Rasen im heimischen Garten: Fragen und Antworten
Rasen: Was genau ist das eigentlich?
Bei Rasen handelt es sich um ein Gemisch verschiedener Gräser. Den „einen Rasen“ gibt es also gar nicht, denn alle Sorten sind grundsätzlich verschieden. Sie bestehen aus diversen Pflanzen.
All diese Gräser haben ganz unterschiedliche Eigenschaften: Die einen sind besonders wachstumsfreudig, andere dafür besonders grün oder sehr pflegeleicht. Sie haben auch ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Die richtige Mischung der Gräser, abgestimmt auf ihre Bestimmung, ist daher entscheidend für die Entstehung des optimalen Rasens.
In einem getrimmten Rasen kommen höchstens ein Dutzend Gräser auf einen Quadratmeter. Diese bieten den allermeisten Insekten und Tieren keinen Lebensraum. Ein Quadratmeter einer blütenreichen Wiese hingegen kann bis zu 3.000 Einzelpflanzen mit 60 Pflanzenarten beherbergen, die einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Insekten bilden (u. a. auch für bedrohte Schmetterlingsarten).
Welche verschiedenen Sorten Rasen gibt es?
Was Sie sich als Gartenbesitzer also fragen müssen, bevor Sie zum Spaten greifen: Welche Anforderungen soll mein Rasen erfüllen? Wie ist mein Garten beschaffen, liegt er in der prallen Sonne oder herrscht viel Schatten vor? Im Großen und Ganzen unterscheidet man zwischen Sport- und Spielrasen (hohe Belastbarkeit), Zierrasen (extrem dichter Wuchs und satte Farbe), sowie Gebrauchsrasen (mittlere Belastbarkeit, geringer Pflegebedarf, einfacher Hausrasen).
Eine vierte, ganz besondere Rasensorte ist der sogenannte Schattenrasen. Er braucht weniger direkte Sonneneinstrahlung, als seine Rasenkollegen. Daher ist er wunderbar geeignet für schattige Areale, etwa unter Bäumen.
Welche Rasensamen sind für meinen Garten geeignet?
Anhand dieser Sorten können Sie eine grobe Vorauswahl treffen, welchen Rasen Sie für Ihren Garten am passendsten finden. Der nächste, nicht minder wichtige Schritt auf dem Weg zu Ihrem Traumgrün ist die Auswahl des richtigen Saatguts. Der Markt an Rasensamen ist riesig und unübersichtlich.
Worauf Sie auf jeden Fall achten sollten: Setzen Sie beim Kauf auf eine Qualitätsmischung. Diese ist zwar meist teurer als das Äquivalent vom Discounter oder aus dem Baumarkt. Dafür enthalten sie aber nicht diejenigen Grassorten, die eigentlich als Futtergras gedacht sind und das wöchentliche Rasenmähen nicht vertragen. Diese Sorten sind oft in den Billigmischungen enthalten.
Guten Rasensamen erkennen Sie an der Bezeichnung RSM. Diese steht für „Regelsaatgutmischung“. Mit Saatgutpackungen, welche dieses „Siegel“ tragen, sind Sie auf der sicheren Seite.
Die Regelsaatgutmischungen werden in folgende Klassen unterteilt:
RSM 1.1: Zierrasen
RSM 2.2: Gebrauchsrasen in Trockenlagen
RSM 2.3: Gebrauchsrasen Spielrasen
RSM 2.4: Gebrauchsrasen Kräuterrasen
RSM 4: Golfrasen
—> RSM 4.1: Golfrasen Grün—> RSM 4.2: Golfrasen Vorgrün
—> RSM 4.3: Golfrasen Abschlag
—> RSM 4.4: Golfrasen Spielbahn
—> RSM 4.5: Golfrasen Semirough
—> RSM 4.6: Golfrasen Verbindungsweg
RSM 3.1: Sportrasen (Neuanlage)
RSM 3.2: Sportrasen (Regeneration)
RSM 5.1: Parkplatzrasen
RSM 6.1: Dachbegrünung
RSM 7.1: Landschaftsrasen (Standard)
RSM 7.2: Landschaftsrasen (Trockenlagen)
RSM 7.3: Landschaftsrasen (Nasslagen)
RSM 7.4: Landschaftsrasen (Halbschatten)
RSM 8.1: Biotopflächen