Burnout: Was versteht man unter Burnout?
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Burnout: Was versteht man unter Burnout?

Burnout bedeutet mehr als Stress. Doch der Begriff ist derartig populär, dass heute jede Form von Überlastung oder Erholungsbedürftigkeit als "Ausgebranntsein" bezeichnet wird. Kein Wunder, dass die Burnout-Zahlen zu explodieren scheinen. Burnout beschreibt eine Entwicklung, die bis hin zur totalen Erschöpfung reicht. Entspannungsmethoden oder ein längerer Urlaub helfen daher wenig, die Batterien aufzuladen.

Burnout - der Begriff und seine Geschichte

Der aus dem Englischen stammende Begriff Burn out oder Burn-out heißt übersetzt "ausgebrannt". Der deutsch-amerikanische Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger hat den Begriff Anfang der siebziger Jahre geprägt. Burnout bezeichnet den Zustand vollkommener seelischer, körperlicher und geistiger Erschöpfung. Während das Phänomen zunächst in den Helferberufen untersucht und beschrieben wurde, zeigt die aktuelle Forschung, dass Menschen in allen Berufen oder Lebenssituationen ausbrennen können.

In den Medien wird dem Burnout-Syndrom häufig unterstellt eine Modediagnose zu sein. Der Blick in die Geschichte weist allerdings darauf hin, dass derartige Zustände der totalen Erschöpfung schon lange bekannt sind. Im Alten Testament erzählt die biblische Geschichte von Elias, wie der Prophet erschöpft zusammenbricht. William Shakespeare verwendete den Begriff und J. W. von Goethe soll ebenfalls unter Burnout gelitten haben. Hohe Ideale und äußere Erwartungen haben Menschen seit jeher an ihre Grenzen geführt.

Drei Kernsymptome des Burnout

Bis heute gibt es keine allgemein gültige Definition für Burnout. Dennoch besteht eine gewisse Übereinkunft darüber, was ein Burnout ausmacht:

1. Burnout ist keine Krankheit, sondern ein Prozess, der sich langsam entwickelt.

2. Drei Kernmerkmale kennzeichnen das Beschwerdebild:

- Emotionale Erschöpfung

- Depersonalisierung mit negativer, zynischer Einstellung zu Anderen

- Reduzierte, persönliche Leistungsfähigkeit.

Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen. Sowohl der Verlauf, als auch weitere Burnout Symptome sind jedoch individuell unterschiedlich. 

3. Die Anfälligkeit für Burnout wird durch persönliche und umweltbedingte Faktoren begünstigt. Überzogene Leistungsideale und gesteigertes Engagement erhöhen das Risiko auszubrennen auf der persönlichen Ebene. Belastende Arbeitsbedingungen, Leistungsdruck und Überforderung stellen äußere Risikofaktoren dar.

Burnout gibt es überall

Zunehmende Veränderungen in der Arbeitswelt durch wirtschaftliche Interessen, durch Personalabbau oder Digitalisierung rücken das Burnout-Syndrom in den Fokus von Beruf und Arbeit. So entsteht leicht der Eindruck, dass sich Ausbrennen auf das Berufsleben beschränkt. Doch auch Angehörige in belastenden Familiensituationen, chronisch Kranke oder Alleinerziehende sind gefährdet. Burnout kann jeden treffen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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