Nasenscheidewandverengung: Ursachen, Symptome & Behandlung
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Nasenscheidewandverengung: Ursachen, Symptome & Behandlung

Eine Nasenscheidewandverengung kann angeboren oder beispielsweise durch einen Unfall entstanden sein. Welche Symptome auf eine Scheidewandverengung hindeuten und wann eine Behandlung sinnvoll ist.

Was ist eine Nasenscheidewandverengung?

Die Nasenscheidewand trennt die Nase im inneren Bereich in zwei Haupthöhlen. Vorne besteht sie aus biegsamen Knorpeln, im hinteren Bereich geht sie in knöcherne Anteile über. Eine Nasenscheidewandverengung beschreibt eine verengte beziehungsweise verbogene Nasenscheidewand. Es handelt sich somit um eine Fehlstellung.

Andere Bezeichnungen für die Nasenscheidewandverengung sind:

  • Nasenscheidewandverkrümmung
  • Nasenscheidewandverbiegung
  • Septumdeviation

Selten sind solche Verkrümmungen nicht: Bei fast jedem Menschen sind Verbiegungen nachweisbar. Behandlungsbedürftig ist die Nasenscheidewandverengung nur in wenigen Fällen.

Ursachen einer Scheidewandverengung

Nasenscheidewandverengungen sind in den meisten Fällen angeboren. Zu Verengungen kann es aber auch durch Gewalteinwirkungen auf die Nase kommen, etwa in Form von Schlägen, Stürzen und Unfällen. Erst bei stärkerer Ausprägung führen die Verkrümmungen zu Beschwerden.

Eine Nasenscheidewandverengung steht zudem häufig in Zusammenhang mit Fehlformen der Nase, wie einer Höckernase oder einer Schiefnase. In Folge eines Sturzes, Unfalls oder Schlags ist die Nasenscheidewandverkrümmung meist das Ergebnis eines Nasenbeinbruchs beziehungsweise einer fehlerhaften Heilung desselben.

Nasenschäden bei Neugeborenen
Bei einer komplizierten Geburt kann es passieren, dass die Nasenscheidewand des Neugeborenen Schaden nimmt. Dann handelt es sich um eine Geburtsverletzung. Aber: Bei Kindern werden nur sehr selten Korrekturen der Nasenscheidewand vorgenommen, da sich diese noch im Wachstum befindet. 

Beschwerden und Symptome einer Nasenscheidewandverengung

Eine verengte und verbogene Nasenscheidewand kann durch eine Vielzahl verschiedener Symptome auf sich aufmerksam machen. Dazu gehören:

  • behinderte Nasenatmung (etwa erschwertes Einatmen)
  • Riechstörungen
  • Schnarchen
  • häufige Infektionen der Nase
  • Dauerschnupfen
  • Nasennebenhöhlenentzündungen
  • Mittelohrentzündungen
  • Kopfschmerzen
  • Nasenbluten

Das Infektionsrisiko ist bei einer Nasenscheidewandverengung deshalb erhöht, weil sie oftmals mit einem gestörten Sekretabfluss sowie einer unzureichenden Belüftung der Nasennebenhöhlen einhergeht. Leiden Sie unter den genannten Symptomen, sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen und sich untersuchen lassen.

 

Diagnose Nasenscheidewandverengung: Nasenendoskopie hilft

Um die Diagnose Nasenscheidewandverengung stellen zu können, wird der Arzt im Rahmen eines Gesprächs (Anamnese) zuerst die Symptome erfragen und die Nase im Anschluss untersuchen. Er betrachtet sie von außen und tastet sie ab. Möchte er tiefer in das Innere der Nase sehen, wird er eine Nasenendoskopie vorschlagen. Das Endoskop ist ein dünner Schlauch, an dessen Ende sich eine Kamera und eine Lichtquelle befinden. Möglich ist auch, eine Röntgenuntersuchung durchzuführen oder sich mit Hilfe eines Ultraschalls ein Bild zu machen.

Nasenscheidewandverengung behandeln: Wann operieren?

Eine operative Behandlung der Nasenscheidewand ist dann angebracht, wenn die Verformung zu Beschwerden führt oder aus ästhetischen Gründen stört. Bei der operativen Nasenscheidewandbegradigung (Septumplastik) wird unter Vollnarkose ein sogenannter Hemitransfixionsschnitt gesetzt. Über diesen Schnitt wird die Schleimhaut von den knorpeligen und knöchernen Anteilen der Nasenscheidewand gelöst. Schief stehende Knochen- und Knorpelstücke werden abgelöst und anschließend begradigt wieder eingesetzt. Überschüssige Knochen- und Knorpelanteile werden entfernt.

Wenn gewünscht, kann der Arzt die äußere Nase mit korrigieren. Details der Nasen-OP bespricht der behandelnde Arzt mit dem Patienten. Zudem klärt er über Vorteile und Risiken der Nasen-Operation auf. Ist der Eingriff medizinisch notwendig, übernehmen die Krankenkassen die Kosten.    

Nach Gewalteinwirkung auf die Nase: zu welchem Arzt?

Auch nach einer Gewalteinwirkung auf die Nase sollten Sie einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen. Am Wochenende ist der ärztliche Bereitschaftsdienst oder die Zentrale Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses die richtige Anlaufstelle. Ist die Verletzung der Nase im Rahmen eines (Verkehrs-)Unfalls entstanden, sollten Sie den Rettungsdienst unter 112 verständigen.

Schnell einen Arzt aufsuchen, sollten Sie, wenn die Nase 

  • schmerzt,
  • geschwollen ist,
  • Blutergüsse zeigt,
  • Ihnen das Atmen schwerfällt,
  • Geruchsstörungen bestehen,
  • ein Fremdkörpergefühl besteht
  • oder es zu Nasenbluten kommt.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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