlen zu Hepatitis A

  • Die Zahl der gemeldeten Hepatitis-A-Erkrankungen ist in den vergangenen 20 Jahren deutlich zurückgegangen und liegt laut Robert-Koch-Institut nur noch bei 700 bis 900 Fällen pro Jahr.
  • Ein großer Teil der Ansteckungen erfolgt im Ausland, weshalb Hepatitis A auch als “Reisehepatitis” bezeichnet wird und zu den klassischen Reisekrankheiten gehört.
  • Die Sterberate liegt nur bei 0,01 bis 0,1 Prozent und betrifft fast ausschließlich Patienten im hohen Alter oder mit schweren Vorerkrankungen.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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