Wo liegt der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?
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Wo liegt der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?

Die Begriffe "Alzheimer" und "Demenz" werden oft synonym benutzt. Tatsächlich ist Demenz aber der Oberbegriff für etwa 50 Krankheitsformen. Alzheimer ist nur eine davon, 1906 wurde sie vom Nervenarzt Alois Alzheimer erstmals beschrieben. Diese Variante ist allerdings die häufigste unter den Demenzerkrankungen: Sie macht 40 bis 60 Prozent der Fälle aus. Jede Alzheimererkrankung ist also eine Demenz, aber nicht jede Demenz ist Alzheimer.

Das haben die Demenzformen gemeinsam

1. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, steigt mit dem Alter an. 2. Die Krankheit greift das Gehirn an, genauer gesagt die Nervenzellen. Die Nerven sterben ab, dadurch wird die Übertragung von Signalen zwischen den einzelnen Zellen gestört. 3. Alle Demenzformen, die nicht durch eine Vorerkrankung - wie zum Beispiel Alkoholsucht - ausgelöst werden, sind unheilbar. Passende Therapie kann aber den Verlauf verlangsamen. 

Neben diesen Gemeinsamkeiten hat jede Demenzerkrankung aber auch spezielle Charakteristika, die sie von anderen Formen unterscheidet. 

Unterschiede zwischen Alzheimer und anderen Demenzformen

1. Die Häufigkeit des Auftretens

Alzheimer macht, wie schon erwähnt, 40 bis 60 Prozent der Demenzerkrankungen aus. Die zweithäufigste Form ist die vaskuläre Demenz, sie tritt bei etwa 15 Prozent der Patienten auf. Weitere Varianten sind die Lewy-Körperchen-Demenz und die Frontotemporale Demenz - beide machen jeweils 5 bis 10 Prozent der Fälle aus. Die übrigen Demenzpatienten leiden unter selteneren Formen. 

2. Die Symptome

Charakteristisch für Alzheimer ist das Nachlassen des Gedächtnisses. Das fängt mit dem Vergessen von Terminen oder Wochentagen an. In fortgeschrittenem Stadium können Patienten keine neuen Informationen mehr aufnehmen, sie wissen nicht mehr, wo sie sich befinden und erkennen auch Angehörige nicht länger. Andere Symptome kommen erst nach und nach dazu, zum Beispiel eine Veränderung der Persönlichkeit. 

Bei frontotemporaler Demenz fällt dagegen als Erstes auf, dass die Patienten keinen Wert mehr auf Körperhygiene legen. Sie werden euphorisch und können die eigene Krankheit nicht erkennen.  Patienten mit Lewy-Körperchen-Demenz dagegen leiden schon früh unter neurologischen Symptomen, wie Muskelsteifheit. Darin ähnelt diese Demenz der Parkinsonkrankheit. Typisch sind auch Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Das Gedächtnis wird bei dieser Variante dafür erst spät in Mitleidenschaft gezogen.

4. Alter beim ersten Auftreten

Alzheimer tritt meist nicht vor dem 60. Lebensjahr auf. Die frontotemporale Demenz zum Beispiel kann dagegen schon mit 50 auftreten. Verlauf der Krankheit Bei Alzheimer ist der Verlauf langsam und stetig. Die frontotemporale Demenz schreitet im Vergleich deutlich schneller voran. Die vaskuläre Demenz hat oft einen abrupten Beginn und verläuft in Stufen. Bei der Lewy-Körperchen-Demenz schwankt der Zustand der Patienten häufig, vor allem, was ihre Aufmerksamkeit betrifft. 

5. Auftreten innerhalb einer Familie

Alzheimer kommt nur selten mehrmals in einer Familie vor. Andere Formen, wie die frontotemporale Demenz, treffen dagegen in 50 Prozent der Fälle gleich mehrere Familienmitglieder. 

Es gibt allerdings auch Mischformen verschiedener Demenzerkrankungen. Zum Beispiel eine Variante, in der im Gehirn Lewy-Körperchen auftreten, gleichzeitig aber auch Ablagerungen, die für Alzheimer typisch sind. Auch vaskuläre Demenz und Alzheimer können gemeinsam auftreten. Entsprechend vermischen sich auch die Symptome.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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