Alzheimer-Verlauf: Woran sterben Alzheimer-Patienten?
Die drei Stadien von Alzheimer
Alzheimer lässt sich grob in drei Stufen unterteilen, in denen die Erkrankung den Zustand der Betroffenen zunehmend verschlechtert. Die kontinuierliche Verschlechterung ist die Regel, obwohl es einige Ausnahmen gibt, bei denen die Betroffenen zwischendurch auch wieder Verbesserungen ihres Zustands erleben. Insgesamt können zwischen der Diagnose der Krankheit und dem Ende des letzten Stadiums sieben bis 20 Jahre vergehen.
Phase 1: Frühes Stadium
In diesem Stadium leidet vorwiegend das Kurzzeitgedächtnis. Neben der spürbaren Vergesslichkeit zeichnen Wortfindungsstörungen und Orientierungsschwierigkeiten diese Phase aus. Komplexe Aufgaben des Alltags können teilweise nicht mehr alleine bewältigt werden. Aber vieles funktioniert noch einwandfrei, zum Beispiel die grobe Haushaltsführung. Die Betroffenen spüren, dass sich etwas verändert. Sie reagieren darauf häufig mit Stimmungsschwankungen, Depressionen und sozialem Rückzug.
Phase 2: Mittleres Stadium
Die Betroffenen können die Erkrankung nun nicht mehr vor ihren Angehörigen verbergen, denn in dieser Phase ist auch das Langzeitgedächtnis und die Persönlichkeit von Störungen betroffen. Betroffene können sich nicht mehr an Personen (z.B. ihre Kinder) und wichtige Ereignisse aus ihrem Leben erinnern. Manchmal erinnern sie sich aber noch gut an ihre Kindheit. Die Orientierungsschwierigkeiten nehmen noch deutlich zu, sodass sogar die Orientierung zu Hause nicht mehr gelingen will. Ohne Hilfe kann der normale Alltag nun nicht mehr bewältigt werden. Darüber hinaus sind die Betroffenen sehr unruhig, teilweise wandern sie ziellos umher und gehen mitunter auch verloren. In manchen Fällen verhalten sich die Alzheimer-Patienten aggressiv.
Phase 3: Spätes Stadium
Im letzten Stadium ist der körperliche Verfall überdeutlich. Die Betroffenen können fast oder gar nicht mehr laufen, schlucken oder sprechen. Meist kommt es auch zu vollständiger Inkontinenz. Die Betroffenen brauchen nun umfassende Pflege bei allen täglichen Aufgaben, zum Beispiel bei der Körperpflege, beim Anziehen und beim Essen. Sie sitzen oft im Rollstuhl oder sind bettlägerig. Für die Angehörigen ist dies oft schwer zu ertragen. Das späte Stadium endet mit dem Tod des Betroffenen.
Woran sterben Alzheimer-Patienten?
Das Hauptsymptom von Alzheimer, der Abbau von Nervenzellen, ist nicht der Grund für das Sterben der Betroffenen. Vielmehr führen die Komplikationen während der Krankheit zum Tod. Sehr häufig geht die späte Phase mit einer schweren Beeinträchtigung des Immunsystems einher. Tödliche Infektionen haben dadurch leichtes Spiel. Besonders häufig versterben die Betroffenen übrigens an einer Lungenentzündung. Körperliche Einschränkungen wie Schluckstörungen können aber schon früh eine Lungenentzündung verursachen, weil sich die Patienten verschlucken und Nahrung in die Bronchien gelangt.