Tripper: Das sind die Ursachen und so schützen Sie sich vor einer Ansteckung
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Tripper: Das sind die Ursachen und so schützen Sie sich vor einer Ansteckung

Eine Infektion mit Tripper kann unbehandelt schwerwiegend verlaufen. Und auch die Therapie wird dank zunehmender Resistenzen gegen verschiedene Antibiotika immer schwieriger. Gleichzeitig handelt es sich um eine extrem häufige Erkrankung. Das betrifft längst nicht nur - wie von vielen Menschen vermutet - Entwicklungs- oder Schwellenländer. Auch westliche Länder, inklusive Deutschland, sind betroffen.

Weltweit infizieren sich jedes Jahr geschätzt 60 bis 100 Millionen Personen neu. In Deutschland herrscht, mit Ausnahme des Bundeslands Sachsen, keine Meldepflicht, dennoch wird eine Rate von 10.000-20.000 Neuerkrankungen pro Jahr angenommen. Hinzugerechnet werden muss eine Dunkelziffer unbekannten Ausmaßes. Grund genug für Sie, Maßnahmen gegen eine Ansteckung mit Tripper zu treffen.

Infektionswege der Geschlechtskrankheit

Tripper wird ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen. Aufgrund der großen Empfindlichkeit des Erregers gegen Kälte, Austrocknung und weitere Umweltreize geschieht dies nahezu alleinig beim Sexualkontakt. Dabei ist jedoch nicht nur eine Übertragung von Geschlechtsorgan zu Geschlechtsorgan möglich, sondern auch eine Infektion des Rachens oder Afters. Umgekehrt ist auch eine Infektion des Rachens oder Afters ansteckend. Durch Schmierinfektionen mit Wundsekret oder Ausfluss über die Hände können auch die Augen infiziert werden. Ebenso möglich ist eine Infektion des Neugeborenen bei einer natürlichen Geburt über den Geburtskanal, wenn die Mutter infiziert und unbehandelt ist. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn es sich um eine gelegentlich auftretende stille Infektion handelt, die selbst keine Symptome verursacht, daher häufig unbemerkt bleibt, nichtsdestotrotz jedoch ansteckend ist.

Bisher keine Tripper-Ansteckung über unbelebte Gegenstände nachgewiesen 

Aufgrund der kurzen Lebensfähigkeit konnte bislang keine Ansteckung über unbelebte Gegenstände wie Handtücher oder Toiletten nachgewiesen werden, ausgeschlossen ist diese jedoch nicht. Anders sieht es mit Gegenständen aus, die Sekret direkt von Körper zu Körper übertragen, beispielsweise Sexspielzeug. Ähnlich wenig ist über eine Ansteckung von Tier zu Mensch bekannt, die bisher noch nicht beobachtet wurde. Strittig ist nach wie vor, ob Gonorrhoe auch durch reines Küssen übertragen werden kann. Höchstwahrscheinlich ist die Gefahr nur sehr gering, aber vorhanden, wenn eine Infektion des Rachens vorliegt und insbesondere bei intensivem Küssen.

Die Ansteckung mit Tripper verhindern

Aufgrund der Übertragungswege ist eine Ansteckung mit Tripper ausschließlich durch korrekte Verhütung mittels Kondomen oder Lecktüchern zu verhindern. Diese schützen, richtig angewendet, zuverlässig vor einer Infektion bei Vaginal-, Oral- oder Analverkehr. Dazu ist es notwendig, darauf zu achten, dass Geschlechtsorgane, Anus oder Mund auch nach der Verwendung nicht mit anhaftendem Sekret in Kontakt kommen. Weitere sichere Methoden zur Vermeidung einer Infektion existieren zurzeit nicht - es besteht keine Möglichkeit der Impfung. Auch schützt eine einmal überstandene Infektion, unabhängig davon, ob diese behandelt wurde oder nicht, nicht vor einer Neuinfektion, da aus ihr keine Immunität resultiert. Besonders wichtig ist konsequente Verhütung für Sie, wenn Sie häufig wechselnde Geschlechtspartner haben. Umgekehrt lohnt es sich für Sie im Falle einer monogamen Beziehung, einen Test auf diese und weitere Geschlechtskrankheiten zu machen, um entspannt und ohne Risiko Sex haben zu können.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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