Kopfschmerzen Hinterkopf: Ursachen, Symptome & Behandlung
Kopfschmerzen am Hinterkopf – was ist das?
Bei Kopfschmerzen am Hinterkopf verspüren Betroffene einen Schmerz im hinteren Bereich des Kopfes. Ja nach Auslöser können die Schmerzen unterschiedlich stark ausgeprägt sein: von einem dumpfen Klopfen bis hin zu einem intensiven Hämmern. Kopfschmerzen im Hinterkopf sind nur selten ein Symptom für eine ernste Erkrankung. Trotzdem: Treten die Kopfschmerzen immer wieder auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Der erste Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt (Facharzt für Allgemeinmedizin oder ein Internist). Dieser wird bei Bedarf an einen weiteren Facharzt überweisen. Das kann ein Neurologe, ein Orthopäde, ein Augenarzt oder ein anderer Arzt sein - abhängig vom vermuteten Auslöser der Kopfschmerzen beziehungsweise der Diagnose des Arztes.
Kopfschmerzen Hinterkopf: häufige Auslöser
Kopfschmerzen am Hinterkopf deuten häufig auf einen sogenannten zervikalen Kopfschmerz (den Hals und Nacken betreffenden Kopfschmerz) hin. Dieser hat seinen Ursprung in einer bestimmten (Fehl-)Haltung der Wirkbelsäule. Er tritt häufig bei langem Sitzen am Schreibtisch auf oder durch eine falsche Schlafposition. Der Schmerz hat seinen Ursprung nicht im Kopf (sekundärer Kopfschmerz), sondern im Hals-Nacken-Bereich.
Auch Spannungskopfschmerzen können eine Ursache für Schmerzen im Hinterkopf sein. Diese sind meist stressbedingt. Viele, die auf der Arbeit von Termin zu Termin hechten, durch die Familie stark eingespannt sind, viel Grübeln und schlecht schlafen oder sich unter Druck gesetzt und überfordert fühlen, kennen den dumpfen Druck im Kopf. Überanstrengte Augen – etwa durch langes Schauen auf den Bildschirm, können ebenfalls zu Kopfschmerzen am Hinterkopf führen. Die Spannungs- und Druckgefühle im Hinterkopf können bis ins Gesichtsfeld ausstrahlen und unangenehm quälend werden. Haben Kopfschmerzen ihren Ursprung im Kopf, sprechen Mediziner von einem primären Kopfschmerz.
Zähne als Ursache für Kopfschmerzen am Hinterkopf
Haben Kopfschmerzen ihren Ursprung in einer anderen körperlichen Erkrankung, handelt es sich um sekundäre Kopfschmerzen. Woran viele Betroffene mit wiederkehrenden Kopfschmerzen am Hinterkopf nicht denken, sind die Zähne. Nicht nur Zahnfehlstellungen können zu einem schmerzenden Hinterkopf führen. Eine mechanische Fehlbelastung der Zähne durch unbewusste Bewegungen (Bruxismus) ist ebenfalls eine häufige Ursache. Mediziner unterscheiden:
- Zähnepressen: Die Betroffenen beißen vor allem tagsüber unbewusst die Zähne fest aufeinander – was Verspannungen verursacht.
- Zähneknirschen: Nächtliches Zähnebeißen mit „Mahlen“ der Kiefer verursacht ebenfalls Verspannungen in der Kaumuskulatur.
In 90 Prozent der Fälle sind Stress, Nervosität, Ängste und psychische Erkrankungen die Ursache von Zähneknirschen und Zähnepressen. Nicht umsonst sprechen wir unter Belastung oft davon, dass wir „die Zähne zusammenbeißen müssen“ oder unsere Probleme „immer wieder durchkauen“.
Weitere mögliche Auslöser von Bruxismus sind:
- Zahnfehlstellungen
- schlechtsitzende Zahnfüllungen, Kronen, Brücken und Prothesen
- Missverhältnis zwischen Zahn- und Kiefergröße
Schätzungen zufolge knirschen ein Viertel aller Menschen nachts mit den Zähnen. Die meisten “Knirscher“ wissen nichts von ihrer nächtlichen Kau- und Beißaktivität. Sie spüren aber die Auswirkungen: Schmerzen am Hinterkopf und in anderen Bereichen des Kopfes, morgendliche Kiefer(gelenk)schmerzen sowie Zahnschmerzen. Zähnepressen und Zähneknirschen sind für Zähne und Kiefermuskulatur eine enorme Belastung: Bis zu 480 Kilogramm können dabei auf einem Quadratzentimeter Zahn lasten. Der Zahnarzt erkennt Zähneknirscher unter anderem an abgeschliffenen Kauflächen, Rissen im Zahnschmelz sowie vergrößerten Kaumuskeln.
Kopfschmerzen Hinterkopf: Was tun?
Bei Schmerzen am Hinterkopf sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
- Stehen Sie unter Stress und Druck? Vielleicht helfen Ihnen Entspannungsübungen.
- Sie sitzen oft lange am Schreibtisch? Stehen Sie zwischendurch immer wieder auf, recken und strecken Sie sich und lockern Sie Ihre Hals-, Nacken- und Schulterpartie.
- Sie schauen oft lange angestrengt auf den Bildschirm? Entspannen Sie zwischendurch Ihre Augen. Lassen Sie Ihren Blick entspannt durch den Raum schweifen, schauen Sie in die Ferne, kreisen Sie Ihre Augen und schließen Sie diese immer wieder mal.
- Sie bemerken eine verspannte Schulterpartie? Spezielle Rückenkurse stabilisieren, kräftigen und lockern die Muskeln.
- Sie haben immer wieder auch mit Rückenschmerzen zu kämpfen? Suchen Sie einen Orthopäden auf.
- Sie haben eine neue Krone, Brücke oder Zahnprothese bekommen? Gehen Sie zu Ihrem Zahnarzt und lassen Sie den Sitz überprüfen.
- Sie haben erst kürzlich eine neue Brille bekommen? Gehen Sie nochmal zum Optiker und lassen Sie die Sehwerte Ihrer Brille überprüfen.
- Sie haben vor allem morgens Kopf- und Kieferschmerzen? Denken Sie an nächtliches Zähneknirschen und Zähnepressen und beobachten Sie tagsüber, ob Sie „die Zähne zusammenbeißen“.
- Versuchen Sie es bei Schmerzen im Hinterkopf auch mit einem neuen Kissen. Oftmals ist eine falsche Schlafposition der Auslöser.
Kopfschmerzen am Hinterkopf - wann zum Arzt?
Da Schmerzen am Hinterkopf so viele mögliche Auslöser haben können, ist bei anhaltenden Beschwerden immer ein Besuch beim Arzt ratsam. Vermutlich werden Sie aufgrund der vielen möglichen Ursachen mehrere Ärzte aufsuchen müssen, bis der Auslöser gefunden wird. In den meisten Fällen sind die Auslöser harmlos und gut zu behandeln. Selten kann es sein, dass hinter den Schmerzen im Hinterkopf eine ernste Erkrankung steckt. Das kann beispielsweise ein Bandscheibenvorfall sein, Kopfverletzungen oder ein Tumor.
Gehen Sie zum Arzt, wenn:
- die Kopfschmerzen plötzlich und sehr stark auftreten.
- sich die Kopfschmerzen verschlechtern.
- Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen und Schwindel hinzukommen.
- die Kopfschmerzen am Hinterkopf immer wieder auftreten.
Treten zu den Kopfschmerzen Symptome wie Sprachprobleme, Bewegungseinschränkungen, Lähmungen, Nervenschmerzen oder Taubheitsgefühle hinzukommen, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall. Rufen Sie sofort den Notarzt unter 112.