Schenkelhals-Fraktur: Wenn der Oberschenkel-Knochen bricht.
Schenkelhals-Bruch häufig bei älteren Menschen
Der Schenkelhals-Bruch ist ein sehr häufiger Knochenbruch von Menschen ab dem 70. Lebensjahr. Es sind in diesem Alter vier Mal mehr Frauen betroffen als Männer. Durch einen direkten Sturz auf die Hüfte kann man sich den Oberschenkel-Hals-Knochen brechen. Für ältere Menschen ist dies ein schwerwiegendes Ereignis, da es zu einer Bewegungs-Einschränkung kommen kann und somit zu einem Verlust der Selbständigkeit. Bei jüngeren Menschen tritt der Knochenbruch des Oberschenkels häufig bei schweren Unfällen mit großer Geschwindigkeit auf.
Der Schenkelhals, was ist das?
Der längste und auch stärkste Knochen im Körper ist der Oberschenkel-Knochen. Der Oberschenkel-Knochen besteht aus verschiedenen Abschnitten: dem kugelförmigen Oberschenkel-Kopf, dem Oberschenkel-Hals, dem Oberschenkel-Schaft als längsten Abschnitt und zwei Knochen-Fortsätzen am unteren Ende des Oberschenkels. Der Oberschenkel-Hals wird auch Schenkelhals genannt und ist einige Zentimeter lang. Er steht in einem bestimmten Winkel zum Oberschenkel-Kopf und Oberschenkel-Schaft.
Der Oberschenkel-Kopf bildet mit einer Mulde des Beckenknochens das Hüftgelenk. Die Mulde nennt man Gelenkpfanne. Die Gelenkpfanne, der Oberschenkel-Kopf und der Oberschenkel-Hals werden von einer Gelenkkapsel umgeben. Die Gelenkkapsel besteht aus Bindegewebe und enthält Flüssigkeit, damit die Knochen besser aufeinander gleiten können.
Was ist ein Schenkelhals-Bruch?
Wenn der Schenkelhals zwischen dem Oberschenkel-Kopf und dem ersten Abschnitt des Oberschenkel-Schafts bricht, dann nennt man das Schenkelhals-Fraktur.
Es gibt verschiedene Einteilungen, um den Knochenbruch zu bewerten. Zum einen kann der Schenkelhals-Bruch anhand der Lage eingeteilt werden, also ob er innerhalb oder außerhalb der Gelenkkapsel gebrochen ist. In 80 Prozent der Fälle entsteht der Knochenbruch in einer Haltung, bei der das Bein an den Körper herangeführt ist und in Richtung des anderen Beins zeigt. Diese Bewegung nennt man Adduktion. Deshalb nennt man den Bruch auch Adduktions-Bruch.
Es gibt noch weitere Einteilungen des Schenkelhals-Bruchs. Nach der Pauwels-Einteilung wird ein bestimmter Winkel des Schenkelhals-Bruchs bestimmt. Bei einem Bruch weicht der Winkel von der normalen Grad-Zahl ab. Dadurch kann man einschätzen, wie stabil der Knochenbruch ist und welche Behandlung erfolgen muss. Außerdem gibt es die Einteilung nach Garden. Dabei wird berücksichtigt, ob sich Knochenstücke voneinander verschieben. Auch bei dieser Einteilung wird je nach Schweregrad des Bruches die weitere Behandlung eingeschätzt.
Bei einem Bruch des Schenkelhalses können Blutgefäße verletzt werden. Dadurch kann der Oberschenkel-Kopf nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Dabei besteht die Gefahr, dass der Oberschenkel-Kopf abstirbt. Wenn Blutgefäße nach einem Schenkelhals-Bruch verletzt sind, dann muss in wenigen Stunden eine Behandlung erfolgen.
Welche Beschwerden hat man bei einem Schenkelhals-Bruch?
Wenn man sich mit einem Schenkelhals-Bruch weiter bewegen möchte, dann bestehen meist Schmerzen an der Hüfte und am Oberschenkel. Es kann sein, dass man das Bein auch nicht mehr belasten kann. In manchen Fällen sieht man auch im Liegen eine Fehlstellung des Beines. Dabei ist das verletzte Bein nach außen gedreht. Außerdem kann das verletzte Bein verkürzt sein.
Wenn ein stabiler Bruch des Schenkelhalses besteht, dann können auch manchmal gar keine Beschwerden bestehen.
Wie stellt der Arzt ein Schenkelhals-Bruch fest?
Wenn man einen Knochenbruch am Oberschenkel-Hals vermutet, dann sollte man zum Arzt gehen. Der Arzt wird zunächst fragen, was vorgefallen ist und welche Beschwerden bestehen. Danach erfolgt eine klinische Untersuchung, bei der er mit den eigenen Sinnen und wenigen Hilfsmitteln den Betroffenen untersucht. Er schaut sich zunächst die Hüfte und die Stellung der Beine an. So sieht er manchmal schon sichere Zeichen eines Knochenbruchs, wie zum Beispiel eine nicht normale Beinstellung. Danach tastet er die Hüfte und den Oberschenkel ab, ob weitere Hinweise auf einen Knochenbruch bestehen. Außerdem vergleicht er die Temperatur der beiden Beine, die Beweglichkeit und welche Empfindungen in beiden Beinen bestehen. Wenn bei einem Bein eine Untersuchung auffällig ist, dann müssen meist weitere Untersuchungen erfolgen.
Besteht der Verdacht auf einen Schenkelhals-Bruch, dann wird eine Röntgen-Untersuchung gemacht. Bei einer Röntgen-Untersuchung erhält man Bilder aus dem Körper-Inneren und kann sich die Knochen ansehen. Wenn ein Knochenbruch immer noch nicht ausgeschlossen werden kann, dann kann auch eine CT-Untersuchung oder MRT-Untersuchung erfolgen. Dabei werden scheibenförmige Bilder vom Körper-Inneren gemacht. Außerdem kann eine Ultraschall-Untersuchung an der betroffenen Stelle gemacht werden. Dadurch kann man sehen, ob sich Blut im Gelenk gesammelt hat.
Wie behandelt man einen Schenkelhals-Bruch?
Die Behandlung eines Schenkelhals-Bruchs richtet sich nach der Stabilität des Bruchs. Wenn der Bruch stabil ist, dann kann eine Bettruhe für eine gewisse Zeit ausreichen. Danach wird für sechs Wochen eine nur teilweise Belastung des betroffenen Hüftgelenks empfohlen. Eine unerwünschte Folge dieser Form der Behandlung kann sein, dass der Knochenbruch nicht ausreichend heilt. Wenn der Bruch nicht ausreichend heilt, können dauerhaft Schmerzen bestehen.
Instabile Brüche müssen mit einer Operation behandelt werden und das möglichst schnell. Wenn jüngere Menschen betroffenen sind, dann sollte der Knochenbruch innerhalb von sechs Stunden behandelt werden. Es besteht die Gefahr, dass der Oberschenkel-Kopf abstirbt. Durch den Bruch am Schenkelhals können auch Blutgefäße verletzt worden sein und der Oberschenkel-Kopf wird nicht mehr ausreichend versorgt. Man möchte gerade bei jungen Menschen den Oberschenkel-Kopf erhalten. Bei der Operation kann zum Beispiel eine Schraube in den Knochen eingesetzt werden.
Bei Betroffenen über 65 Jahre wird in der Regel ein Gelenkersatz empfohlen. Ein Vorteil ist, dass sich die Betroffenen sehr schnell wieder bewegen können und das Hüftgelenk voll belastet werden darf. Beim Gelenkersatz wird unterschieden, ob das komplette Hüftgelenk ersetzt wird oder nur ein Teil.
Um die Schmerzen bei einem Schenkelhals-Bruch zu lindern, können auch für eine gewisse Zeit Schmerz-Medikamente eingenommen werden. Dabei wird empfohlen, an einen Magen-Schutz zu denken. Schmerz-Medikamente können bei längerer Anwendung die Magenschleimhaut entzünden.
Welche Risiken gibt es für ein Schenkelhals-Bruch?
Es gibt verschiedene Risiken für einen Schenkelhals-Bruch, wie zum Beispiel das höhere Alter. Im höheren Alter ist die Sturzgefahr erhöht. Der Sturz von der Teppichkante ist nicht selten, da das Sehvermögen abnimmt. Auch ein glatter Fußboden kann die Sturzgefahr erhöhen. Ursachen sind eine Schwäche in den Muskeln sowie eine Gehstörung und Koordinationsstörung
Wenn die Dichte des Knochens abnimmt, dann erhöht sich ebenfalls das Risiko für einen Knochenbruch. Zum Beispiel bei der Osteoporose-Erkrankung. Durch die Erkrankung ist der Knochen nicht mehr so stabil und bricht schneller. Besonders Frauen nach den Wechseljahren sind von der Osteoporose betroffen.
Bei jüngeren Menschen wird ein Knochenbruch des Oberschenkels meist durch schwere Unfälle verursacht. Es gibt aber auch bösartige Erkrankungen, bei denen ein Knochenbruch eine unerwünschte Folge ist. Auch eine dauerhafte Überbelastung des Oberschenkels kann zu einem Knochenbruch führen.
Wo kann der Oberschenkel-Knochen noch brechen?
Der Oberschenkel-Knochen kann noch an anderen Knochen-Abschnitten brechen. Bei allen Brüchen am Oberschenkel ist es wichtig, darauf zu achten, ob die Blut-Versorgung und Empfindung im Bein noch vorhanden sind.
Bei einem Autounfall kann zum Beispiel der Oberschenkel-Kopf brechen. Das passiert, wenn das Knie an das Armaturenbrett schlägt. Der Oberschenkel-Kopf kann dabei auch aus der Mulde des Beckenknochens rausrutschen. Bei dieser Knochenbruch-Form entscheidet das Ausmaß des Bruchs über die weitere Behandlung.
Es kann auch der Oberschenkel-Schaft brechen. Der Schaft ist der längste Teil des Oberschenkel-Knochens. Dieser Teil bricht häufig bei Motorrad-Unfällen. Meist muss dieser Bruch mit einer Operation behandelt werden.