Zahlreiche Symptome: So äußert sich die Flugangst
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Zahlreiche Symptome: So äußert sich die Flugangst

Flugangst oder Aviophobie ist weit verbreitet. Während die einen entspannt im Flugzeug sitzen, um in den Urlaub zu fliegen, können andere Menschen nur unter großem psychischen Druck in ein Flugzeug steigen oder vermeiden das Fliegen. Problematisch ist Aviophobie für Menschen, die berufsbedingt fliegen müssen. Experten gehen davon aus, dass etwa 15 Prozent der Deutschen Flugangst haben. Dabei sind die 20-50 jährigen statistisch gesehen am häufigsten betroffen. Frauen leiden im Vergleich doppelt so oft unter Flugangst wie Männer. 

Aviophobie ist nicht kontrollierbar

Obwohl Menschen mit Aviophobie wissen, dass statistisch gesehen ein Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel und ihre Angst übertrieben ist, können sie ihre Flugangst nicht kontrollieren. Auch müssen die Ängste nicht unmittelbar von dem Flugzeug oder dem Fliegen ausgelöst werden. Panik vor Höhen und engen Räumen können ebenfalls eine Aviophobie auslösen.

Symptome der Flugangst

Aviophobie äußert sich unterschiedlich. Manche Menschen leiden bereits Wochen vor dem Betreten des Flugzeuges unter Albträumen und Schlaflosigkeit. Je näher der Flug rückt, umso stärker werden die Symptome der Angst und können sich bis zu einer Panikattacke steigern. Flugangst drückt sich individuell aus. Betroffene können unter einem oder einer Kombination der folgenden Symptome leiden.

Meiden von Flugzeugen

Viele Menschen haben so große Flugangst, dass sie das Fliegen zu vermeiden versuchen. Dieses Verhalten sorgt dafür, dass die Angst weiter bestehen bleibt. Wird von einem Flugzeugabsturz berichtet, sehen Menschen mit Aviophobie ihre Ängste bestätigt. Diese negativen Gedanken sorgen dafür, dass der Puls sich beschleunigt und der Körper den Gedanken an einen Flug als Gefahrensituation einordnet. Statt im Flugzeug die Erfahrung zu machen, dass Fliegen eine sichere Reise ermöglicht, entsteht durch die Vermeidung ein Teufelskreis: Die Flugangst wird größer, je mehr Flugzeuge und das Fliegen vermieden werden.

Veränderung der Wahrnehmung

Wird eine Situation als gefährlich eingeschätzt, steigert sich die Wahrnehmung. Menschen mit Aviophobie nehmen Geräusche intensiver wahr. Die Bewegungen des Flugzeuges werden genau beobachtet. Selbst das Verhalten der Flugbegleiter und der anderen Passagiere wird analysiert, ob etwas auf eine Gefahrensituation hindeutet.

Schwitzen und Schweißausbrüche

Durch die Flugangst wird das Stresssystem im Körper aktiviert und die Körperchemie ändert sich. Cortison wird ausgeschüttet und der Blutzuckerspiegel steigt. Dieser Adrenalinstoß sorgt in Gefahrensituationen dafür, dass der Mensch alle Energiereserven mobilisieren kann. Herz und Lunge werden besser durchblutet. Um den Körper vor Überhitzen zu schützen wird Schweiß abgesondert. Die Haut hingegen wird weniger gut durchblutet und deshalb blass und kalt. Schweißtropfen können auf der kalten Haut schlechter verdunsten und rinnen die Stirn oder den Rücken hinunter. Kalte und feuchte Hände sind Folgen dieser Ausnahmesituation.

Herzrasen

Die körperlichen Symptome der Aviophobie sind ausgeprägt und für die Betroffenen unangenehm. Ein anfänglich erhöhter Puls und Herzklopfen kann sich bis zum Herzrasen steigern. Dadurch beschleunigt sich die Atmung und wird oberflächlicher. Die höhere Atemfrequenz lässt den Mund austrocknen und ein Engegefühl im Hals entsteht. Es wird mehr Kohlenmonoxid ausgestoßen. Der Mangel an Sauerstoff kann zu Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen bis hin zu einer Ohnmacht führen.

Übelkeit

Durch die Flugangst spannen sich die Muskel im ganzen Körper an. Hiervon betroffen ist auch der Magen-Darm-Trakt. Deswegen kann es zu verstärktem Harndrang, Durchfällen und Bauchschmerzen oder-Krämpfen kommen. Das Engegefühl im Hals und ein trockener Mund verstärken das Symptom weiter bis zu Übelkeit und Erbrechen. Je größer die Turbulenzen während eines Fluges sind, umso wahrscheinlicher ist es, dass Symptome der Übelkeit auftreten, da ein unruhiger Flug den Gleichgewichtssinn beeinträchtigt.

Zittern

Das Anspannen der Muskeln durch die Flugangst hat zur Folge, dass Knie und Hände zittern. Der Betroffene hat das Gefühl, die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren. Der Adrenalinschub sorgt dafür, dass besonders den Muskeln in Händen und Beinen mehr Energie zur Verfügung steht. Die überschüssige Energie wird durch das Zittern abgebaut.

Panikattacke

Eine Aviophobie kann sich bis zu einer Panikattacke steigern. Die Beschwerden bei der Atmung, das Herzrasen und die Übelkeit werden so groß, dass der Betroffene sogar Angst hat, an den Folgen seiner Angst zu sterben. Erstickungsgefühle und eine Ohnmacht können Anzeichen einer Panikattacke sein. Die Panikattacke dauert meist zehn Minuten, dann lassen die körperlichen Symptome nach. Betroffene haben große Angst vor einer erneuten Attacke. Sollten Symptome auch in anderen Situationen auftreten, sollten Sie diese genau beobachten, da sie auch Anzeichen für andere Erkrankungen sein könnten.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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