Blasenschwäche vorbeugen: So stärken Sie Ihre Blasenmuskulatur
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Blasenschwäche vorbeugen: So stärken Sie Ihre Blasenmuskulatur

Sie können Blasenschwäche vorbeugen helfen, indem Sie ein paar Tipps beherzigen, welche den Beckenboden entlasten können, beziehungsweise diesen stärken. Auch unterstützen Sie Ihre Blase, wenn Sie Ihre Trinkgewohnheiten einmal genauer betrachten und gegebenenfalls das ein oder andere anpassen. Blasenschwäche vorbeugen: Die besten Tipps für eine starke Blase.

Frauen haben das höhere Blasenschwäche-Risiko

Blasenschwäche ist eine häufige Folge eines geschwächten Beckenbodens. Frauen haben aufgrund ihrer Anatomie – sie haben ein größeres Becken als Männer – ein höheres Risiko, eine Inkontinenz zu entwickeln. Schwangerschaften und Geburten belasten den Beckenboden ebenfalls und können eine Blasenschwäche begünstigen. Frauen sollten daher darauf achten, Ihren Beckenboden bestmöglich zu stärken – und zu entlasten.

Blasenschwäche vorbeugen: Training für den Beckenboden

Stärken Sie Ihren Beckenboden mit gezielten Übungen. Die meisten lassen sich unauffällig nebenbei durchführen. Mit Schwimmen, Walking, Gymnastik und Yoga können Sie beckenbodenschonend sportlich aktiv sein.

Tipp: Frauen können während der Schwangerschaft und nach der Geburt an speziellen Kursen zur Beckenbodenstärkung teilnehmen und so einer Blasenschwäche (beispielsweise einer Belastungsinkontinenz oder Dranginkontinenz) entgegenwirken.

Übergewicht abbauen gegen Blasenschwäche

Bei Übergewicht ist es ratsam, Normalgewicht anzustreben. Das zusätzliche Fettgewebe im Bauchraum übt Druck auf die ableitenden Harnwege und das Bindegewebe des Beckenbodens aus. Je stärker dieser Druck ist und je länger er anhält, desto höher ist das Risiko, möglicherweise eine Blasenschwäche zu entwickeln.

Gegen Harninkontinenz: Gute Verdauung schont den Beckenboden

Empfehlenswert ist es auch, auf eine gesunde Verdauung zu achten. Wer unter Verstopfung leidet, neigt dazu, auf der Toilette zu pressen, um den Stuhl ausscheiden zu können. Auch dies strapaziert den Beckenboden. Tipp bei Verstopfung: Sie können eine Ballaststoffreiche Ernährung mit Flohsamenschalen ergänzen: Rühren Sie einmal am Tag einen Teelöffel gemahlene Flohsamenschalen in ein großes Glas Wasser und trinken Sie dieses rasch. Spülen Sie mit einem weiteren Glas Wasser nach. Flohsamenschalen quellen auf und die gelartige Masse unterstützt den Stuhltransport und lockert den Stuhl auf.

Blasenschwäche vorbeugen: Beim Wasserlassen nicht pressen

Auch beim Urinieren sollten Sie auf Pressen verzichten, um unnötigen Druck auf die Harnwege und die Beckenbodenmuskulatur zu vermeiden. Lassen Sie Ihrer Blase die Zeit, die sie für die Entleerung braucht. Sitzen Sie aufrecht. In dieser Position kann sich die Blase am besten entleeren.

Tipp: Gehen Sie nicht beim ersten Blasendrücken auf Toilette, sondern warten Sie noch etwas ab. So trainieren Sie Ihre Blase. Mit Blasentraining gewöhnt sich die Blase an größere Füllmengen und signalisiert nicht zu früh „voll“.

Für eine starke Blase: Regelmäßig und richtig trinken

Achten Sie generell auf eine ausreichende Trinkmenge. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen, pro Tag etwa 1,5 Liter zu trinken. Trinken trainiert die Blase, spült Keime aus und hilft, Blasensteinen vorzubeugen. Blasenreizende Getränke wie Schwarztee, Kaffee, Alkohol sowie zucker- und koffeinhaltige Softdrinks sollte man in Maßen genießen.

Tipp: Trinken Sie etwa zwei Stunden vor dem Schlafengehen zum letzten Mal etwas. So können Sie die Blase vor dem Schlafengehen nochmal entleeren und müssen nachts nicht ständig zur Toilette.

Harninkontinenz? Blasenreizende Lebensmittel seltener essen

Haben Sie ein erhöhtes Risiko für Blasenschwäche oder neigen Sie zu wiederkehrenden Blasenentzündungen, kann es hilfreich sein, blasenreizende Lebensmittel nur in geringer Menge zu verzehren. So können scharfe Gewürze wie Pfeffer, Ingwer und Peperoni die Blase reizen. Auch saure Lebensmittel wie Zitrusfrüchte können die Blase reizen. Zudem wirkt Scharfes und Saures bei einigen Menschen harntreibend. Auch Spargel kann harntreibend wirken. Meist wissen Betroffene bereits, nach welchen Lebensmitteln sie besonders häufig die Toilette aufsuchen müssen.

Blasenschwäche vorbeugen: Richtig heben schützt die Blase

Müssen Sie schwer heben, achten Sie darauf, dass Sie das Gewicht nah am Körper tragen – und so den Druck auf den Beckenboden etwas abmildern. Auch eine aufrechte Sitzposition tut der Blase gut – und entlastet zugleich den Rücken.

Bislang konnte nicht nachgewiesen werden, dass Harnwegsinfekte eine Harninkontinenz auslösen oder dass die Behandlung eines Harnwegsinfekts Blasenschwäche heilen könnte. Allerdings verschlechtert eine vorliegende Blasenentzündung bei Blasenschwäche die Symptome, unter anderem, weil Blaseninfekte die Blase reizen und Harndrang verstärkt auftritt. Blasenentzündungen sollten daher immer therapiert werden. Auch sollten Betroffene einem erneuten Auftreten bestmöglich vorbeugen.
Entleert sich die Blase nicht vollständig, bleibt Harn zurück. Mediziner sprechen von Restharn. Dieser kann die Blase nicht nur reizen, sondern ist auch eine Brutstätte für Bakterien. Bleibt immer wieder Restharn in der Blase zurück, steigt das Risiko für Blasenentzündungen. Daher ist es wichtig, auf der Toilette der Blase die Zeit zu geben, sich vollständig zu entleeren.
Immer wieder nutzen Betroffene mit Blasenschwäche Binden als Alternative zu Inkontinenzeinlagen, da diese günstiger sind. Die Deutsche Seniorenliga e. V. weist in ihrem Ratgeber „Mit der Blasenschwäche leben“ darauf hin, dass Urin eine andere Konsistenz hat als Blut – und sich auch geruchsmäßig anders verhält. Die Liga empfiehlt, spezielle Vorlagen für Inkontinenz zu nutzen, da diese mehr Flüssigkeit aufnehmen, Gerüche neutralisieren und Hautreizungen vorbeugen. Zudem weist sie darauf hin, dass bei ärztlicher Diagnose eines bestimmten Inkontinenzgrades die Kosten für Inkontinenzhilfsmittel von der Krankenkasse übernommen werden.

Quellen:

Mit der Blasenschwäche leben. Online-Ratgeber der Deutschen Senioren-Liga e. V.

Blasenschwäche bei Frauen. Ursachen & Risikofaktoren. Online-Information des Bundesverbands für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz – Info Gesundheit e. V.

Interdisziplinäre S2e-Leitlinie für die Diagnostik und Therapie der Belastungsinkontinenz der Frau. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 015/005

Harn- und Stuhlinkontinenz (Blasen und Darmschwäche). Online-Ratgeber der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Wie funktioniert Beckenbodentraining? Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Wasser trinken – fit bleiben. Online-Flyer der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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