Kopfschmerzarten: die drei häufigsten Kopfschmerzformen
Primäre und sekundäre Kopfschmerzarten
Ärzte unterscheiden zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Die primären Kopfschmerzen stellen ein eigenständiges Krankheitsbild dar. Zu den promären Kopfschmerzen gehören die drei häufigsten Kopfschmerzzarten: Spannungskopfschmerzen, Migräne und Cluster-Kopfschmerzen.
Sekundäre Kopfschmerzen hingegen sind die Folge anderer Erkrankungen, etwa Verletzungen, Stoffwechselerkrankungen wie Bluthochdruck und Infekte. Bei etwa zehn Prozent der Kopfschmerz-Patienten haben die Schmerzen eine körperliche Ursache, sind also sekundär.
Welche Kopfschmerzart habe ich? Diese Ärzte helfen
Wer immer wieder Kopfschmerzen hat, sollte einen Arzt aufsuchen. Für die weitere Behandlung ist es wichtig zu wissen, um welche Kopfschmerzart es sich handelt. Ein erster Ansprechpartner ist der Hausarzt. Dieser kann Sie bei Bedarf an entsprechende Fachärzte überweisen. Um die Ursache der Kopfschmerzen herauszufinden, arbeiten häufig verschiedene Fachbereiche zusammen, darunter:
- Neurologen
- Schmerztherapeuten
- Orthopäden
- Hals-Nasen-Ohrenärzte
- Augenärzte
- Zahnärzte
Spezielle Kopfschmerzzentren, Selbsthilfegruppen sowie weitere Anlaufstellen können Sie unter anderen bei der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. erfragen.
Spannungskopfschmerzen: die häufigste Kopfschmerzart
Spannungskopfschmerzen sind die häufigste Kopfschmerzart. Unter Spannungskopfschmerzen leidet die Hälfte der Kopfschmerz-Patienten. Meist betreffen die Schmerzen beide Kopfhälften und strahlen vom Hinterkopf in Richtung Schläfe aus. Zu den Ursachen von Spannungskopfschmerzen gehören vor allem:
- Stress
- seelische Belastungen
- zu wenig oder schlechter Schlaf
- Wetterfühligkeit
- Alkohol
- Nikotin
- Lärm
Auf einer Schmerzskala von eins bis zehn ordnen Mediziner Spannungskopfschmerzen bei vier bis fünf ein. Viele Betroffene umschreiben diese Kopfschmerzart als „dumpfen Schmerz“. Es fühlt sich an, als umschließe ein Schraubstock den Kopf. Spannungskopfschmerzen können wenige Stunden bis mehrere Tage und Wochen andauern.
Migräne: starke Belastung für Betroffene
Migräne ist die zweithäufigste Kopfschmerzart. Unter Migräne leiden etwa zehn Prozent der Bevölkerung. Etwa die Hälfte der Migräne-Betroffenen erlebt eine Attacke pro Monat – jeder Zehnte sogar vier und mehr. Migräne zeigt sich durch starke, einseitige und anfallsartige Kopfschmerzen. Oft begleiten Übelkeit und Erbrechen den Migräne-Kopfschmerz. Die Schmerzen können während einer Attacke die Kopfseite wechseln und verstärken sich bei körperlicher Aktivität. Eine Migräne-Attacke wird durch bestimmte Trigger (Auslöser) verursacht, darunter:
- Stress
- Schlafmangel
- Hormonschwankungen
- Alkohol
- bestimmte Lebensmittel (etwa Käse, Schokolade und Wein)
- starke Sonneneinstrahlung
- Lärm
- flackerndes Licht
- seelische Belastungen
- körperliche Anstrengung
Auf einer Schmerzskala von eins bis zehn ordnen Mediziner Migräne bei fünf bis acht ein. Betroffene beschreiben diese Kopfschmerzart als „hämmernd“ und „pulsierend“. Die Schmerzen können mehrere Stunden bis Tage anhalten.
Cluster-Kopfschmerzen: seltene Kopfschmerzart
Im Gegensatz zu den Kopfschmerzarten Spannungskopfschmerz und Migräne ist der Cluster-Kopfschmerz eine seltene Kopfschmerzform. Etwa jeder Tausendste ist in Deutschland betroffen – Männer häufiger als Frauen. Der Begriff Cluster-Kopfschmerz leitet sich vom englischen Wort „cluster“ (Haufen) ab und beschreibt gehäufte, sehr starke Kopfschmerz-Attacken. Die Schmerzen treten einseitig im Bereich der Augenhöhle und der Schläfenregion auf. Zu den häufigsten Auslösern von Cluster-Kopfschmerz-Attacken gehören:
- grelles oder flackerndes Licht
- Alkohol
- bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe
- bestimmte Gerüche
Auf einer Schmerzskala von eins bis zehn ordnen Mediziner Cluster-Kopfschmerzen bei neun bis zehn ein. Die Betroffenen beschreiben diese Kopfschmerzart als heftig „bohrend“ und „stechend“. Die Attacken sind in der Regel von einem tränenden und geröteten Auge (auf der Schmerzseite des Kopfes), einem hängenden Augenlid sowie einer laufenden und/ oder verstopften Nase begleitet. Die Betroffenen werden über Wochen oder Monate hinweg von mehreren Attacken pro Tag heimgesucht – manchmal bis zu acht. Jeder Schmerzschub kann zwischen 15 Minuten bis zu drei Stunden andauern. Zwischen den akuten Schmerzepisoden gibt es Zeiträume - manchmal mehrere Jahre - in denen die Betroffenen beschwerdefrei sind.