Was tun gegen Hunger?
Wenn der Magen leise knurrt
Das berühmt-berüchtigte Magenknurren ist entgegen der weitläufigen Meinung kein Zeichen für Hunger, sondern sehr häufig die Folge von einem unregulierten Essverhalten. Die natürlichen Bewegungen des Magenmuskels stammen von Luft, die im Magen mit der Magensäure vermischt wird.
Dies erklärt auch, warum der Magen nicht nur im leeren Zustand, sondern auch nach dem Genuss von üppigen Speisen Geräusche von sich gibt. Beruhigen lässt sich das Magenknurren durch eine großzügige Flüssigkeitszufuhr, die langsam und in kleinen Schlucken zugeführt wird. Kohlensäurehaltige Getränke sollten dabei vermieden werden, da diese sonst erneut Luft in den Magen bringen.
Essgewohnheiten prüfen
Fastenanfänger berichten oft gerade in den ersten Tagen der Heilfastenkur von starken Hungergefühlen. Diese beruhen meist auf den eigenen Essgewohnheiten. So gewöhnt sich der Körper daran, wenn er im geregelten Tagesablauf zu festen Zeiten Nahrung zugeführt bekommt. Frühstück, Mittagessen und Abendessen werden sozusagen vom Körper "eingefordert". Erhält der Magen diese Nahrung nicht, dauert es ein paar Tage, bis er die Magensaftproduktion angemessen reduziert und somit auch das Magenknurren einstellt. Das Hungergefühl, das meist eher von Heißhunger geprägt ist, wird dann entsprechend weniger stark empfunden.
Darmleerung für den beruhigten Verdauungstrakt
Kurz vor oder am ersten Tag der Heilfastenkur wird eine Darmentleerung empfohlen, um die reinigende Wirkung der Kur frühestmöglich beginnen zu lassen. Dies bietet neben der Entlastung für den Organismus auch Hilfestellung gegen den Hunger:
Ein leerer Darm beruhigt sich und reduziert die Darmbewegung, was gemeinsam mit dem beruhigten Magen bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr das Hungergefühl beseitigt. Der Darm kann dadurch entspannen und durch den gut bereicherten Flüssigkeitshaushalt sanfte Reinigung erfahren. Wird während der Fastenkur der Hunger also als zu belastend empfunden, kann eine neue Darmspülung belastende Schlacken, die aus dem Gewebe herausgelöst wurden, entfernen und das Hungergefühl zurückdrängen.
Kaumuskulatur entlasten: Keine Bonbons oder Kaugummis
Ein kleines Bonbon oder ein zuckerfreier Kaugummi kann doch nicht schaden? Doch, durchaus. Selbst das Kauen auf den Lippen oder auf einem Stift fördert das Hungergefühl. Die Kaubewegung löst im Gehirn das Signal der Nahrungsaufnahme aus - der Magen aktiviert die Magensaftproduktion und wartet auf die Speisenzufuhr. Entsprechend folgt dem Kauen der Hunger, während die Vermeidung der Kaubewegungen selbigen fernbleiben lässt.
Gute Flüssigkeitszufuhr ist der wesentliche Schlüssel
Während bei Hunger vor allem an feste Speisen gedacht wird, kann auch flüssige Nahrung der Schlüssel sein: Brühen, Kräutertees, Obst- und Gemüsesäfte geben dem Körper während der Fastenzeit genügend Nährstoffe, ohne den Darm zu belasten. Hilfreich sind beispielsweise Minze, Melisse oder Mate als Tee, verdünnter Fruchtsaft (Grapefruit und Zitrusfrüchte hemmen Hungergefühle) oder einfach Wasser mit einem Löffel Apfelessig.
Auf Zucker und Süßstoffe besser verzichten
Nagende Hungergefühle sind meist weniger das Gefühl von Nahrungsbedarf als von Gelüsten. Der Heißhunger wird durch Süße zusätzlich angefacht. Der Verzicht auf Zucker, Süßstoffe und Co hilft entsprechend nachhaltig - und wer so gar nicht ohne Süßes kann, sollte auf einen kleinen Löffel Honig oder Rübensirup zurückgreifen, die den Reinigungsprozess im Körper in Maßen unterstützen können.
Positive Ablenkung kann helfen
Neben den körperlichen Reaktionen kann auch die psychische Verfassung einen entscheidenden Unterschied beim Heilfasten hervorbringen. Positive Erlebnisse, Bewegung an der frischen Luft oder mentale Genüsse wie ein gutes Buch und Zeit mit den liebsten Beschäftigungen lenken gerade an den ersten Tagen der Heilfasten-Kur die Gedanken von fester Nahrung und dem Hunger weg.