Wieder essen nach dem Fasten: Darum sind die Aufbautage so wichtig
Wie laufen die Aufbautage beim Fasten ab?
Klassisch werden drei Tage im Anschluss an die Fastenkur als Aufbautage verwendet. Optimal ist der Start mit leichten und vor allem gut verdaulichen Speisen wie Obst und Gemüse. An diesen Tagen sind drei kleine Mahlzeiten angedacht, deren Konsistenz langsam von flüssig zu püriert durch gutes Kauen bis hin zu festen Speisen gewechselt wird.
Gehen Sie dabei aufmerksam vor und verzichten Sie auf die hektische Nahrungsaufnahme, um den Magen-Darm-Trakt nicht zu überlasten. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, sich nach der erfolgreichen Fastenkur mit einem besonders schmackhaften Mahl "belohnen" zu wollen. Gedulden Sie sich in jedem Fall damit, sofern es sich nicht um eine kleine und leichte Köstlichkeit wie ein Stück Obst handelt.
Für ausreichend Flüssigkeit sorgen
Das erste Fastenbrechen kann beispielsweise mit einem fruchtigen Apfel oder einer aromatischen Karotte geschehen, die langsam und bewusst mit langen Kauzeiten verspeist wird. Dazu sollte wie zuvor an den Fastentagen eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erfolgen. Smoothies sind nun eine willkommene Ergänzung, aber auch frische Rohkost. Ab dem zweiten Tag können Sie milde Getreidespeisen (z.B. Müsli oder Getreidesuppen) und Kernsaaten (gut kauen!) Ergänzen. Lebensmittel mit vielen Kohlenhydraten werden dabei in der Regel besser vertragen als eiweiß- und fettreiche Nahrungsmittel. Von Fleischspeisen sollten Sie in den ersten Tagen nach dem Fasten vollständig Abstand nehmen.
Kauen ist mehr als ein Zerkleinern der Speisen
Das sorgfältige Kauen ist nicht nur eine Tätigkeit, die den bewussten und achtsamen Genuss fördert. Die Kaubewegung vermittelt dem Körper über Muskelkontraktionen die Information, das Speisen in den Magen gelangen werden. Der Speichelfluss wird angeregt und der Magen nimmt langsam seine Tätigkeit auf, indem Magensaft produziert wird. Die Tätigkeit des Magens regt wiederum den Darm an. Durch die gute und hochwertige Nahrung bringen Sie die Darmbakterien in Schwung, die dann sehr effizient die zugeführten Nährstoffe spalten.
Geringe Menge an Speisen verhindert Einlagerungen von Kohlenhydraten
Mit den noch verringerten Mengen an Speisen verhindern Sie, dass der Stoffwechsel sogleich mit der neuen Einlagerung von Kohlenhydraten beginnt. Wird zu schnell ein zu großes Nährstoffangebot für den Körper zur Verfügung gestellt, nachdem der Organismus in der Fastenzeit auf Reduktion gepolt wurde, entsteht der Eindruck eines Mangelgefühls. Der Stoffwechsel würde somit für eine eventuell bald erneut auftretende "Dürreperiode" vorsorgen. Hierdurch entsteht der sogenannte Jojo-Effekt, bei dem die abgebauten Nährstoffdepots zügig wieder aufgebaut werden. Reduziertes Gewicht würde somit schnell und häufig auch verstärkt zurückkehren.
Langsam und geduldig für den vollen Genuss
Nehmen Sie sich für das Fastenbrechen besonders viel Zeit und genießen Sie auch das neue Geschmackserlebnis, das von vielen Fastern als äußerst intensiv in der Aromatik wahrgenommen wird. Entdecken Sie, wie Ihr Körper auf die einzelnen Nahrungsmittel reagiert, wie sich durch die langsame Essweise schnell ein angenehmes Sättigungsgefühl einstellt und wie vielfältig sich die Aromen und die Konsistenz der Lebensmittel zeigen.
Zugleich können Sie die Zeit der Aufbautage nutzen, um neue Essgewohnheiten in Ihrem Alltag zu etablieren. Nutzen Sie den Zeitpunkt beispielsweise für eine neue und gesunde Ernährungsweise und gehen Sie achtsam mit sich selbst um. Finden Sie kleine Alltagsrituale, mit denen Sie die gute Nahrungszufuhr zelebrieren, damit sich die Heilfastenkur langfristig positiv auf Ihr Wohlbefinden auswirken kann.