Angstzustände bekämpfen: Keine Angst vor der Angst
© Wavebreakmedia Ltd/ Wavebreak Media/Thinkstock
Letztes Update am: 

Angstzustände bekämpfen: Keine Angst vor der Angst

Unter einer Angststörung versteht man Angstvorstellungen, die ohne tatsächliche Bedrohungssituation auftreten. Mit den richtigen Therapiemaßnahmen lassen sich diese Angstzustände bekämpfen. Für die Betroffenen ist das jedoch nicht immer leicht. Hier finden Sie einige Tipps, um Angstzustände in den Griff zu bekommen.

Angstzustände bekämpfen: Professionelle Hilfe suchen

Wenn Sie unter Angstzuständen leiden, ist es wichtig, dass Sie sich bewusst machen, dass Sie mit Ihrer Situation nicht allein sind. Ihnen kann geholfen werden: Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich Angstzustände bekämpfen. Je früher Sie sich professionelle Hilfe suchen, desto besser, denn die Behandlung einer Angststörung gestaltet sich umso schwieriger, je länger Sie diesen Schritt herauszögern. Entsprechende Adressen von Fachärzten finden Sie unter diesem Artikel.

Eine gute Nachricht vorweg: Die Erfolgsquote bei der Behandlung von Angstzuständen ist sehr hoch. In der Regel wird Sie ein Therapeut mit einer kognitiven Verhaltenstherapie behandeln. Dabei lernen Sie, die Denkmuster hinter Ihren Angstzuständen zu erkennen und diese schließlich zu ändern. Um dorthin zu gelangen, hilft Ihnen der Therapeut in Konfrontationsübungen, sich Ihren Ängsten zu stellen. Ziel ist es, dass Sie sich der Angst nicht mehr hilflos ausgeliefert fühlen. Sie lernen schließlich, dass Sie die Angst beherrschen und nicht umgekehrt.

Medikamente gegen die Angst

Ergänzend zu einer solchen Verhaltenstherapie kann Ihnen ein Arzt auch Medikamente verschreiben. Antidepressiva wirken zum Beispiel stimmungsaufhellend, während angstlösende Medikamente, sogenannte Anxiolytika, beruhigend auf die Nervenzellen wirken.

Sehen Sie auf jeden Fall davon ab, sich selbst medikamentös zu therapieren, indem Sie etwa zu Beruhigungsmitteln greifen. Hier droht schnell Suchtgefahr. Ebenso sollten Sie Alkohol nicht als Angstlöser einsetzen. Der Rausch gibt nur für den Moment Selbstbewusstsein und kann das Problem auf Dauer nicht lösen. Außerdem droht auch hier die Abhängigkeit.

Das können Sie selbst tun

Dennoch können Sie begleitend zur professionellen Therapie auch selbst etwas tun, um Ihren Angstzuständen zu Leibe zu rücken. Versuchen Sie, starken Stress zu vermeiden, indem Sie zum Beispiel am Arbeitsplatz etwas kürzer treten oder Ihre Freizeit nicht bis auf die letzte Minute durchplanen. Auch Entspannungstechniken helfen Ihnen, potenziell angstauslösende Stressmomente zu reduzieren und zu innerer Ruhe zu finden. Besonders geeignet sind Yoga, progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder autogenes Training.

Gleichzeitig sollten Sie aber auch versuchen, angstauslösende Situationen in Ihrem Alltag nicht komplett zu meiden – so schwer Ihnen dies anfangs auch fallen mag. Konkret bedeutet das, bei Angst vor dem Einkaufen im Supermarkt nicht auf den Lieferservice auszuweichen oder bei Klaustrophobie nicht die Treppe statt des Fahrstuhls zu nehmen. Durch solche Vermeidungsstrategien geben Sie der Angst nur noch größeren Raum in Ihrem Leben. Üben Sie stattdessen, sich den Angstsituationen in kleinen Schritten zu stellen, und halten Sie dabei Rücksprache mit Ihrem Therapeuten.

Atemtechniken und Achtsamkeitstraining gegen die Angst

Ergänzend zur Therapie können auch Atemtechniken hilfreich sein. Insbesondere bei akuten Panikattacken können Sie mit beruhigenden Atemübungen bereits Linderung erreichen. Oft sind Panikattacken von der Angst zu Ersticken, Atemnot oder Hyperventilation begleitet. In solchen Fällen können die richtigen Atemtechniken helfen, diesen Zustand wieder zu normalisieren und sich zu entspannen.

Wenn Sie Angstzustände bekämpfen wollen, kann auch Achtsamkeitstraining helfen. Sie lernen dabei, sich auf Ihren Atem, das Hier und Jetzt zu konzentrieren, schärfen Ihre Wahrnehmung für die Welt um Sie herum und für sich selbst. Gleichzeitig üben Sie bei Achtsamkeitsmeditationen, Ihre Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen einfach fließen zu lassen, ohne sie zu bewerten. Auf diese Weise lassen sich die Angstzustände bereits gut abmildern.

Pflanzliche Mittel gegen Angstzustände

Bei leichten Angststörungen können auch natürliche Mittel gute Erfolge erzielen. Dazu zählt zum Beispiel Johanniskraut. Es kann die Stimmung stabilisieren, sodass Sie leichte Angstattacken in den Griff bekommen können. Eine ähnliche Angst lösende Wirkung kann auch Baldrian entfalten. Die Arzneipflanze hilft vor allem, wenn Ihre Angstzustände Sie um den Schlaf bringen oder Sie häufig an Herzrasen leiden. Wer nicht nur Angstzustände bekämpfen, sondern auch damit einhergehenden Magenproblemen zu Leibe rücken will, kann auf Melisse oder Passionsblume setzen – beide Arzneipflanzen können dabei helfen, den Magen-Darm-Trakt zu beruhigen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
SH
Svenja Hauke
Autor/-in
Von makelloser Haut bis Tipps&Tricks rund ums Abnehmen. Als bekennender Fitness- und Beauty-Freak verrät sie Leserinnen und Leser ihre besten Tipps.
Svenja Hauke
Wie finden Sie diesen Artikel?