Fit auf der Urlaubsreise: In den Urlaub mit Flugzeug, Bahn & Schiff

Reisebeginn: Je früher, desto besser

Generell ist es empfehlenswert, früh am Tag die Reise in den Urlaub zu starten. Zum einen sind die Temperaturen dann noch angenehm kühl – was jede Art des Reisens angenehmer macht. Zum anderen haben Sie – abhängig von der Reisedauer – die Möglichkeit, so am Zielort anzukommen, dass Sie den Tag noch genießen können.

Wichtig: Egal ob Sie mit dem Flugzeug, dem Zug oder dem Schiff verreisen - planen Sie ausreichend Zeit für die Anreise an Flughafen, Bahnhof oder Anlegestelle ein und berücksichtigen Sie auch einen möglicherweise zeitaufwendigen Check-in.

Fit reisen: Reiseübelkeit einplanen

Reiseübelkeit, auch als Reisekrankheit oder Kinetose bezeichnet, zeigt sich bei vielen Menschen, wenn sie in Fortbewegungsmitteln reisen, die schaukeln, eine hohe Geschwindigkeit haben oder rasche Höhenunterschiede und Richtungswechsel vollziehen. Doch warum wird einem auf der Reise schlecht? Zurückzuführen ist die Reiseübelkeit auf den Gleichgewichtssinn. Damit wir uns im Raum orientieren können, arbeiten Augen und der Gleichgewichtssinn im Ohr zusammen. Die optischen Eindrücke sowie die räumlichen Empfindungen und wahrgenommenen Bewegungen werden an das Gehirn weitergeleitet. Kommt es zu widersprüchlichen Informationen von Augen und dem, was das Gleichgewichtsorgan wahrnimmt, bedeutet das für den Körper Stress. Das Brechzentrum im Hirnstamm wird stimuliert – und Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Blässe, Schweißausbrüche und nicht selten Erbrechen sind die Folge.

Acht Tipps gegen die Reisekrankheit

1. Buchen Sie im Zug und auf dem Schiff sofern möglich einen Sitzplatz in Fahrtrichtung und am Fenster, damit Sie hinausschauen können. Dann wird Ihnen nicht so schnell übel. Im Flugzeug ist ein Fensterplatz im Bereich der Tragflächen empfehlenswert, da das Flugzeug dort die größte Stabilität aufweist. Auch im Schiff sollte man möglichst in der Mitte sitzen.
2. Essen Sie vor Reiseantritt eine leichte, fettarme Mahlzeit. So bekommt Ihr Körper Kalorien, aber die Verdauung wird nicht belastet. Trinken Sie ausreichend – auch während der Reise.
3. Verzichten Sie auf Alkohol und Rauchen.
4. Lesen Sie nicht und schauen Sie nur wenig auf Ihr Handy. Blicken Sie besser aus dem Fenster und schauen Sie auf den Horizont. Im Bus und im Auto kann es Menschen mit Reiseübelkeit helfen, vorne zu sitzen.
5. Frische Luft verbessert die Beschwerden. Auf See tut es gut, an Deck an die frische Luft zu gehen. Im Zug lässt sich möglicherweise ein Fenster öffnen. Im Flugzeug ist es wohltuend, wenn Sie die Lüftung Ihren Bedürfnissen entsprechend Bedürfnissen einstellen.
6. Schlafen Sie, wenn Sie schlafen können.
7. Kaugummikauen kann helfen. Viele schwören zudem auf Ingwer in Form von Ingwer-Bonbons oder Ingwer-Kaugummis. Die Schärfe soll helfen, Reiseübelkeit zu lindern.
8. Vorbeugend können Sie vor der Reise in der Apotheke nach einem Mittel gegen Reiseübelkeit fragen und dieses einnehmen. Beachten Sie aber, dass diese Mittel oft müde machen. Autofahren ist dann nicht mehr möglich.

Erkältungsrisiko durch Zugluft und kalte Klimaanlage

Eine echte Gesundheitsfalle können Klimaanlagen und Lüftungen darstellen. Zwar sorgen sie für kühle, frische Luft in engen Räumen. Doch sind sie zu kalt eingestellt oder wird der Körper direkt angeblasen, drohen Erkältung und Verspannungen der Muskulatur (beispielsweise ein „Zug“ am Hals). Im Flugzeug ist die Luft oft besonders trocken und kalt. Nehmen Sie daher ein leichtes Jäckchen und ein Tuch für den Hals mit. Meerwasser-Nasensprays helfen, die Nasenschleimhäute zu befeuchten, damit ihnen die Abwehr von Krankheitserregern auch weiterhin gelingt. Bonbons lutschen befeuchtet den Hals. Regelmäßiges Trinken ist ebenfalls wichtig. 

Tipp: Auf langen Reisen ist so mancher froh, wenn er ein paar warme Socken im Handgepäck mit dabei hat.

Medikamente auf der Reise griffbereit haben

Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte diese immer griffbereit haben. Müssen die Medikamente gekühlt werden, empfiehlt sich auf längeren Reisen die Mitnahme einer Kühltasche. Medikamente dürfen allerdings nie mit Kühlakkus direkt in Kontakt kommen. Werden die Wirkstoffe zu kalt oder gefrieren gar, ist die Wirkung gefährdet.

Reise-Tipp: Die Mitnahme bestimmter Medikamente oder Medikamenten-Mengen kann in anderen Ländern Schwierigkeiten bei der Einreise verursachen. Informieren Sie sich rechtzeitig vor Reisebeginn über die Einreisebestimmungen Ihres Zielortes und lassen Sie gegebenenfalls eine ärztliche Verordnung von Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin ausstellen. Nehmen Sie auch die Gebrauchsanweisungen mit Angabe der chemischen Zusammensetzung mit.

Fit auf der Urlaubsreise: Erste-Hilfe-Set mitnehmen

Ebenfalls sollte ein Erste-Hilfe-Set für die Reise im Handgepäck sein. Zwischendurch können immer kleine Verletzungen passieren, etwa eine Schürfwunde am Knie, weil man gestolpert ist oder ein Schnitt im Finger beim Schmieren des Proviants. Erste-Hilfe-Taschen für die Reise gibt es zu kaufen. Sie enthalten beispielsweise Pflaster, Schere, Mullbinden, Kompressen, eine Pinzette, ein Dreieckstuch und Sicherheitsnadeln. Nehmen Sie immer auch ein Desinfektionsmittel und eine Wundsalbe mit.

Beachten Sie, dass Sie im Flugzeug nicht mehr als 100 Milliliter pro Behältnis und in Summe nicht mehr als einen Liter Flüssigkeiten mitführen dürfen. Die Flüssigkeiten müssen zudem in einem durchsichtigen Beutel aufbewahrt werden. Ein Fieberthermometer ist ebenfalls empfehlenswert. Eine Zeckenzange ist praktisch, wenn man viel im Freien unterwegs ist.

Reisedurchfall vorbeugen: Hände waschen

Hygiene ist ebenfalls bedeutsam, um fit auf der Reise zu bleiben. Reisedurchfall beispielsweise lässt sich mit den richtigen Hygienemaßnahmen vorbeugen. Durchfall auf Reisen ist nicht nur die Folge von verunreinigtem Essen oder Wasser. Oft gelangen die Erreger über die Hände in den Mund. Besonders auf Reisen, ist man mit vielen Menschen in Kontakt – und greift viel an: Die Türklinge der Toilette im Flugzeug, die Haltestange im Zug, das Treppengeländer auf dem Schiff. Greift man dann beherzt zum Proviantbrot, gelangen Durchfall-Erreger leicht von den Händen in den Mund. Häufige Erreger von Reisedurchfall sind Noroviren und Rotaviren.

Nehmen Sie auf Reisen daher immer ein Desinfektionsmittel für die Hände mit. Und waschen Sie regelmäßig die Hände. So können Sie das Risiko einer Infektion senken. Sind die Hygienebedingungen am Reiseziel, orientieren Sie sich an folgendem Tipp: „Peel it, boil it, cook it or forget it! (Schäle es, koche es, brate es oder vergiss es)“. Trinken Sie Wasser zudem nur aus frisch geöffneten Wasserflaschen und nutzen Sie dieses auch zum Zähneputzen.So bleiben Sie fit auf der Urlaubsreise.

Quellen:

Medikamente mitnehmen auf Reisen: ADAC Bescheinigung hilft. Online-Information des ADAC.

Reisekrankheit. Online-Information des Österreichischen Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.

Diese Mittel helfen gegen Reiseübelkeit. Online-Information der Stiftung Warentest.

Sommergrippe: Klimaanlage begünstigt Infekte. Online-Information des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.

Durchfall. Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit.