Hautkrankheiten: Wann zum Hautarzt gehen?
Wann zum Hautarzt gehen?
Wann muss ich zum Hautarzt? Macht die Haut Probleme, stellt sich die Frage, ob ein Besuch beim Dermatologen notwendig ist oder ob die Haut von selbst wieder heilt. Der beste Rat: Gehen Sie immer dann zum Hautarzt, wenn Ihnen das Erscheinungsbild Ihrer Haut seltsam vorkommt und Veränderungen zeigt, die Sie so noch nicht kennen.
Gehen Sie außerdem zum Hautarzt, wenn Ihre Haut...
- größere Verletzungen aufweist.
- auffällige Leberflecken zeigt.
- unangenehm juckt.
- sich stark schuppt.
Auch wenn Sie den Verdacht auf eine Allergie haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Verletzungen: Wann mit einer Wunde zum Arzt?
Eine kleine Schürfwunde oder ein kleiner Schnitt mit dem Messer: Die meisten Hautverletzungen heilen von selbst ab. Aufmerksam sollte man bei Wunden werden, wenn sie stark bluten, schmerzen, nässen, eitern, gerötet sind, pochen oder sich ein roter Strich zeigt.
Mit größeren Wunden sollten Sie generell zum Arzt gehen, auch wenn sie nicht schmerzen. Je tiefer die Wunde ist, desto weniger schmerzt sie, da die Nervenendigungen nur auf der Hautoberfläche sitzen. Und: Behalten Sie Ihren Impfpass im Blick. Ein bestehender Tetanus-Schutz ist in Hinblick auf Verletzungen von großer Wichtigkeit. Haben Sie keinen Impfschutz gegen Wundstarkrampf, teilen Sie das auf jeden Fall Ihrem Arzt mit.
Zu viel Sonne: Bei Blasenbildung besser zum Arzt
Auch starker Sonnenbrand zählt zu den Hautverletzungen, mit denen Sie zum Hautarzt gehen sollten. Haben sich Blasen gebildet oder schält sich die Haut, ist die ärztliche Behandlung wichtig, um Infektionen vorzubeugen. Denn: Sonnenbrand zerstört den natürlichen Schutz der Haut und bietet Keimen eine Eintrittspforte.
Auffällige Leberflecken: Immer von einem Arzt abklären lassen
Ein Arztbesuch ist ebenfalls angebracht, wenn sich Leberflecken verändern. Eine gute Orientierung bietet die ABCDE-Regel. Wenn mindestens eines der unten genannten Merkmale zutrifft, sollten Sie einen Termin bei Ihrem Dermatologen vereinbaren:
- A-Asymmetrie: Der Leberfleck ist ungleichmäßig geformt. Er ist nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich.
- B-Begrenzung: Der Leberfleck hat verwaschene, gezackte beziehungsweise unebene und raue Ränder.
- C-Colour (engl. Farbe): Der Leberfleck zeigt unterschiedliche Färbungen, also hellere und dunklere Flecken in einem. Es sind möglicherwiese sogar rosafarbene, graue oder schwarze Punkte zu sehen. Auch wenn sich eine Kruste bildet, ist das ein Warnsignal.
- D-Durchmesser: Der Leberfleck ist an der breitesten Stelle größer als fünf Millimeter.
- E-Evolution: Der Leberfleck hat sich innerhalb der letzten drei Monate verändert.
Hautärzte empfehlen, ab dem 35. Lebensjahr die Haut im Rahmen des gesetzlichen Hautkrebsscreenings alle zwei Jahre untersuchen zu lassen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.
Juckreiz der Haut: Wann zum Arzt?
Juckreiz entsteht durch eine Reizung der Nervenfasern. Verschiedene Botenstoffe auf der Haut, darunter Histamin, verstärken das Jucken. Der Körper bildet diese Botenstoffe unter anderem im Zuge der Immunabwehr. Juckreiz ist ein Warnzeichen, dass mit der Haut etwas nicht stimmt. Viele Hauterkrankungen und Allergien gehen mit starkem Juckreiz einher. Auch Pilzinfektionen und Entzündungen der Haut lösen häufig das unangenehme Jucken aus. Bei länger andauerndem Juckreiz sollten Sie daher einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn Symptome wie Rötungen, Schwellungen, Brennen, Nässen, Eiterbildung oder andere Hautveränderungen hinzukommen.
Nicht nur Hautkrankheiten lassen die Haut jucken. Leber- und Nierenkrankheiten, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Nervenerkrankungen, Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus sowie Vitamin- und Mineralstoffmangel können ebenfalls hinter dem Juckreiz stecken.
Zum Arzt, wenn die Haut plötzlich schuppt
Trockene und fettige Schuppen auf der Kopfhaut oder am Körper sind ebenfalls ein Zeichen, dass mit der Haut etwas nicht stimmt. Bei dem sebhorrischen Ekzem beispielsweise handelt es sich um eine anlagebedingte Hautkrankheit. Hierbei bilden sich fettige, gelbliche Hautschuppen auf einer entzündeten Kopfhaut. Oftmals sind Schuppen an den Augenbrauen sowie um den Mund herum erkennbar. Auch die chronische Hauterkrankung Neurodermitis (atopisches Ekzem) geht mit einer Schuppung der Haut einher, ebenso die Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis vulgaris genannt.
Ausschlag auf der Haut: Wann zum Arzt?
Bei Verdacht auf eine Allergie ist der Besuch beim Hautarzt ebenfalls ratsam. Eine Kontaktallergie zum Beispiel zeigt sich durch einen juckenden und brennenden Hautausschlag. Es entstehen Rötungen, Schwellungen, Knötchen und Bläschen. Meist nässt die Haut.
Eine Kontaktallergie entsteht häufig durch den Kontakt mit:
- Nickel
- Chromat
- Kobalt
- Duftstoffe (darunter Citral, Coumarin, Geraniol und Eugenol)
- Konservierungsstoffe
- Wollwachsalkohole
- Farbstoffe
Nach Angaben des Allergie-Informationsdienstes des Helmholtz Zentrums München sind etwa 3000 Kontaktallergene bekannt. Einige hundert davon verursachen häufig Allergien. Schätzungsweise 20 Prozent der europäischen Bevölkerung sind von einer Kontaktallergie gegen mindestens eine Substanz betroffen. Nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) bricht bei etwa sechs Millionen Menschen jedes Jahr ein Kontaktekzem aus.
Optisch nicht schön, aber harmlos: Altersflecken und Äderchen
Es gibt auch Hautveränderungen, die zwar harmlos, für den Betroffenen optisch aber sehr störend sind. Dazu gehören zum Beispiel Alterswarzen, Altersflecken oder rote Äderchen. Auch hier kann der Hautarzt helfen und mit der entsprechenden Therapie das optische Erscheinungsbild der Haut wieder verbessern. Auch bei Haarausfall ist der Hautarzt die erste Anlaufstelle.