Ernährung bei Sodbrennen: Was essen bei Sodbrennen?
Welche Ernährung bei Sodbrennen hilft
Bevor man die Lebensmittel anschaut, die Sodbrennen fördern oder lindern können, lohnt es sich, den Blick auf die Größe der Mahlzeiten zu lenken. Große und üppige Mahlzeiten begünstigen Sodbrennen. Zum einen, weil sie die Magensäureproduktion hochfahren. Zum anderen, weil ein voller und gedehnter Magen mehr Druck auf den Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen ausübt. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte daher über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen.
Tipp: Essen Sie langsam und kauen Sie gut. Damit entlasten Sie Ihr Verdauungssystem.
Wann essen bei Sodbrennen?
Ebenfalls ein wichtiger Tipp für die richtige Ernährung bei Sodbrennen: Vor dem Schlafengehen nichts mehr essen. Das heißt: Spätestens drei Stunden vor dem Zubettgehen sollte die letzte leichte Mahlzeit verzehrt werden. So hat der Magen bis zum Schlafengehen ausreichend Zeit, das Essen zu verarbeiten. Ist der Magen leer und die Produktion der Magensäure wieder gedrosselt, ist auch das nächtliche Sodbrennen-Risiko geringer.
Tipp: Wer unter nächtlichem Sodbrennen leidet, sollte mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen. So steigt die Magensäure nicht so leicht die Speiseröhre hinauf. Wer gerne auf der Seite liegt, kann versuchen, ob sich die Beschwerden verbessern, wenn er auf der linken Seite liegt. Der Grund: Dann ist der Magenverschluss oben.
Was essen bei Sodbrennen?
Besonders gut verträglich bei Sodbrennen und anderen Reflux-Beschwerden wie saurem Aufstoßen, Druck im Magen oder Übelkeit sind eiweißreiche Lebensmittel. Wichtig ist dabei, auf einen geringen Fettgehalt zu achten. Gut geeignet sind etwa fettarme Milchprodukte wie Joghurt, Magerquark und körniger Frischkäse – sofern sie vertragen werden und keine Laktoseintoleranz vorliegt. Magere Wurstwaren wie Putenbrustaufschnitt und Lachsschinken, Fisch, Geflügel und Hülsenfrüchte sind ebenfalls gute Eiweißlieferanten.
Des Weiteren sind für die Ernährung bei Sodbrennen folgende Nahrungsmittel empfehlenswert:
- fein gemahlene Vollkornprodukte
- trockene Getreideprodukte wie Knäckebrot und Zwieback
- Haferbrei
- Kartoffeln
- Nudeln
- Reis
- Eier
- säurearme Obstsorten wie Banane, Birne und Honigmelone
- Salate
- gut verdauliches Gemüse wie Karotten, Tomate, Fenchel, Spinat, Zucchini, Kürbis und Aubergine
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Erbsen – sofern sie gut vertragen werden und keine Blähungen verursachen
- pflanzliches Fett in Maßen, beispielsweise Olivenöl, Rapsöl, Leinöl
- milde Getränke wie stilles Wasser mit Raumtemperatur, warme und ungezuckerte Kräutertees mit Fenchel, Kamille, Salbei, Kümmel oder Brennnessel
- frische Kräuter
Tipp: Ein Esslöffel Mandeln oder Haferflocken, gut gekaut, lindert akutes Sodbrennen. Ein Glas stilles Wasser hilft, die Speiseröhre frei zu spülen und die Wirkung der Säure zu mindern.
Nicht essen bei Sodbrennen
Die meisten Sodbrennen-Betroffenen wissen, welche Lebensmittel ihnen nicht gut bekommen. So gehören Frittiertes wie Pommes und Chips, Schokolade, Gummibärchen, Sahnetorten, Blätterteig, Kaffee, Wein und scharf gewürzte Speisen zu den häufigen Sodbrennen-Triggern. Auch von Zitrusfrüchten, Essig und kohlesäurehaltigen Getränken bekommen viele Beschwerden. Doch es gibt auch Sodbrennen-Trigger, die vielen nicht bekannt sind.
Die folgenden Lebensmittel sollten Sie bei Sodbrennen in Maßen essen beziehungsweise trinken und aufmerksam beobachten, wie Sie diese vertragen:
- Kaffee
- Alkohol
- kohlensäurehaltige Getränke
- Früchtetees und Fruchtsäfte
- säurereiche Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Grapefruits, Sauerkirschen oder Sauerkraut
- sehr frisches Brot
- grobe Vollkornbrote
- Frittiertes und Paniertes wie Pommes, Kroketten, Kartoffelpuffer, Chips, Schnitzel oder Backfisch
- Gerichte mit Sahne oder Mayonnaise
- Süßigkeiten
- Kohlgemüse
- Lauch
- Knoblauch
- fette Brühen, Soßen und Suppen
- in Essig, Sahne oder Fett eingelegte Speisen wie Salate oder Konserven
- fette Wurstsorten wie Salami, Leberwurst oder Schinkenspeck
- fettreicher Käse
- fettige Milchprodukte wie Sahne, Schmand, Vollfett-Quark
- scharfe Gewürze wie Chili, Ingwer, roter Paprika und Peperoni
Übergewicht begünstigt Sodbrennen
Wer auf eine fett-, zucker- und säurearme Ernährung achtet, kann nicht nur Sodbrennen vorbeugen, sondern beeinflusst auch sein Körpergewicht positiv. Übergewicht gilt als bedeutender Risikofaktor für Sodbrennen. Unter anderem, weil zu viele Pfunde das Verdauungssystem belasten und auf Speiseröhre und Magen drücken. Laut der Deutschen Gastro-Liga e. V. können Reflux-Beschwerden, wie sie bei der Refluxkrankheit verstärkt auftreten, durch eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht verbessert werden. Auch ein besseres Ansprechen auf Medikamente sei bei Normalgewicht zu beobachten.
Quellen:
Berufsverband Deutscher Internisten e. V.
Verein für unabhängige Gesundheitsberatung