Osteoporose Diagnose: So wird der Knochenschwund diagnostiziert
Diagnose der Osteoporose: Am Anfang steht das Röntgenbild
Typisch für eine Osteoporose ist, dass man sie den Knochen von außen nicht ansieht. Im Röntgenbild eines Patienten scheinen sie daher von normaler Größe, wenn man sie mit älteren Aufnahmen vergleicht. Im Inneren des Knochens hat sich in dieser Zeit einiges verändert und zu einer Abnahme der Knochendichte (Bone Mineral Density, BMD) geführt. Bei den Wirbelknochen lässt sich eine Aufhellung des Röntgenbildes erkennen. Das liegt daran, dass die schwammartige Spongiosa im Inneren weniger Mineralien enthält und dadurch die Röntgenstrahlung leichter durchlässt. Die sogenannten Randleisten sind verdickt und die kleinen Knochenbälkchen (Trabekel), die den Knochen an den Stellen der höchsten Beanspruchung verstärken, verlaufen vor allem vertikal. Da das Körpergewicht auf der Wirbelsäule lastet, drücken die Bandscheiben immer stärker in die geschwächten Wirbel, die eine bikonkave Form annehmen. Durch kleinere Sinterungsbrüche nähern sich die beiden Deckplatten oben und unten an, sodass sich die Wirbelkörper keilförmig verändern. Keilwirbel sind die Ursache des zunehmenden Buckels (Kyphose) von Osteoporosepatienten. Bei den großen Röhrenknochen von Armen und Beinen sowie Finger- und Zehenknochen wird die Außenschicht (Corticalis) des Knochens zusehends dünner. Im Schultergelenk und Hüftgelenk verändern sich die Knochenbälkchen ähnlich wie bei den Wirbelkörpern.
Was ist eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)?
Auf Röntgenbildern lässt sich Osteoporose erst diagnostizieren, wenn der Mineralstoffgehalt des Knochens um 30 - 50 Prozent abgenommen hat. Für Quantifizierung oder Früherkennung des Knochenschwundes sind sie daher ungeeignet. Diagnostizierbar sind frühe Stadien der Osteoporose mit einer Knochendichtemessung (Osteodensitometrie). Sie gibt an, wie viel Knochenmaterial pro Volumeneinheit vorhanden ist.
Bestimmung der Knochendichte mittels Quantitativer Ultraschallmessung (QUS)
Die einfachste Methode zur Bestimmung der Knochendichte arbeitet mit Ultraschall. Bei der Quantitativen Ultraschallmessung (QUS) misst ein Sonographiegerät die Abschwächung von Ultraschallwellen durch den Knochen. Je weiter der Knochenschwund fortschreitet, desto stärker ist das verbleibendeSignal. Meistens verwendet man zur Messung das leicht zugängliche Fersenbein. Die Methode ist relativ ungenau und daher nur als Voruntersuchung geeignet.
Knochendichtemessung mit Dualer Röntgenabsorptiometrie (DRA)
Die Duale Röntgenabsorptiometrie (DRA, Dual X-Ray Absorptiometry DXA) scannt in zwei Dimensionen die Röntgenabsorption in Lendenwirbeln oder Oberschenkelknochen. Als Vergleich dienen die Werte nicht an Osteoporose erkrankter Menschen von dreißig Jahren. Diese Relation liefert den T-Wert (T Score). Von Osteopenie, einem Vorstadium des Knochenschwundes, spricht man bei T-Werten von -1,0 bis -2,5, von Osteoporose bei einem T-Wert unter -2,5. Manifest wird die Osteoporose, wenn gleichzeitig Knochenbrüche ohne auslösende Ereignisse wie Stürze auftreten. Die DXA ist die Standardmethode zur Knochendichtemessung. Sie dauert nur wenige Minuten und kommt mit minimalen Strahlendosen aus.
Messung der Knochendichte mittels Quantitativer Computertomographie (QCT)
Echte Dichtemessungen ermöglicht die Quantitative Computertomographie (QCT). Die Messung erfolgt an der Spongiosa eines Wirbelkörpers im Lendenbereich. Computertomographie erlaubt eine Abschätzung der Masse, die geteilt durch das entsprechende Volumen die Knochendichte ergibt. QCT ermöglicht die sicherste Beurteilung des Risikos einer Wirbelkörperfraktur. Allerdings ist sie mit der höchsten Strahlenbelastung verbunden - und den größten Kosten.
Diagnose der Osteoporose: Ergänzende Laborbefunde
Um Schilddrüsenfehlfunktionen auszuschließen, bestimmt man im Blut die Serumkonzentrationen von Calcium, Phosphor, Alkalischer Phosphatase (AP) und der Hormone Calcitonin und Parathormon. Sie alle liegen bei einer Osteoporose im Normbereich. Nach Knochenbrüchen ist die Alkalische Phosphatase vorübergehend erhöht. Wichtig für die Diagnose Knochenschwund sind Urinwerte, allen voran des Calciums. Nach den Wechseljahren sind die Calciumwerte im Urin meistens höher als üblich. Weitere Laborwerte liefern die Abbauprodukte des knocheneigenen Kollagens (Hydroxyprolin, Crosslinks, Telopeptide).