Hautkrebs durch zu viel Sonne: Warum Sonne der Haut schadet
© Ondine32/ iStock/Thinkstock
Letztes Update am: 

Hautkrebs durch zu viel Sonne: Warum Sonne der Haut schadet

Sonne ist der Risikofaktor Nummer eins für Hautkrebs. Denn die UV-Strahlen schädigen die Zellen. Schafft der Körper es nicht, diesen Schaden zu reparieren, können diese zu bösartigen Krebszellen entarten. Was Sie über Hautkrebs wissen müssen – und wie Sie sich schützen können.

Wie ist die Haut aufgebaut?

Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Sie bedeckt bei erwachsenen Menschen insgesamt eine Fläche von bis zu zwei Quadratmetern. Die Haut hat viele verschiedene Aufgaben und Funktionen. Durch die Haut können wir Berührungen, Temperatur und Schmerzen spüren. Die Haut verhindert, dass wir zu viel Wasser verlieren und hilft dabei, die Körpertemperatur zu regulieren. Außerdem schützt uns die Haut vor Verletzungen, chemischen Stoffen und Bakterien.

Die Haut besteht aus drei Schichten. Man unterscheidet:

  • Epidermis - die Oberhaut: Die Oberhaut besteht noch einmal aus mehreren Schichten. Man nennt diese Schichten auch mehrschichtig verhornendes Plattenepithel. Die oberste Schicht ist die Hornhaut. In der untersten Schicht der Oberhaut sitzen die Pigmentzellen oder auch Melanozyten. Sie bilden einen Farbstoff, der unsere Hautfarbe mitbestimmt. Dieser Farbstoff heißt Melanin. Ist die Haut Sonnen-Strahlung ausgesetzt, bilden die Pigmentzellen mehr Melanin – wir werden braun. Der Melanin-Gehalt in der Haut beeinflusst, wie schnell unsere Haut in der Sonne verbrennt. Umso höher der Melanin-Gehalt ist, umso länger ist die Eigenschutzzeit der Haut und desto länger können wir ohne einen Sonnenbrand in der Sonne bleiben. 
  • Corium - die Lederhaut: Die Lederhaut ist die mittlere Hautschicht und besteht vor allem aus Bindegewebe. Hier liegen zum Beispiel Blutgefäße und Nerven.
  • Subcutis - die Unterhaut: Die Unterhaut besteht vor allem aus Fettgewebe. Sie sorgt dafür, dass sich die Haut verschieben lässt.

Sonnenstrahlung erhöht das Hautkrebsrisiko

Licht hat sehr viele gute Auswirkungen. Licht braucht der Körper nicht nur zum Sehen und für die innere Uhr. Sonnenstrahlen wirken sich außerdem auf die Stimmung aus und führt dazu, dass in der Haut Vitamin D gebildet werden kann.

Sonnen-Strahlung führt aber auch dazu, dass die Haut altert. Und sie hat noch einen entscheidenden Nachteil: Mit jedem Aufenthalt in der Sonne erhöht sich die Gefahr für Hautkrebs.

Vor Strahlung kann uns die Haut nur teilweise schützen. Licht breitet sich auch wellenförmig im Raum aus. Es besteht dabei aus verschiedenen Anteilen von Lichtwellen. Einen Teil davon können wir als Farben wahrnehmen. Dieser Teil des Lichts ist das sichtbare Licht.

Ultraviolette Strahlung spielt eine große Rolle 

Für Sonnenbrände, für die Hautbräunung und für die Entstehung von Hautkrebs spielt in erster Linie die Ultraviolette Strahlung eine wichtige Rolle. Man nennt sie auch kurz UV-Strahlung. Diesen Teil des Lichts kann man ohne technische Hilfsmittel nicht sehen. UV-Strahlung hat andere Eigenschaften als sichtbares Licht. Sie hat zum Beispiel eine höhere Energie. Man unterscheidet die UV-Strahlung nochmals in UV-A-Strahlung, UV-B-Strahlung und UV-C-Strahlung. UV-A-Strahlung macht den größten Teil der UV-Strahlung aus. Die UV-C-Strahlung wird normalerweise durch die Ozon-Schicht gefiltert. Sie erreicht also im Normalfall nicht die Erde.

Weißer Hautkrebs zeigt sich vor allem auf den „Sonnenterassen“ des Körpers

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 200 von 100.000 Menschen an Hautkrebs. Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. Grob lassen sich der weiße und der schwarze Hautkrebs unterscheiden.

Die beiden häufigsten Hautkrebsarten zählen zum weißen Hautkrebs: Das Basaliom und das Plattenepithel-Karzinom, auch Spinaliom genannt. Bei diesen beiden Krebs-Arten verändern sich die Zellen in der obersten Hautschicht.Für die Entstehung dieser beiden Krebs-Arten spielt vor allem die Menge an UV-Licht eine Rolle, die im Laufe des Lebens auf die Haut einwirkt. Der Krebs tritt daher vor allem an Stellen auf, die viel Sonne abbekommen. Das sind zum Beispiel die Sonnenterassen Gesicht, hier vor allem die Nase, Schultern und die Hände.

Sonnenbrände erhöhen das Risiko für schwarzen Hautkrebs

Den schwarzen Hautkrebs nennt man auch Malignes Melanom. Bei dieser Krebsart verändern sich die Pigmentzellen in der Haut, die Melanozyten. Daher hat der Krebs auch seinen Namen. Der schwarze Hautkrebs tritt vor allem am Rumpf und an den Beinen auf. Er sieht häufig so ähnlich aus wie ein Leberfleck.

Es gibt aber bestimmte Anzeichen, an denen der Arzt einen normalen Leberfleck von schwarzem Hautkrebs unterscheiden kann. Der Arzt achtet dabei zum Beispiel auf die Farbe, auf die Größe und auf den Rand der veränderten Hautstelle. Sonnenbrände – vor allem in der Kindheit und Jugend - erhöhen die Gefahr für schwarzen Hautkrebs in späteren Jahren. Um Hautkrebs frühzeitig erkennen zu können, empfehlen Hautärzte, ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre das Hautkrebs-Screening wahrzunehmen. Die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse.

Hautkrebs vorbeugen: Wie schützt sich die Haut selbst vor Sonne?

Die Haut hat verschiedene Möglichkeiten, um sich vor Sonne zu schützen.

Gebräunte Haut verbrennt nicht so schnell wie ungebräunte Haut. Die Schutzwirkung ist aber nur gering. Sie entspricht etwa einem Lichtschutzfaktor von 2 bis 4. Mit gebräunter Haut kann man also nur etwa 2 bis 4 Mal so lange ohne einen Sonnenbrand in der Sonne bleiben wie bei ungebräunter Haut.

Die Haut hat aber noch andere Schutz-Mechanismen. Sie kann sich zum Beispiel durch Sonnen-Strahlung verdicken. Man spricht dann auch von einer Lichtschwiele. Insbesondere UV-Strahlung führt dazu, dass das Erbgut in den Zellen geschädigt wird. Die Haut kann diese Schäden mit bestimmten Maßnahmen reparieren.

All diese Schutz-Mechanismen werden aber erst dann aktiv, wenn das Licht bereits Schäden an der Haut verursacht hat. Deswegen ist es wichtig, dass Sie Ihre Haut zusätzlich vor Sonnen-Strahlen schützen.

Was kann ich tun, um meine Haut vor Hautkrebs zu schützen?

Um sich vor Hautkrebs zu schützen, sollten Sie Sonnenbrände vermeiden. Das gelingt unter anderem, indem Sie sich mit Sonnencreme eincremen. Auf jeder Sonnencreme ist der Lichtschutzfaktor angegeben. Je höher der Lichtschutzfaktor ist, desto länger kann man sich ohne Sonnenbrand der Sonne aussetzen.

Chemische Sonnencremes muss man bereits 30 Minuten vor dem Sonnenbad auftragen. Nach dem Baden sollte man sich erneut eincremen. Das gilt auch dann, wenn die Creme wasserfest ist. Ob eine Sonnencreme gut schützt, hängt auch von der verwendeten Menge ab. Für den ganzen Körper ist zum Beispiel eine Menge von 20 Gramm Creme empfehlenswert. Wählen Sie eine Sonnencreme, die vor UV-B- und UV-A-Strahlen schützt.

Beim Eincremen können Sie sich auch an der sogenannten "Neuner-Regel" orientieren. Bei dieser Regel teilen Sie Ihren Körper in neun Teile auf. Kopf (inklusive dem Hals), der linke sowie der rechte Arm, Brust, Rücken, linker und rechter Oberschenken sowie der rechte und linke Unterschenkel. All diese Partien Ihres Körpers sollten sie mit Sonnencreme eincremen, deren Masse der Länge Ihrer Zeige- und Mittelfingers entspricht.

Hautkrebs vorbeugen: Vor UV-Licht schützen

Um sich langfristig vor Hautkrebs zu schützen, sollten Sie nicht nur Sonnenbrände vermeiden. Bereits eine Bräunung der Haut ist mit einer Schädigung des Erbgutes in den Zellen verbunden.

Ein Aufenthalt im Schatten sorgt zum Beispiel dafür, dass unsere Haut weniger UV-Strahlung trifft. Im Schatten ist die Sonnen-Strahlung trotzdem noch ungefähr halb so stark wie in der prallen Sonne. Deswegen sollten Sie Ihre Haut zusätzlich mit Kleidung vor der Sonne schützen. Die Kleidung sollte undurchsichtig sein und den Körper gut bedecken. Dunkle Farben schützen besser als helle Farben.

Darüber hinaus sollten Sie sich nicht in der Sonne aufhalten, wenn diese am stärksten ist. Das betrifft die Zeit zwischen 11 und 15 Uhr. Zu anderen Tageszeiten scheint die Sonne schwächer. So kann man einen großen Teil der UV-Strahlung meiden.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
Profilbild von Dr. Luise Beickert
Dr. Luise Beickert
Autor/-in
Die Ärztin Dr. Luise Beickert ist seit 2013 für die "Was hab' ich?" gemeinnützige GmbH tätig. Sie verfasst für das Online-Portal unter anderem laienverständliche medizinische Texte.
Dr. Luise Beickert
Wie finden Sie diesen Artikel?