Eingewachsene Haare: Richtig entfernen und in Zukunft vermeiden
No-Gos: Ignorieren, Kratzen, Drücken – was sollte man lieber lassen?
Egal, ob das eingewachsene Haar nur ein dunkler Schatten unter der Haut ist oder sich pickelähnlich entzündet hat: Mal eben ein bisschen daran herumdrücken oder mit den Fingernägeln aufkratzen ist keine gute Idee.
Sie riskieren dabei Narben und dunkle Hautverfärbungen – und das womöglich sogar, ohne das kritische Haar am Ende erwischt und entfernt zu haben. Je dunkler der Hauttyp, desto höher ist das Risiko für eine solche Überpigmentierung.
Aber sollte man das eingewachsene Haar dann einfach ignorieren? Nein, denn die Folge ist fast immer eine Entzündung, wenn ein Haar die falsche Wuchsrichtung eingeschlagen hat.
How-to: Wie kann man eingewachsene Haare entfernen?
Vorab: Eingewachsene Haare können durchaus ein Fall für den Hautarzt sein. Scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe zu suchen.
Wenn Sie Ihre eingewachsenen Haare selbst entfernen wollen, müssen Sie vor allem auf Sauberkeit achten, damit Sie keine Entzündungen provozieren. Desinfektionsmittel und steriles Arbeitsgerät sind daher Pflicht. Am besten auch Handschuhe. So gehen Sie vor:
- Sorgen Sie dafür, dass sich die Poren öffnen. Eine lange, heiße Dusche oder ein paar Minuten lang ein heißes, feuchtes Tuch auf der betroffenen Stelle eignen sich dafür.
- Desinfizieren Sie sich die Hände oder noch besser: Ziehen Sie Einweghandschuhe an. Handdesinfektion können Sie zusätzlich nutzen.
- Nehmen Sie sich eine Pinzette, eine Nadel oder eine steril verpackte Kanüle. Letztere ist sofort einsatzbereit und für ein paar Cent in der Apotheke zu haben. Pinzette oder Nadel desinfizieren Sie bitte vor der Benutzung.
- Versuchen Sie nun, das Haar in die korrekte Wuchsrichtung zu bringen, indem Sie es mit der Pinzette packen oder mit der Nadel/Kanüle vorsichtig unter das Haar fahren und es anheben.
- Desinfizieren Sie behandelte Hautstelle.
Ob Sie das störrische Haar komplett entfernen oder nach der Korrektur weiterwachsen lassen, liegt bei Ihnen.
Diese Do-it-yourself-Behandlung sollten Sie nur bei oberflächlich eingewachsenen Haaren versuchen. Sobald Sie merken, dass das Haar tiefer in der Haut liegt oder bereits stark entzündet ist, sollten Sie einen Profi ranlassen.
Im folgenden Video sehen Sie, wie die Entfernung von eingewachsenen Haaren mit einer Kanüle funktioniert.
Apotheken und Drogerien führen Cremes gegen eingewachsene Haare. Die machen die Haut weich und enthalten entzündungshemmende Inhaltsstoffe. Sie zaubern das Haar aber nicht weg – manuell entfernen müssen Sie es trotzdem noch.
Ursachenforschung: Warum wachsen Haare ein?
Findet das Haar nicht den geraden Weg aus der Haut heraus, wächst es womöglich unter der Haut weiter. Dafür gibt es drei Hauptgründe:
- Locken
- Rasur
- verstopfte Poren
Locken: Lockige Haaren wachsen besonders leicht ein, da sie naturgemäß keine schnurgerade Wuchsrichtung haben. Deshalb ist der Intimbereich prädestiniert für eingewachsene Haare, denn das Schamhaar ist bei den meisten Menschen zumindest leicht gelockt. Wer ohnehin krauses Haar hat, leidet aber auch an anderen Körperstellen vermehrt unter diesem Phänomen.
Rasur: Durch die Schnittkante sind die Haare ziemlich scharfkantig und können sich besser in die Haut bohren – auch, wenn sie es bereits aus der Haut herausgeschafft hatten, schlagen sie dann manchmal einen schmerzhaften Bogen in die Gegenrichtung.
Verstopfte Poren: Talg und abgestorbene Hautzellen können den Weg des nachwachsenden Haares blockieren und so dafür sorgen, dass es die Richtung ändert. Wer ohnehin mit Akne zu kämpfen hat, hat also manchmal gleich doppelt Pech – das gilt insbesondere für Männer mit starkem Bartwuchs.
Vorbeugen: Kann man etwas tun, um das Einwachsen der Haare zu vermeiden?
Regelmäßige Hautpflege kann das Risiko eingewachsener Haare senken:
- Peelen entfernt tote Hautschuppen und macht den Weg frei.
- Eincremen hält die Haut geschmeidig und ermöglicht dem Haar ein leichteres Durchkommen.
Auch die Art der Enthaarung kann helfen, eingewachsene Haare zu vermeiden:
- Gar nicht enthaaren reduziert das Risiko am stärksten, ist aber für viele Menschen keine Option.
- Trocken mit der Wuchsrichtung rasieren: Das wird nicht so glatt, aber da die oberste Kante des Haares schon aus der Haut herausschaut, ist die Gefahr des Einwachsens viel geringer.
- Das Problem bei der Wurzel packen: Mit Epiliergerät, Sugaring oder Waxing sinkt oftmals auch die Quote der verirrten Haare. Das ist aber von Person zu Person unterschiedlich.