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Sommer, Sonne, Seitanschnitzel: Tipps für tier- und klimafreundlichen Grillspaß

Bunte Vielfalt ohne Reue: Sommerliche Temperaturen laden zu lauen Abenden mit Familie, Freunden und einem entspannten Barbecue ein. Immer mehr Verbraucher achten dabei auf die Umweltbilanz ihres Grillvergnügens. Sie verwenden beispielsweise Mehrweg-Grills, ökologisch hergestellte Kohle und vermeiden Einweggeschirr. Dabei ist es für die Menge an ausgestoßenen Treibhausgasen wesentlich entscheidender, welches Grillgut auf dem Rost landet. Im Gegensatz zu Bratwurst, Steak und Schnitzel schneiden rein pflanzliche Lebensmittel dabei wesentlich besser ab. Tierische Substanzen und Erzeugnisse haben über den gesamten Produktionsweg einen weit höheren CO2-Ausstoß als beispielsweise Gemüse – zum Teil sogar bis zu mehreren 100-mal mehr. Rein pflanzlichem Grillgut macht zudem keiner so schnell etwas in Sachen Kulinarik, Gesundheit und Tierfreundlichkeit vor. Ernährungswissenschaftlerin Felicitas Kitali von PETA hat Tipps & Tricks für den perfekten veganen Grillabend zusammengestellt.

„Wer Fleisch grillt, heizt dem Klima so richtig ein. Landen dagegen Gemüsespieße, Tofuwürstchen oder Linsenbratlinge auf dem Rost, fällt die CO2-Bilanz um ein Vielfaches günstiger aus. Außerdem rettet ein veganes BBQ Tierleben“, so Felicitas Kitali. „Dazu noch ein paar knackige Salate, köstliche Soßen, fruchtige Dips, ein cremiges Avocado-Dessert und die Grillparty wird zum Hit. Mit der Wahl rein pflanzlicher Speisen minimiert sich zudem die Gefahr von Salmonelleninfektionen.“

Die wichtigsten Tipps für eine tier- und umweltfreundliche Grillsaison:

  • Es wird bunt: Wer sich auf die Suche nach veganen Grillrezepten macht, wird eine schier unendliche Vielfalt an Spießen, Kartoffel- oder Bratlingsvariationen, Pilzfüllungen, Gemüsepäckchen und Marinaden entdecken. Hinzu kommen die vielen schon grillfertig im Handel erhältlichen Soja-, Seitan- oder Lupinenprodukte. Hier lohnt sich das Ausprobieren – die Gäste werden von den verschiedenen Geschmackserlebnissen begeistert sein.
  • Kurz und knackig: Viele Veggie-Würstchen oder Tofu-Taler sind bereits vorgegart und müssen deswegen auf dem Grill nur noch eine knusprige Kruste bekommen. Das Grillgut bräunt also früher, braucht weniger Hitze und damit auch weniger Energie. Gut aufpassen, dass die Köstlichkeiten nicht schwarz werden. Bei voller Glut werden sie besser am Rand platziert, oft gewendet oder, wenn möglich, der Rost etwas höher gehängt. Produkte sollten außerdem vorher wegen des oft geringeren Fettgehalts mit etwas Öl bestrichen werden.
  • Zeit gespart: Viele Gemüsesorten können nur mit etwas Öl bepinselt gleich auf den Grill und sind in Windeseile fertig.  Gemüsesorten wie Maiskolben können vor dem Grillen kurz blanchiert oder gekocht werden. Das spart Zeit, wenn später hungrige Besucher warten.
  • Delikat mariniert: In dickere Scheiben geschnittene Auberginen, Zucchini, Paprika und viele weitere Gemüsesorten lassen sich ganz einfach in etwas Öl und Gewürze einlegen und können dann direkt auf den Grill gelegt werden. Zum Einpinseln eignet sich außerdem mit frischen Kräutern und Knoblauch verfeinerte Margarine. Fruchtig-scharf wird die schmelzende Mischung durch Zugabe von abgeriebener Orangenschale und Chili. Im Vergleich zu Butter ist der pflanzliche Aufstrich wesentlich klimafreundlicher: Das tierische Fett belastet die Umwelt mit rund 25kg Treibhausgasen pro Kilo – bei der gleichen Menge Margarine sind es nur 0,7kg.
  • Neues auf dem Grill: Seien es halbe Avocados, Süßkartoffeln, Polentaschnitten, grüner Spargel, Chicorée, Lauch oder Kräuterseitlinge – auf den Grill kann fast alles gelegt werden. Ausprobieren lohnt sich. Feste Gemüsesorten sollten vorher gekocht, zarte Gemüsesorten eventuell blanchieren werden. Je nach Grill empfiehlt sich außerdem der Einsatz einer Gemüsezange, bei der viele Gemüsesorten gleichzeitig gegrillt und gewendet werden können. Alternativ kann eine Mehrweg-Grillschale eingesetzt werden.
  • Herzhaft, frisch und tierisch lecker: Vegane Mayonnaise wird ganz ohne Ei hergestellt und eignet sich zum Beispiel für die Zubereitung von herzhaften Kartoffel- oder Nudelsalaten. Besonders frischen Geschmack verleihen zudem Sojajoghurt, etwas Gewürzgurkensud, Senf und Gewürze.
  • Süß und doch keine Sünde: Aus Früchten wie Ananas, Erdbeeren oder Bananen und veganer Schokolade lassen sich auf dem Grill außergewöhnliche Nachspeisen zaubern. Gut gekühlt dagegen sorgen zarte Seidentofu-Desserts oder schokoladige Avocado-Cremes für ein kulinarisches Erlebnis.

Das Plus für die Gesundheit:

  • Bedenkliche Produkte: Beim Braten von gepökelten Fleisch- und Wurstwaren können Nitrosamine entstehen, bei hoher Hitze und langem Grillen weitere gesundheitsgefährdende Stoffe. Pflanzliche Lebensmittel dagegen sind nicht nur frei von Pökelsalzen, sondern auch schnell gar.
  • Achtung, Infektionen: In rohem Fleisch und Eiern können sich vorhandene Keime wie Salmonellen besonders bei sommerlichen Temperaturen geradezu explosionsartig vermehren – es drohen Lebensmittelvergiftungen. Eifreies Tiramisu, vegane Mayonaise oder Seitanschnitzel sollten zwar auch gekühlt aufbewahrt werden, doch die Infektionsgefahr ist bei rein pflanzlichen Speisen weitaus geringer.
  • Fleisch und Wurst enthalten reichlich gesättigte Fettsäuren, die – ebenso wie tierisches Protein – im Zusammenhang mit ernährungsmitbedingten Erkrankungen stehen. Insbesondere verarbeitete Wurstprodukte werden mit der Entstehung von Krebserkrankungen verbunden. Menschen, die sich vegan ernähren, leiden seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, manchen Krebsarten und Diabetes.

Weitere Informationen:

PETA.de/Umwelt PETA.de/Klimaschutz PETA.de/Tipps PETA.de/gesundvegan Veganstart.de

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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Felicitas Kitali
Autor/-in
Felicitas Kitali ist seit 2014 als Fachreferentin für Ernährung bei PETA Deutschland beschäftigt. Das Studium der Ernährungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Ernährungsmedizin beendete sie 2012 in Hohenheim mit einem Diplomabschluss. Als Expertin für den Ernährungsbereich ist Kitali mit dem aktuellen Stand der Forschung vertraut und kann wissenschaftliche Studien erläutern und interpretieren. Sie besitzt ein fundiertes Hintergrundwissen über den Einfluss der Ernährung auf Körper, Gesundheit und Wohlbefinden und ist auch mit den Besonderheiten vertraut, die spezifische Lebenslagen und -abschnitte wie Kindesalter, Schwangerschaft oder Krankheit mit sich bringen. Auch zum veganen Kochen und Backen gibt die Ernährungswissenschaftlerin gerne praktische Tipps oder stellt Rezepte zur Verfügung.
Felicitas Kitali
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