Was ist ein Nasenfurunkel? Ursachen & Behandlung der Entzündung
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Was ist ein Nasenfurunkel? Ursachen & Behandlung der Entzündung

Ein Nasenfurunkel ist eine tiefe Entzündung eines Haarbalgs und seiner Umgebung. Der Nasenfurunkel entsteht meist an der Nasenspitze beziehungsweise am Naseneingang. Auslöser des Eitergeschwürs sind vor allem Bakterien. Nasenfurunkel: Ursachen, Symptome und Behandlung der schmerzhaften Nasenentzündung.

Was ist ein Nasenfurunkel?

Bei einem Nasenfurunkel handelt es sich um eine tiefsitzende, eitrige Entzündung – meist im Bereich des Naseneingangs oder der Nasenspitze. Die Schwellung, die zuerst an einen "normalen" Pickel denken lässt, breitet sich im Verlauf auf das umliegende Gewebe aus und kann mehrere Zentimeter groß werden. Der Nasenfurunkel ist in der Regel sehr schmerzhaft.  

Ursachen des Nasenfurunkels

Die klassische Nasenfurunkel-Urache ist ein Bakterienbefall. Die eitrige Haarbalgentzündung wird meist durch Staphylokokken, vor allem durch das Bakterium Staphylokokkus aureus, verursacht. Seltener sind Pilze und Viren die Ursache eines Nasenfurunkels. Ein Furunkel entsteht, wenn sich die eitrige Entzündung tief in den Haarbalg und das umliegende Gewebe ausdehnt.

Was ist ein Haarbalg?

Im Haarbalg stecken jeweils ein Haar, eine Haarwurzel, eine Talgdrüse und ein kleiner Muskel, der das Haar aufrichten kann. Eine andere Bezeichnung für Haarbalg ist Haarfollikel. Die Entzündung bei einem Nasenfurunkel bezeichnen Hautärzte daher auch als tiefe Follikulitis.

Furunkel können nicht nur an der Nase auftreten.

Weitere Körperbereiche, die häufig betroffen von Furunkeln sind, sind Nacken, Gesäß und der äußere Gehörgang. Sind mehrere benachbarte Haarfollikel entzündet, sprechen Mediziner von einem Karbunkel. 

Nasenfurunkel: Wer ist betroffen?

Vor allem Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr, etwa Diabetiker, haben ein erhöhtes Risiko, ein Nasenfurunkel zu entwickeln. Ist die körpereigene Abwehr geschwächt, können Bakterien leichter in das Gewebe eindringen und sich dort vermehren. Auch bei Hautverletzungen und sehr trockener Haut, etwa bei Neurodermitis, ist das Risiko erhöht, dass Erreger in die Haut gelangen und dort Entzündungen auslösen. Eine chronische Nasenschleimhautentzündung (Rhinitis) oder längere Nasenhaare beziehungsweise das Zupfen von Nasenhaaren kann ebenfalls eine Entzündung der Haarfollikel am Naseneingang begünstigen.

Nasenfurunkel: Symptome der eitrigen Nasenentzündung

Der Nasenfurunkel erinnert optisch zuerst an einen harmlosen Pickel: Um das Haar herum entwickelt sich eine rötliche Schwellung - die immer weiter zunimmt. Der Bereich der Nasenspitze, des Naseneingangs oder des Nasenstegs zwischen den Nasenlöchern ist tiefrot, geschwollen und beginnt zu schmerzen und zu spannen. Auf der Oberfläche des Hautknötchens bildet sich eine gelblich-grüne Pustel, der sogenannte „Eiterpfropf“. Die Oberlippe kann ebenfalls geschwollen sein. Meist treten Schmerzen beim Kauen, Sprechen und bei Berührung auf.

Nasenfurunkel niemals ausdrücken!

Auf keinen Fall darf der Nasenfurunkel ausgedrückt werden. Dann besteht die Gefahr, dass der Eiter und mit ihm die Bakterien noch tiefer in das Gewebe hineingedrückt werden und sich die Entzündung verschlimmert. Der Nasenfurunkel kann sich dann vom Naseneingang oder der Nasenspitze zum Nasensteg sowie in das Gewebe um die Oberlippe oder zum Nasenrücken ausbreiten.

Gefährlich wird es, wenn die Staphylokokken in nahe gelegene Venen gelangen und sich so im Körper ausbreiten. Dann kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen, etwa:

  • Venenentzündung
  • Hirnsinusvenenthrombose (Bildung eines Gerinnsels)
  • Hirnhautentzündung
  • Hirnabszesse
  • Blutvergiftung (Sepsis)

Solch schwere Folgeerkrankungen des Nasenfurunkels sind aber selten. Meist heilt die Entzündung bei entsprechender Behandlung nach wenigen Tagen folgenlos ab.

Nasenfurunkel: Welcher Arzt ist der richtige?

Furunkel können sich von selbst entleeren und problemlos abheilen. Bei großen Furunkeln ist allerdings eine ärztliche Behandlung nötig. Gehen Sie bei Verdacht auf einen Nasenfurunkel zum Hautarzt (Dermatologen), wenn:

  • Sie bemerken, dass der Furunkel immer größer wird.
  • der Nasenfurunkel stark schmerzt.
  • Sie einen Druckschmerz im inneren Augenwinkel bemerken.
  • Sie Kopfschmerzen haben.
  • Sie Fieber bekommen.

Dann besteht der Verdacht auf eine Komplikation des Nasenfurunkels. Eine frühe Behandlung des Nasenfurunkels ist wichtig, da die Erreger Gewebe zerstören und sich immer weiter vermehren können.

Nasenfurunkel behandeln: So heilt die Entzündung der Nase

Um den Bakterienbefall bei großen Furunkeln zu bekämpfen, wird der Hautarzt in der Regel Antibiotika verschreiben. Das Antibiotikum wird entweder in Form einer Salbe auf die Nase aufgetragen oder systemisch angewendet, also in Form von Tabletten eingenommen. Bei schwereren Krankheitsverläufen kann das Antibiotikum direkt in die Armvene gespritzt werden. Möglich ist zudem, dass der Arzt einen kleinen Schnitt am Furunkel vornimmt, damit der Eiter abfließen kann.

Ein weiterer Bestandteil der Nasenfurunkel-Therapie ist Ruhe. Der Betroffene sollte versuchen, die Oberlippe so ruhig wie möglich zu halten, um einer Ausbreitung der Bakterien entgegenzuwirken. Bei Verdacht auf Komplikationen erfolgt eine Überweisung in ein Krankenhaus. Dann muss möglicherweise operiert werden.   

Was ist Zugsalbe?

Um kleinere Nasenfurunkel zu behandeln, kommen meist desinfizierende Mittel, Wärmeumschläge und Zugsalben zum Einsatz. Zugsalben mit dem Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat haben das Ziel, die Reifung des Furunkels zu beschleunigen, sodass er sich entleeren und abheilen kann. 

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Ein Nasenfurunkel kann mit alkoholhaltigem Aftershave vorgebeugt werden.

Nasenfurunkel vorbeugen mit der richtigen Hygiene

Nasenfurunkeln können Sie vorbeugen, indem Sie Hygienemaßnahmen berücksichtigen, die das Eindringen und die Ausbreitung von Bakterien verhindern und die natürliche Hautschutzbarriere stärken:

  • Männer sollten nach der Rasur ein alkoholhaltiges Aftershave benutzen, wenn sie öfter Entzündungsreaktionen nach der Rasur entwickeln.
  • Reinigen Sie regelmäßig Ihren Rasierer. Das senkt das Risiko, dass durch die winzigen Hautverletzungen, die beim Rasieren entstehen, Erreger in die Haut gelangen.
  • Teilen Sie Ihren Rasierer nicht mit anderen.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände.
  • Versuchen Sie, sich so wenig wie möglich ins Gesicht zu greifen.
  • Waschen Sie Handtücher und Kissenbezüge bei 60 Grad Celsius.
  • Nutzen Sie sanfte Waschgele, welche den pH-Wert der Haut berücksichtigen, die Haut nicht austrocknen oder reizen.
  • Nutzen Sie einen Nasenhaarschneider, um störende Nasenhaare zu entfernen und zupfen Sie Ihre Nasenhaare nicht. Beim Nachwachsen kann es passieren, dass die Haare schräg in die Haut hineinwachsen und es zu Entzündungen kommt.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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