Kopfschmerzen und Schwindel: ein Warnsymptom?
Kopfschmerzen und Schwindel: Immer zum Arzt gehen
Kopfschmerzen kennt so ziemlich jeder: Fast 40 Prozent der erwachsenen Deutschen sind mehrmals im Monat betroffen. Auch Schwindel ist vielen bekannt. Häufige Ursachen sind Schlafmangel, Reisekrankheit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ein niedriger Blutdruck, eine neue Brille, bestimmte Medikamente und psychische Belastungen wie Stress. Kopfschmerzen und Schwindel treten häufig zusammen auf. Eine harmlose Ursache ist der „Kater“ am morgen nach einer durchgefeierten Nacht. Ernste Auslöser hingegen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus oder Tumoren im Gehirn sein.
Kopfschmerzen und Schwindel: Ursachen sind vielfältig
Da die Ursachen von Kopfschmerzen mit Schwindel so vielfältig sein können, sollten Sie bei anhaltenden oder starken akuten Beschwerden immer einen Arzt aufsuchen und den Auslöser klären lassen. Sofort handeln sollten Sie, wenn die Beschwerden plötzlich, in nicht bekannter Intensität oder ohne erkennbare Ursache auftreten. Ein sofortiger Arztkontakt ist auch dann notwendig, wenn zu den Kopfschmerzen und Schwindel weitere Beschwerden hinzukommen wie:
- Atemnot
- Herzstolpern
- Herzstechen
- Ohnmachtsgefühle
- hohes Fieber
- Ohrgeräusche und/ oder Hörprobleme
- Verletzungen und Blutungen (etwa nach einem Unfall)
- Benommenheit
- Lähmungserscheinungen
- Einschränkungen der Motorik
- Sprachprobleme
- starke Übelkeit und Erbrechen
Kopfschmerzen und Schwindel: Welcher Arzt ist der richtige?
Ein erster Ansprechpartner ist Ihr Hausarzt (Allgemeinmediziner oder Internist). Dieser wird Sie nach einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) und abhängig vom Beschwerdebild möglicherweise zu weiteren Fachärzten überweisen. Neurologen, Hals-Nasen-Ohrenärzte, Augenärzte, Orthopäden, Zahnärzte, Psychologen und Schmerztherapeuten gehören zu den möglichen Ärzten, die Sie weiter untersuchen werden. In diesem Artikel finden Sie eine kleine Auswahl möglicher Ursachen von Kopfschmerzen mit Schwindel.
Sinusitis: Kopfschmerzen und Schwindel als Folge einer Erkältung
Gerade in der Erkältungszeit sind Kopfschmerzen und Schwindel weit verbreitet – als Beschwerden im Rahmen eines grippalen Infekts (Erkältung). Aus einer harmlosen, aber unangenehmen Erkältung kann sich zudem eine sogenannte Sinusitis (Rhinosinusitis) entwickeln. Dabei handelt es sich um eine Nasennebenhöhlenentzündung, die durch Viren oder Bakterien ausgelöst sein kann. Die Schmerzen treten häufig in der Stirn, im Kiefer oder um die Augen herum auf, seltener an den Zähnen.
Der Schwindel zeigt sich meist, wenn der Kopf rasch bewegt wird, Sie vom Sitzen in den Stand kommen oder Sie den Kopf beugen. Bei Verdacht auf eine Sinusitis ist der Hals-Nasen-Ohrenarzt der richtige Ansprechpartner. Eine Mittelohrentzündung oder Innenohrentzündung ist ebenfalls von Kopfschmerzen und Schwindel begleitet. Suchen Sie bei Ohrenschmerzen, Sekretbildung in den Ohren und Hörbeschwerden immer einen HNO-Arzt auf.
Vestibuläre Migräne: Kopfschmerzen mit Schwindel als Migräne-Symptom
Ein weiterer häufiger Auslöser von Kopfschmerzen mit Schwindel ist die sogenannte vestibuläre Migräne, auch Schwindelmigräne genannt. Bei dieser Sonderform der Migräne kommt es zu plötzlichen Drehschwindelanfällen, Schwankschwindel oder Gleichgewichtsstörungen. Die Schwindelattacken können von heftigen Kopfschmerzen, Sehstörungen, Tinnitus, Lärm- und Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen begleitet sein. Schwindel tritt im Zusammenhang mit Kopfschmerzen bei Migräne häufig auch als Symptom der sogenannten Aura auf. Als Aura werden die Vorboten einer Migräne-Attacke bezeichnet.
Bluthochdruck als Auslöser von Kopfschmerzen mit Schwindel
Ein Blutdruck von 120 / 80 mmHg ist normal. Ab einem Wert von 140 / 90 mmHg und höher spricht ein Arzt von Hypertonie, also von Bluthochdruck. Bei einem Bluthochdruck ist der Druck in den Gefäßen zu hoch. Ein anhaltend zu hoher Blutdruck schädigt mit der Zeit wichtige Organe wie das Herz, das Gehirn, die Nieren. Lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall gehören zu den möglichen Folgen. Bluthochdruck bleibt oft lange unerkannt. Er tut nicht weh und die Symptome sind meist unspezifisch und werden anderen Auslösern zugeschrieben, beispielsweise Stress. Zu den möglichen Bluthochdruck-Symptomen gehören:
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühle
- Schlafstörungen
- Ohrengeräusche
- Müdigkeit
- Nervosität
- Kurzatmigkeit
- Nasenbluten
Der Deutschen Hochdruck-Liga e.V. zufolge ist Bluthochdruck der Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bis zu 30 Millionen Deutsche haben Bluthochdruck. Einer von fünf Betroffenen weiß nichts von den zu hohen Blutdruckwerten.
Kopfschmerzen und Schwindel als Schlaganfall-Warnsymptome
Vorher nicht gekannte, äußerst heftige Kopfschmerzen können auf einen Schlaganfall hinweisen, warnt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Ursache seien plötzlich auftretende Durchblutungsstörungen einer bestimmten Hirnregion oder Einblutungen in das Hirngewebe. Diese starken Kopfschmerzen können mit Übelkeit und Erbrechen verbunden sein. Der Kopfschmerz kann zunächst allein auftreten, sich mit etwas Zeitverzögerung aber auch zusammen mit Lähmungen, Bewusstseinsverlust und Verwirrtheit zeigen.
Plötzlich auftretender Schwindel, verbunden mit Gangunsicherheit, ist ebenfalls ein häufiges Schlaganfall-Symptom. Der Schwindel bei einem Schlaganfall kann sich ganz unterschiedlich zeigen. Manche Betroffenen haben das Gefühl, Karussell zu fahren (Drehschwindel) oder auf einem Schiff auf bewegter See zu sein (Schwankschwindel). Rufen Sie bei Verdacht auf einen Schlaganfall immer den Notarzt unter 112. Ein Schlaganfall ist lebensbedrohlich und muss rasch in einer darauf spezialisierten Klinik (Stroke-Unit) behandelt werden.
Kopfschmerzen und Schwindel: Ursache Gehirntumor
Kopfschmerzen sind zudem eines der häufigsten Frühsymptome bei Gehirntumoren. Aber: Tumoren des Gehirns sind nur in den seltensten Fällen tatsächlich die Ursache für Kopfschmerzen. Experten zufolge zeigen sich die Kopfschmerzen bei einem Hirntumor meist nachts oder in den frühen Morgenstunden und verbessern sich im Laufe des Tages. Sie können in kurzer Zeit an Stärke zunehmen und sind nicht selten mit Übelkeit und Erbrechen verbunden. Sehstörungen, Flimmern vor den Augen, Gesichtsfeldausfälle, Doppelbilder und Schwindel sowie Gleichgewichtsstörungen können ebenfalls auf einen Hirntumor hindeuten. Die Beschwerden entstehen häufig aufgrund eines erhöhten Hirndrucks oder durch den raumeinnehmenden Tumor selbst.
Achtung: Die genannten Symptome können auch Bestandteil von Cluster-Kopfschmerzen sein. Gehen Sie mit Kopfschmerzen daher immer zum Arzt. Nicht nur, um die Ursache zu klären, sondern auch, damit Sie sich nicht zu lange sorgen und ängstigen müssen, bis eine Diagnose vorliegt.