Heilfasten nach Rudolph Breuss
Saftkur mit Fokus auf den Eiweißverzicht
Breuss lebte von 1899 bis 1990 in Österreich und wandte sich nach seiner Tätigkeit als Elektromonteur der Naturheilkunde zu. Als Heilpraktiker war er davon überzeugt, dass der Entzug von Eiweißen durch den Verzicht auf feste Nahrung über 42 Tage die Krebszellen verhungern lasse und der Krebs somit besiegt werden könne. Beim Heilfasten nach Rudolf Breuss soll dem Körper über einen festgelegten Zeitraum von 42 Tagen ausschließlich Gemüsesaft und Tee zugeführt werden, während auf feste Nahrung verzichtet wird. Die Säfte sollen dem Körper alle nötigen Nährstoffe bieten, um während der Fastenkur weiterhin zu funktionieren. Gleichzeitig soll der Stoffwechsel in der Lage sein, den Krebszellen die Energie zu entziehen, da diese durch die Unterversorgung mit Eiweißen aus der festen Nahrung geschwächt würden.
Die Säfte bestehen beim Heilfasten nach Rudolf Breuss zu einem großen Teil aus Möhren und Roter Beete. Auch Rüben, Kartoffeln und Rettich können als Säfte zum Einsatz kommen. Jedoch wird maximal ein halber Liter pro Tag empfohlen, besser sei es, die Saftmenge geringer zu halten. Neben dem Saft kann Kräutertee über den Tag verteilt in kleinen Schlucken getrunken werden.
Kritisch für gesunde und kranke Menschen
Damit die Kur ihre Wirkung entfalten kann, sollen nach Breuss Meinung keine weiterführenden Behandlungen (Medikamente, Operationen, Chemotherapie u.a.) vor und nach der Heilfastenkur umgesetzt werden, damit die körpereigenen Selbstheilungskräfte den Krebs unbelastet besiegen können. Für gesunde Menschen sollte das Heilfasten nach Rudolf Breuss hingegen einen vorbeugenden Effekt bieten, um die Entstehung von Krebserkrankungen zu vermeiden.
Heilfasten-Kur nach Breuss ist kritisch zu sehen
Breuss Thesen fehlt bis heute der wissenschaftliche Beleg. Die Kur wird ausschließlich in einzelnen Strömungen der Naturheilkunde umgesetzt. Nach ernährungs- und gesundheitswissenschaftlichen Aspekten ist das Heilfasten nach Rudolf Breuss eher bedenklich zu sehen, da ein gesunder Körper durch die Kur nicht mit einem ausgewogenen Nährstoffangebot versorgt wird und über den Zeitraum Defizite entwickeln kann, während der kranke und geschwächte Körper keine Energiereserven für die Genesung bilden kann. Zudem bedeutet die Umsetzung der Fastenkur über den Zeitraum von 42 Tagen eine gravierende Einschränkung in der Lebensqualität, die weder kranken noch gesunden Menschen zugemutet werden sollte.