Hausmittel gegen Blasenschwäche: Hilft das was?
Blasenschwäche-Hausmittel Kürbiskerne
Nicht nur Kürbiskern-Produkte werden in Drogerien und Apotheken angeboten. Auch der Verzehr von Kürbiskernen wird vielfach empfohlen. Doch Verbraucherschützer sind skeptisch. Es sei nicht bewiesen, dass Kürbiskerne die Blase wieder stark machen könnten. So betont die Verbraucherzentrale Bundesverband, dass die Wirksamkeit von Kürbiskernkapseln als Nahrungsergänzungsmittel wissenschaftlich nicht belegt ist. Wer versuchen wolle, die Blase zu stärken, können über mehrere Monate hinweg täglich zwei bis drei Esslöffel Kürbiskerne essen – ohne zu viel zu erwarten. Zudem betonen die Verbraucherschützer, bei Blasenproblemen immer einen Arzt aufzusuchen.
Blasenschwäche-Hausmittel Cranberrys
Auch beim viel empfohlenen Blasenschwäche-Hausmittel Cranberrys können die Verbraucherschützer keine klare Empfehlung aussprechen. Zwar würden Cranberry-Nahrungsergänzungsmittel ebenso wie Cranberry-Saft gegen Harnwegsinfekte empfohlen und häufig mit „Tragen zu einer normalen Funktion von Blase und Harnweg bei“ beworben, doch Studienergebnisse seien nicht überzeugend, die Wirknachweise fehlten. Auch Wirknachweise für andere Heilpflanzen gegen Blasenschwäche wie Salbei, Johanniskraut, Spitzwegerich oder Brennnessel fehlen bislang.
Blasenschwäche-Hausmittel: Verzicht auf blasenreizende Stoffe
Statt bestimmte Hausmittel auszuprobieren, kann Verzicht möglicherweise das bessere Hausmittel sein. Denn weniger ist manchmal mehr. So ist bekannt, dass bestimmte Getränke und Lebensmittel die Blasenschleimhaut reizen können und so den Harndrang bei Harninkontinenz, etwa bei Dranginkontinenz, möglicherweise verstärken. Betroffene sollten beobachten, ob diese Lebensmittel auch bei ihnen den Harndrang verstärken und blasenreizend wirken. Dazu gehören Getränke wie Alkohol, Kaffee, grüner und schwarzer Tee. Auch scharfe Gewürze wie Chili, Peperoni, Ingwer können reizend wirken.
Hausmittel gegen Inkontinenz: Beckenbodentraining
Ein „Haus“-Mittel gegen Blasenschwäche, das Sie unkompliziert zuhause in den eigenen vier Wänden durchführen können – aber auch unauffällig auf dem Bürostuhl – ist Beckenbodentraining. Eine kräftige Beckenbodenmuskulatur stützt die Bauch- und Beckenorgane und ist für einen funktionierenden Verschluss von Harnröhre und Anus unverzichtbar. Im folgenden Video sehen Sie ein 15-minütiges Training für den Beckenboden.
Ausreichend trinken – auch bei Blasenschwäche
Ein wichtiges Blasenschwäche-Hausmittel ist simpel: Trinken. Betroffene mit einer Harninkontinenz neigen häufig dazu, zu wenig zu trinken. Sie hoffen, dadurch weniger Harndrang zu verspüren, weniger auf Toilette zu müssen und weniger Urin zu verlieren. Doch eine zu geringe Trinkmenge erhöht nicht nur das Risiko für Harnwegsinfekte und strapaziert die Nieren. Bekommt die Blase zu wenig Flüssigkeit, fehlt der Trainingseffekt. Das heißt, es kann passieren, dass sie immer früher „voll“ signalisiert und die Betroffenen noch öfter die Toilette aufsuchen müssen. Regelmäßiges Trinken und den Harndrang immer etwas hinauszuzögern, können helfen, dass die Blase lernt, sich stärker zu dehnen und mehr Harn zu speichern.
Übergewicht abbauen
Vermeiden Sie Übergewicht. Ein zu hohes Körpergewicht bewirkt durch vermehrten Druck auf den Beckenboden eine Schwächung der Muskulatur. Eine Blasenschwäche wird begünstigt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) halbiert eine Gewichtsreduktion von 5 bis 10 Prozent die Anzahl der wöchentlichen Inkontinenz-Episoden. Um in Bewegung zu kommen und so Kalorien zu verbrennen und Muskulatur aufzubauen, sind beckenbodenschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking, Yoga, Pilates und Gymnastik gut geeignet.
Quellen:
Kürbiskernkapseln – Machen sie eine schwache Blase wieder stark? Online-Information der Verbraucherzentrale Bundesverband
Cranberry: Sind Produkte zur Vorbeugung von Blasenentzündungen geeignet? Online-Information der Verbraucherzentrale Bundesverband
Wie funktioniert Blasentraining? Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
Was tun bei Harninkontinenz. Online-Ratgeber der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU)