Meditation: Ruhe durch achtsame Innenschau
Was ist Meditation?
Der Kern der Meditation liegt in einer achtsamen Innenschau. Gedanken, die während der Meditation kommen, werden wahrgenommen, aber nicht bewertet. Man hält sie nicht fest, sie dürfen weiterziehen. Der achtsame und nicht wertende Blick nach innen soll eine Seinserfahrung ermöglichen. Es gibt verschiedene Meditationsformen beziehungsweise Meditationsübungen, die praktiziert werden können. Bekannt geworden sind bei uns unter anderem die „Mandalameditation“ des Buddhismus und Hinduismus, bei dem sich die Meditierenden in bestimmte Bilder vertiefen.
Eine weitere Meditationsform ist die vom Hinduismus geprägte „Mantrameditation“, bei durch bestimmte Mantren, also Texte und Gesänge, ein Zustand der Meditation erreicht wird. Auch die „Gehmeditation“ ist als Achtsamkeitsübung für Körper und Geist bekannt geworden. Ziel der Meditation ist es, Körper und Geist zur Ruhe zu bringen und einfach zu sein. Der Atem fließt gleichmäßig. Die Konzentration liegt im gegenwärtigen Moment. Meditation ist zudem Bestandteil des Yoga und ergänzt die körperlichen Übungen.
Warum meditieren?
Meditieren kann auch als „Versinken in sich selbst“ beschrieben werden. Die achtsame Sicht nach innen und die positive Wirkung auf Körper und Seele wurden in vielen Studien untersucht. Meditation ist mittlerweile begleitender Bestandteil verschiedener Therapieformen, etwa in der Schmerz-, Sucht- und der Verhaltenstherapie. Denn, so die Ausgangsargumentation, Gelassenheit und Erkenntnis finden sich nur im eigenen Kopf.
Je öfter Meditation praktiziert wird, desto leichter lassen sich Gelassenheit und innere Ruhe empfinden und der ständige Gedankenfluss verlangsamen oder gar stoppen. Meditation als Achtsamkeitsübung bringt Stille in den Kopf und Ruhe in den Körper. Gerade in einer Welt voller Stress, Termine, Druck und Leistungsansprüche ist das für viele Meditation praktizierende Menschen eine wohltuende und kraftgebende Erfahrung.
Wie Meditation entspannt
Hirnscans konnten zeigen, dass bei Meditierenden der Bereich im Gehirn besonders aktiv ist, der negative Gefühle ausbalancieren kann: der linke Frontalkortex. Belastende Gedanken können leichter losgelassen werden. In stressigen Phasen kann Meditation ein beruhigender Ausgleich sein und Entspannung fördern. Auch körperlich hat Meditation positive Auswirkungen: Sie kann sich ausbalancierend auf den Blutdruck und den Herzschlag auswirken.
Zudem kann Meditation dabei unterstützen, Gefühle besser zu verarbeiten, sich wacher und weniger gestresst zu fühlen und die Aufmerksamkeit zu verbessern. Um von den positiven Effekten profitieren zu können, sollte man Meditation regelmäßig praktizieren. Das Gute an Meditation ist, dass sie sich gut in den Alltag integrieren lässt und bereits kurzes Meditieren Entspannung fördern kann.
Wo Meditieren lernen?
Die ersten Schritte in die Meditation sollten am besten unter professioneller Anleitung eines geschulten Meditationstrainers oder einer Meditationstrainerin erfolgen. So ist gewährleistet, dass die Schwerpunkte der jeweiligen Meditationsform richtig vermittelt und die Ausführung fachkundig begleitet wird. Fachkundige Meditationstrainerinnen und -trainer können zudem Beschwerden, die bei der Meditation möglicherweise spürbar werden, entsprechend einordnen. Das ist wichtig, das Meditation vielfach bei psychischen Beschwerden eingesetzt wird, etwa bei Depressionen, Angststörungen oder Panikattacken – und in diesem Zusammenhang möglicherweise auch unangenehme Symptome hervorrufen kann.
Wann ist Meditation möglicherweise nicht geeignet?
So ist es beispielsweise möglich, dass bei Betroffenen einer Depression während der Meditation beängstigende oder belastende Gefühle hochkommen. In solch einer Situation ist es wichtig, dass die Betroffenen aufgefangen und begleitet werden. Wer psychisch erkrankt ist, sollte vor der ersten Meditation entweder mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin Kontakt aufnehmen, sich an den Psychotherapeuten oder die Psychotherapeutin wenden oder sich mit der Kursleiterin oder dem Kursleiter in Verbindung setzen. Bei Erkrankungen wie Psychosen oder Schizophrenie raten Experten komplett von der Meditation ab, da sich dadurch wahnhafte Wahrnehmungen intensivieren können.
Quellen:
Meditation. Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren (DG-E e. V.)
Meditation fördert vorteilhafte Selbstregulation des Gehirns. Pressemeldung der Berufsverbände und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz.
Meditation kann Bluthochdruck verringern. Online-Information des Berufsverbands Deutscher Internisten e. V. (BDI).
Meditationsexperte Ulrich Ott im Interview. Online-Information der Techniker Krankenkasse.