Was ist ein Kropf? Die wichtigsten Fakten über die vergrößerte Schilddrüse
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Was ist ein Kropf? Die wichtigsten Fakten über die vergrößerte Schilddrüse

Vergrößert sich die Schilddrüse, entsteht ein Kropf am Hals. Diese Schwellung, auch Struma genannt, ist meist durch einen Jodmangel ausgelöst. Was Sie über den Kropf, das auffälligste Symptom für eine kranke Schilddrüse, wissen müssen.

Bei einem Kropf beziehungsweise einer Struma handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der Schilddrüse. Die Schilddrüse liegt im vorderen Teil des Halses. Schwillt das Organ an, wird die Schwellung schnell sichtbar, denn die Haut in diesem Bereich ist sehr dünn.

Kropf: Ursache ist meist Jodmangel

Der Kropf entsteht in den meisten Fällen, wenn der Schilddrüse nicht genügend Jod zur Verfügung steht, um wichtige Schilddrüsenhormone zu bilden. Fehlt Jod, versucht die Schilddrüse den Hormonmangel auszugleichen, indem sie wächst. Schafft es die Schilddrüse, durch die Vergrößerung den Jodmangel auszugleichen und normal zu funktionieren, bemerkt der Betroffene oft lange Zeit nichts von den Veränderungen. Die Struma kann sich aber auch im Zuge einer Schilddrüsenunterfunktion bilden, die beispielsweise durch die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis ausgelöst ist.

Symptome: So zeigt sich ein Kropf

Erst ab einer bestimmten Größe wird der Kropf auffällig. Männer bemerken etwa, dass der Hemdkragen enger wird. Anderen fällt auf, dass der vordere Halsbereich eine Schwellung zeigt. Schluckbeschwerden können ebenfalls auftreten. Ebenso ein pfeifendes Geräusch beim Einatmen. Ist der Kropf die Folge einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse, zeigen sich zusätzlich die dafür typischen Beschwerden.

Kropf-Therapie: So behandelt der Arzt einen Kropf

Bei Verdacht auf einen Kropf, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen und abklären lassen, welche Ursache hinter der vergrößerten Schilddrüse steckt. Stellt der Arzt die Diagnose Kropf, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Zu den Therapiemaßnahmen zählt die Einnahme von Medikamenten, um eine vorliegende Schilddrüsenerkrankung zu behandeln. Ist der Kropf bereits sehr ausgeprägt, kann eine Radiojodtherapie oder eine Operation an der Schilddrüse notwendig sein. Welche Behandlung für den Kropf in Frage kommt, hängt unter anderem davon ab, wie groß der Kropf ist, ob sich Knoten in der Schilddrüse gebildet haben oder ob gleichzeitig eine gestörte Schilddrüsenfunktion vorliegt.

Ein gebildeter Kropf kann nicht rückgängig gemacht werden 

Übrigens: Ein gebildeter Kropf lässt sich nicht mehr rückgängig machen - auch wenn die Jodzufuhr angepasst wird. Sein Wachstum lässt sich lediglich verlangsamen beziehungsweise stoppen. Ein zu großer Kropf muss behandelt werden.

Kropf vorbeugen: Das können Sie tun

Ein Kropf lässt sich vorbeugen, indem mit der Nahrung genügend Jod aufgenommen wird. Die Aufnahmeempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die deutsche Bevölkerung pro Tag in Mikrogramm lautet:

 Säuglinge
0 bis unter 4 Monate
4 bis unter 12 Monate
Kinder
1 bis unter 4 Jahre
4 bis unter 7 Jahre
7 bis unter 10 Jahre
10 bis unter 13 Jahre
13 bis unter 15 Jahre
Jugendliche und Erwachsene
15 bis unter 19 Jahre
19 bis unter 25 Jahre
25 bis unter 51 Jahre
51 bis unter 65 Jahre
65 Jahre und älter
Schwangere
Stillende

Nicht nur mit der Verwendung von Jodsalz lassen sich die Jodspeicher auffüllen. Auch Brot, Fisch, Meeresfrüchte und Milchprodukte helfen, den Jodbedarf zu decken. Die DGE empfiehlt, zweimal in der Woche Fisch zu essen. Wichtig zu wissen: Rauchen blockiert die Jodaufnahme im Körper.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
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