Natron, Efeu und Kastanien: 3 natürliche Alternativen zum herkömmlichen Waschmittel
Waschen mit traditionellen Mitteln neu entdeckt
Ohne saubere Wäsche geht es in keinem Haushalt, aber die Ökobilanz von Waschmittel und Weichspüler ist fatal: Jährlich werden 600.000 Tonnen Waschwasser in die Kanalisation eingeleitet. Zudem verbrauchen die Waschmaschinen der Republik sechs Milliarden Kilowattstunden Strom. Indem Sie auf Ökostrom und energieeffiziente Waschmaschinen setzen, können Sie bereits eine Veränderung bewirken. Ökowaschmittel leisten häufig nur einen Beitrag zum guten Gewissen, jedoch nicht zum Umweltschutz. In vielen Produkten wird nach wie vor Mikroplastik entdeckt und das häufig in Bio-Waschmitteln eingesetzte Orangenöl ist giftig für Wasserorganismen. Zurück zur Natur bedeutet in diesem Bereich, das Wissen der Vorfahren zu entdecken. Denn neben indischen Waschnüssen, die für lange Transportwege sorgen, gibt es auch heimische Pflanzen, die sich hervorragend als Waschmittel eignen.
Schnell gemacht: Natürliches Waschmittel aus Kastanien
Herbstzeit ist Kastanienzeit. Rosskastanien, die vom Baum fallen, dürfen nicht nur für Basteleien, sondern auch als Waschmittel gesammelt werden. Denn in den harten braunen Früchten stecken jede Menge Saponine, die in wässrigen Lösungen anfangen, Schaum zu bilden. Acht bis zehn Kastanien reichen für eine Waschmaschinenfüllung aus. Die gesäuberten Kastanien werden mit einem Messer zerhackt, was etwas Muskelkraft erfordert. Die Stücke werden über Nacht mit Wasser bedeckt eingeweicht, um die Saponine zu lösen. Am nächsten Morgen ist die Flüssigkeit leicht trüb und schaumig. Diese Lösung hält maximal zwei Tage und wird einfach in das Spülfach für den Hauptwaschgang gegeben. Bei 30 Grad riecht Buntwäsche angenehm frisch und ist rundum sauber mit dem Öko-Waschmittel. Drei Esslöffel Soda in das Kastanienwasser eingerührt, verstärken die Waschkraft zusätzlich. Die Stiftung Warentest empfiehlt Kastanienwaschmittel nicht bei weißer Wäsche. Schon nach wenigen Waschgängen weisen Textilien, Bettlaken und Handtücher einen unschönen Graustich auf.
Efeu nur für leicht verschmutzte Wäsche verwenden
Etwas weniger Saponine als Kastanien enthält Efeu, allerdings hat die Pflanze den Vorteil, ganzjährig verfügbar zu sein. Sie entfalten mehr Waschkraft als junge Blätter. Die einfachste Methode ist, etwa zehn Efeublätter zu pflücken und in eine alte Socke zu stecken, die lose verknotet in die Waschmaschine gegeben wird. Falls die Blätter an einer viel befahrenen Straße gesammelt wurden, sollten sie vor der Benutzung als Waschmittel abgespült werden. Bei der zweiten Variante werden die Blätter mit heißem Wasser übergossen und über Nacht eingelegt. Anschließend in das Waschmittelfach geben und in das Weichspülerfach einen Esslöffel Essig einfüllen. Wer mag, kann ätherisches Öl zum Essig geben, um der Wäsche einen angenehmen Duft zu verleihen. Bei 30 Grad wird leicht verschmutzte Wäsche sauber. Sie sollten jedoch nur bunte und dunkle Wäsche mit Efeu reinigen.
Die Allrounder Soda und Natron ergeben ein ideales Waschmitte
Natron und Soda sind preiswerte Allrounder, die sich früher in jedem Haushalt fanden und zur Reinigung von Küchengeräten, Oberflächen und zum Waschen eingesetzt werden. Tragen Sie beim Umgang mit den Pulvern Handschuhe, um Hautreizungen zu vermeiden. Ein haltbares Waschmittel stellen Sie aus jeweils 3 EL Waschsoda und Natron sowie zwei Litern Wasser her, in das sie 30 Gramm geraspelte Kernseife geben. Lassen Sie die Mixtur aufkochen und anschließend abkühlen. Bevor Sie das Waschmittel in verschließbare Flaschen füllen, können Sie einige Tropfen ätherisches Öl nach Wahl zugeben. Für eine Waschmaschinenladung füllen Sie 150-200 ml der Flüssigkeit in das Waschmittelfach. Schütteln Sie die Flaschen vor dem nächsten Gebrauch gründlich durch. Bis auf Seide und Wolle können Sie alle Textilien mit diesem natürlichen Waschmittel bis 60 Grad reinigen. Soda entlastet sogar die Gewässer, da die Substanz dazu beiträgt, die in konventionellen Waschmitteln enthaltenen Tenside zu neutralisieren.