Das sind die Ursachen von Osteoporose
Hauptursache von Osteoporose: Menopause
Mehr als drei Viertel aller Osteoporosefälle sind auf die Wechseljahre der Frau zurückzuführen. Fahren die Eierstöcke ihre Hormonproduktion herunter, aktiviert das Fehlen von Östrogen die den Knochen abbauenden Osteoklasten und hemmt die aufbauenden Osteoblasten. Ähnliches gilt für krankhaften Östrogenmangel, vorzeitige Menopause und Entfernung der Ovarien.
Ähnlich ergeht es Männern, die mit sinkendem Testosteronspiegel ebenfalls in die Wechseljahre geraten. Die Folgen sind hier jedoch selten so gravierend wie bei Frauen.
Osteoporose durch Krebsbehandlung
Die meisten Chemotherapien und Bestrahlungen beeinträchtigen die Knochenstruktur erheblich. Einen Sonderfall stellt der Entzug von Östrogen oder Testosteron bei der Hormonersatztherapie dar. Sie beeinflusst nicht nur das Wachstum vieler Krebszellen, sondern auch des Knochens. Daher setzt man bei hormonsensitivem Brustkrebs oder Prostatakrebs zeitgleich Biphosphonate ein, um eine Osteoporose verhindern.
Knochenschwund durch Krebs
Unabhängig von einer Therapie fördern einige Krebsarten selbst den Knochenabbau. Dazu gehören vor allem Leukämien, maligne Lymphome und multiple Myelome. Hier spricht man von tumorinduzierter Osteoporose.Bei akuten Leukämien sind Knochenanomalien relativ selten. Häufiger sind diese bei chronischen Formen wie der chronisch-myeloischen Leukämie CML zu finden. Maligne Lymphome gehen in unterschiedlichem Ausmaß mit Osteoporose einher und treten vor allem bei der chronisch-lymphatischen Leukämie CLL auf.Einen Sonderfall stellt das multiple Myelom oder Plasmozytom dar. Es führt zu vermehrter Bildung von Osteoklasten, die den Knochen abbauen. Daher leiden rund 80 Prozent der Erkrankten an Osteoporose. Lokale Auflösungen hinterlassen regelrechte Löcher in der Knochensubstanz und verursachen bei der Hälfte der Patienten erhebliche Schmerzen.
Noch mehr Hormone
Insulin und Thyroxin kurbeln den Stoffwechsel an und sorgen für hohen Knochenumsatz. Daher fördern nicht eingestellter Diabetes und Schilddrüsenüberfunktion die Osteoporose.Knochenschwund gilt als eine der wesentlichen Nebenwirkungen von Glukokortikoiden wie Cortison. Bei Langzeittherapien muss der behandelnde Arzt die Knochendichte unbedingt im Auge behalten.
Nur beanspruchte Knochen sind stabile Knochen
Knochen sind äußerst dynamisch. Ständiger Abbau und Aufbau optimieren ihre mechanische Belastbarkeit. Geringe Beanspruchung führt daher zu abnehmender Knochendichte und Knochenschwund.Das betrifft vor allem bettlägerige und in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Patienten. Leichte körperliche Betätigung stärkt die Knochen und vermindert das Osteoporoserisiko - wo immer das möglich ist.
Osteoporose durch Vitaminmangel
Bei wenig mobilen Menschen in Alten- und Pflegeheim, Krankenhaus oder häuslicher Pflege erschwert Vitamin D-Mangel die Angelegenheit zusätzlich: Die Haut bildet das Sonnenvitamin nur unter UV-Einstrahlung, sodass selten ausreichende Mengen zur Verfügung stehen.Vitamin D benötigt der Körper zur Aufnahme von Calcium und seine Einlagerung in die Knochensubstanz. Da beide zudem wichtig für die Muskeltätigkeit sind, verhindern ausreichende Vitamin D- und Calciumversorgung Stürze und Knochenbrüche.Ähnlich sieht es mit anderen Vitaminen aus. Neben Vitamin D spielen vor allem Ascorbinsäure (Vitamin C) und die B-Vitamine Pyridoxin (Vitamin B6) und Cobalamin (Vitamin B12) eine wichtige Rolle bei Knochenstabilität und Beweglichkeit.
Eiweißreiche Ernährung ist wichtig für Knochen und Muskulatur
Zu vermindertem Sturzrisiko trägt eiweißreiche Ernährung bei, die Knochen und Muskeln stärkt. Auch damit ist es bei älteren Menschen oft nicht zum Besten bestellt. Proteinmangel ist eine der Hauptursachen für Muskelschwäche und Gebrechlichkeit im Alter. Studien haben gezeigt, dass pflanzlichen Proteinen in der Nahrung der Vorzug zu geben ist, da diese zu weniger Calciumverlusten führen als solche aus tierischen Produkten.
In vieler Hinsicht ungesund: Rauchen und Alkoholismus
Zigaretten und Alkohol sind in vielerlei Hinsicht gesundheitsschädlich und tragen unter anderem zur Osteoporose bei.Hier sind es vor allem die Männer, bei denen Nikotin das Erkrankungsrisiko steigert. Insgesamt leiden fast zwei Drittel der Raucher an einer signifikant verringerten Knochendichte. Man vermutet, dass dieser Effekt auf arteriosklerotische Verengung der die Knochen versorgenden Blutgefäße zurückzuführen ist.Übermäßiger Alkoholgenuss hemmt den Knochenaufbau und verstärkt die Calcium-Ausscheidung mit dem Urin, das so dem Knochen verlorengeht. Zudem ist Trunkenheit ein Grund für Stürze, die bei bestehender Osteoporose die Wahrscheinlichkeit von Frakturen erhöhen.