Corona-Tests: die Unterschiede zwischen PCR-Tests, Antigen-Schnelltests und Selbsttests
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Corona-Tests: die Unterschiede zwischen PCR-Tests, Antigen-Schnelltests und Selbsttests

Selbsttests, PCR-Tests und Antigen-Selbsttests: Seit der Corona-Pandemie gibt es eine Reihe verschiedener Tests, welche helfen sollen, eine Infektion mit SARS-CoV-2 festzustellen. Doch welcher Test kommt wann zum Einsatz und wie zuverlässig sind die Test-Ergebnisse? Selbsttests, Antigen-Schnelltests und PCR-Tests: die Unterschiede zwischen den Corona-Tests.

Der Selbsttest: Der Test für die Anwendung zuhause

Der Corona-Selbsttest, auch Antigen-Selbsttest genannt, gehört zu den Schnelltests. Einen Selbsttest kann jeder selbst durchführen. Selbsttests sind zur Anwendung von Privatpersonen gedacht. Probennahme und Auswertung sind entsprechend einfach, der Test ist rasch durchgeführt, das Ergebnis liegt nach 20 Minuten vor. Der benötigte Abstrich wird entweder über die Nasenschleimhaut oder mit Hilfe eines Rachenabstrichs gewonnen.

Da bei der Durchführung immer Fehler passieren können, etwa wenn das Stäbchen nicht tief genug in die Nase eingeführt wird oder nicht ausreichend Sekret aufgenommen wird, gelten die Ergebnisse der Corona-Selbsttests als nicht ganz so zuverlässig. Außerdem schlägt der Test erst dann an, wenn eine ausreichende Virenmenge vorhanden ist. Kurz nach einer Infektion kann das Testergebnis daher negativ ausfallen, obwohl der Getestete infiziert ist.

Positiver Selbsttest: Was soll ich tun?

Ein positiver Selbsttest sollte immer durch einen PCR-Test bestätigt werden. Bei einem positiven Testergebnis sollten Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin wenden und nachfragen, ob dieser oder diese einen PCR-Test durchführen kann beziehungsweise wo das nächstgelegene Testzentrum ist. Auch der ärztliche Bereitschaftsdienst (erreichbar unter der Telefonnummer 116 117) ist ein möglicher Kontakt, um das weitere Vorgehen bei einem positiven Testergebnis zu erfragen. Bis zum Bestätigungstest sollten Sie zuhause bleiben.

Antigen-Schnelltests, sowohl zur professionellen Anwendung als auch zur Eigenanwendung werden auch als Point of Care Tests, kurz PoC-Tests bezeichnet.

Antigen-Schnelltests: Test für Apotheken, Ärzte und Testzentren

Antigen-Schnelltests eignen sich für die häufige Testung und kommen in Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Schulen zur Anwendung. Schnelltests werden zudem in örtlichen Testzentren und in vielen Apotheken angeboten. Antigen-Selbsttests bieten im Alltag ein Plus an Sicherheit, etwa für private Treffen, wenn mehrere Personen zusammenkommen.

100 Prozent sicher sind sie aber nicht. Sie können, ebenso wie Corona-Selbsttests, ein positives Ergebnis anzeigen, obwohl keine Infektion vorliegt oder ein negatives Ergebnis anzeigen, obwohl eine Person infiziert ist. Auch hier spielen die korrekte Durchführung des Tests, die Testqualität sowie der Zeitpunkt der Testung eine wichtige Rolle. Auch bei Schnelltests in Schule, Apotheke und Testzentrum gilt: Ein positives Testergebnis ist keine Diagnose und sollte immer durch einen PCR-Test bestätigt werden. Testzentren bieten die Möglichkeit, nach einem positiven Schnelltest direkt einen PCR-Test durchzuführen.

PCR-Tests: der Goldstandard der Corona-Tests

PCR-Tests, auch Labortest genannt, gelten als die zuverlässigsten Tests zum Nachweis einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2. Die Probe wird von medizinisch ausgebildetem Personal über einen Abstrichtupfer über den Mund (von der Rachenwand) oder über die Nase (im Nasen-Rachenraum) gewonnen. Bis das Ergebnis da ist, kann es bis zu 48 Stunden dauern, da das Teststäbchen im Labor ausgewertet werden muss: Bereits die Durchführung der Laboranalyse dauert etwa vier bis fünf Stunden. Hinzu kommen unter anderem Transportzeit und die Zeit für die Erfassung und Übermittlung der Ergebnisse. Sind die Labore überlastet, kann es länger dauern. Der PCR-Test ist damit kein schnelles, aber ein sehr zuverlässiges Testverfahren.

Wann braucht es einen PCR-Test?

Die Durchführung eines PCR-Tests ist empfohlen, wenn

  • Symptome vorliegen, die auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 hindeuten.
  • ein positiver Antigen-Schnelltest oder Antigen-Selbsttest vorliegt.
  • Kontakt zu einem Covid-19-Patienten bestand.
  • in Kitas oder Schulen, Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen, Rehabilitationseinrichtungen oder Gemeinschaftsunterkünften sowie in der ambulanten Pflege oder in Arztpraxen Covid-19-Fälle auftreten.
  • eine Aufnahme in Krankenhäuser, Pflege- und andere medizinische Einrichtungen geplant ist.
  •  ambulante Operationen bevorstehen.

Lesetipp: Zuverlässig oder nicht? So sicher sind Corona-Tests.

Wann ist ein Antikörper-Test sinnvoll?

Antikörpertests werden vor allem eingesetzt, um eine abgelaufene Infektion mit SARS-CoV-2 zu erkennen. Ebenso können Antikörpertests zeigen, ob eine ausreichende Immunreaktion aufgebaut wurde, etwa nach der Corona-Impfung. Antikörpertests sind nicht geeignet, um eine akute Infektion nachzuweisen. Auch können sie nichts darüber aussagen, ob eine Person noch infektiös ist. Auch lässt sich mit einem Antikörpertest nicht herausfinden, wie lange die Infektion mit SARS-CoV-2 bereits zurückliegt. Aber er zeigt an, dass Kontakt mit dem Virus bestand.

Ein positiver Selbsttest ist nicht meldepflichtig. Das Bundesministerium für Gesundheit rät aber, das Testergebnis eines positiven Selbsttests durch einen PCR-Test bestätigen zu lassen. Bis das Testergebnis vorliegt, solle man sich vorsichtshalber zuhause in Isolierung begeben und die AHA+L-Regeln weiterhin beachten. 
Bislang konnte sich jeder mindestens einmal wöchentlich mit einem Schnelltest testen lassen. Die Kosten übernahm der Bund. Das soll sich ab 11. Oktober 2021 ändern: Die bisher kostenlose Bürger-Corona-Tests werden kostenpflichtig. Ungeimpfte müssen die Kosten der Tests dann selbst tragen. Ausgenommen sind Menschen, die sich nicht impfen lassen können, beispielsweise Schwangere und Kinder unter zwölf Jahren. Menschen, welche Symptome einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus zeigen, bekommen den Test von der Krankenkasse erstattet und sollen für den Tests ihren Hausarzt beziehungsweise ihre Hausärztin kontaktieren. Wie teuer die Tests für Selbstzahler werden, ist bislang (Stand September) noch nicht klar – von den Ministerien diskutiert werden um die zehn Euro für Antigen-Schnelltests und um die 40 Euro für PCR-Tests.
Der PCR-Test ist der zuverlässigste Test auf das Coronavirus SARS-CoV-2. Dennoch ist es möglich, dass es in seltenen Fällen zu einem falschen Ergebnis kommt. Der PCR-Test kann beispielsweise ein falsches Testergebnis zeigen, wenn die Probeentnahme oder der Transport ins Labor unsachgemäß erfolgte.

Quellen:

Fragen und Antworten zu Schnell- und Selbsttests zum Nachweis von SARS-CoV-2. Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit.

Antigen-Tests auf SARS-CoV-2. Online-Information des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Was ist bei Antigentests zur Eigenanwendung (Selbsttests) zum Nachweis von SARS-CoV-2 zu beachten? Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI).

PCR-Test: Goldstandard unter den Corona-Tests. Online-Information von Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Corona-Tests. Online-Information von Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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